vor 1 Tag
Erste Saisonpunkte knapp verpasst
Der VfL Potsdam hat die ersten beiden Saisonpunkte nur knapp verpasst: Gegen den TBV Lemgo Lippe lieferte der Aufsteiger einen harten Kampf und unterlag nach 60 Minuten mit 21:22 (11:13).
12 Tage hatte der 1. VfL Potsdam Zeit, sich auf die Partie gegen den TBV Lemgo Lippe vorzubereiten. Elias Kofler und Max Günther fehlten dem Aufsteiger erkrankt. Auf Gäste-Seite entspannen sich die Personalsorgen zwar nach und nach, dennoch reisten die Lipper mit lediglich 13 Mann an. Jan Brosch (Rückenprobleme) und Thomas Houtepen (Kreuzbandriss) fehlen weiterhin.
Der VfL erwischte einen guten Start: Cyrill Akakpo eröffnete die Partie von Rechtsaußen und verwandelte nach einem Ballgewinn von Emil Hansson auch den Tempogegenstoß zum 3:1 (5.). Bis zur 12. Minute erhöhten die Potsdamer auf 7:3, sodass Florian Kehrmann früh zu seiner ersten Auszeit buzzerte.
Der TBV-Coach wählte die richtigen Worte: Zunächst stellte Dustin Kraus den Vier-Tore-Vorsprung zwar wieder her (8:4, 14.), doch Lemgo kämpfte sich langsam ins Spiel und sorgte mit einem 4:0-Lauf innerhalb von drei Minuten für den Ausgleich. Nun war es Emir Kurtagic, der seine Mannschaft zur Auszeit zusammen trommelte. Mit personellen Wechseln versuchte der VfL-Trainer neue Impulse zu setzen.
Doch nach einer Parade von Urh Kastelic traf Tim Suton zur ersten TBV-Führung. Potsdam war sechs Minuten ohne eigenen Treffer, ehe Nicolas Paulnsteiner mit seinem vierten Treffer im vierten Versuch zum 9:9 netzte. Doch das Momentum lag mittlerweile auf Seiten der Gäste, die sich nach einer Zeitstrafe gegen Emil Hansson in Überzahl per Doppelschlag auf 11:9 absetzten. Dieser Abstand blieb auch beim 13:11 zur Pause bestehen.
Der zweite Abschnitt war ein Abbild der ersten Hälfte. Der VfL startete gut und legte bis zur 37. Minute einen 4:1-Lauf zur 15:14-Führung hin. Dann folgte allerdings eine herbe Schwächung: Emil Hansson kassierte nach Ansicht der Videobilder eine rote Karte. Der Abwehrchef hatte Lukas Hutecek im Gesicht getroffen, der daraufhin von den Potsdamer Fans mit einem Pfeifkonzert bestraft wurde.
Die Überzahl nutzte der TBV, um sich die Führung zurückzuholen (16:17, 43.). "Jetzt hatten wir wieder so zehn Minuten, aber jetzt sind wir voll da", stellte Kehrmann in seiner Auszeit fest. Doch Potsdam ließ sich nicht abschütteln, jeden Lemgoer Führungstreffer beantwortete der VfL umgehend.
Auch zehn Minuten vor dem Ende war nach dem 19:19 durch Marvin Kix noch alles offen. Nach einer Parade von Constantin Möstl und einem Potsdamer Ballverlust, hatten die Gäste fünf Minuten vor dem Ende die Chance zur Zwei-Tore-Führung, doch Martin Tomovski entschärfte den zweiten Strafwurf und Josip Simic egalisierte mit seinem sechsten Treffer erneut (21:21, 56.).
Nach einem technischen Fehler des TBV hatten die Hausherren drei Minuten vor dem Abpfiff die Chance, erneut in Führung zu gehen, doch die Potsdamer verloren den Ball und Samuel Zehnder verwandelte den Tempogegenstoß zum 22:21. In seiner letzten Auszeit stellte Kurtagic seine Mannschaft auf die verbleibende Minute ein.
Doch der Wurf von Nicolas Paulnsteiner landete am Pfosten und dem TBV blieben 59 Sekunden, um den Sack zu zu machen. Zum Torerfolg kamen die Lipper nicht mehr, doch den Gastgebern blieb lediglich eine Sekunde. Schließlich jubelte Lemgo über einen knappen Auswärtssieg und der VfL wartet weiterhin auf die ersten Punkte.
1. VfL Potsdam: Höler (8 Paraden), Tomovski (2/2 P.); Paulnsteiner (7), Simic (6) Akakpo (2), Orlov (2), Kix (2), Fuhrmann (1/1), Kraus (1), Hansson, Schramm, Klein, Gorpishin, Schley
TBV Lemgo Lippe: Möstl (1 P.), Kastelic (6/1 P.); Zehnder (9/2) Schagen (4), Hutecek (2), Suton (2), Wagner (2), Theilinger (1), Versteijnen (1), Petrovsky (1), Simak, Carstensen, Faust, Herseklioglu, Hübke
Schiedsrichter: Julian Fedtke / Niels Wienrich
Strafminuten: 4 / 4
Disqualifikation: Hansson (38., Gesichtstreffer)
Zuschauer: 1875 (MBS Arena Potsdam)
Merle Klingenberg