vor 13 Stunden
Recken festigen zweiten Tabellenplatz
Nach dem Coup gegen den THW Kiel hatte die HSG Wetzlar in der Handball Bundesliga mit der TSV Hannover-Burgdorf ein weiteres Spitzenteam am Rande einer Niederlage - doch die Recken drehten die Partie in den letzten Minuten.
Mit Blick auf die Tabelle der Handball Bundesliga ging die TSV Hannover-Burgdorf als klarer Favorit in das Duell gegen die HSG Wetzlar, die zuletzt allerdings mit einem Sieg gegen den THW Kiel für Aufsehen gesorgt hatte. Beim Auswärtsspiel fehlte Frank Carstens allerdings mit dem erkrankten Till Klimpke einer der überragenden Akteure vom letzten Coup. Doch dessen Stellvertreter Anadin Suljakovic sollte nahtlos an die Leistung seines Torhüterkollegen anknüpfen.
Suljakovic entschärfte gleich den ersten Versuch der TSV Hannover-Burgdorf, allerdings gingen die ersten Wetzlarer Angriffe ins Leere und so konnten Vincent Büchner und Justus Fischer schnell auf 2:0 stellen. Büchner beantwortete auch den ersten Treffer der Gäste durch Jona Schoch, doch nach dem 3:1 blieb Suljakovic dann acht Minuten ohne Gegentreffer. Der Torhüter war mehrfach glänzend zur Stelle, zudem stand die Deckung der Mittelhessen gut - auch in einer ersten Unterzahl.
Nach dem Anschluss von Jona Schoch und dem Ausgleich von Vladimir Vranjes konnte Stefan Cavor die Gäste erstmals in Führung bringen und nach weiteren Treffern von Schoch und Cavor stand ein 3:7 auf der Anzeigetafel. Recken-Coach Christian Prokop hatte bereits seine erste Auszeit genommen, Renars Uscins beendete danach die Durststrecke und legte wenig später dann den Anschlusstreffer von Justus Fischer zum 7:8 auf.
Mit dem Selbstvertrauen von drei Siegen aus den letzten vier Spielen legte Wetzlar aber weiter vor: Ein Doppelschlag von Cavor erhöhte den Abstand wieder auf drei Tore und beim 9:14 von Lukas Becher führten die Gäste nach zwanzig Minuten sogar mit fünf Treffern. Christian Prokop nahm bereits im ersten Abschnitt die zweite Auszeit, danach stabilisierte sich der Gastgeber. Die Paraden von Anadin Suljakovic bremsten die Aufholjagd der Recken allerdings, mit einem 14:16 wurden die Seiten gewechselt.
Und Suljakovic trumpfte zu Beginn des zweiten Abschnitts gleich mit weiteren Paraden auf. Auf der Gegenseite war Joel Birlehm ebenfalls zur Stelle und Justus Fischer nutzte das Fehlen des Wetzlarer Torhüters aufgrund einer Unterzahl der Gäste zu einem Treffer ins leere Tor. Suljakovic nahm in der Folge weitere freie Würfe weg, aber auch Joel Birlehm war nun im Spiel.
Das galt auch für die Recken, die durch einen Doppelschlag von Lukas Stutzke beim 17:17 wieder ausglichen und kurz darauf beim 20:19 erstmals seit dem 3:1 wieder vorlegten. Justus Fischer glich erst aus und nutzte dann einen Abpraller zum 20:19. Den Hausherren bot sich sogar die Chance auf zwei Tore zu erhöhen, doch Lukas Stutzke verlor erst den Ball und kassierte dann beim Versuch seinen Fehler im Rückzug wieder gut zu machen die Rote Karte.
Den folgenden Strafwurf konnte Joel Birlehm zwar parieren, doch das Momentum wechselte danach wieder zu den Gästen: Dominik Mappes und Stefan Cavor sorgten für den Führungswechsel und Mappes legte nach. Szenenapplaus unterhielt unterdessen Georg Löwen, das Nachwuchstalent der Wetzlarer hatte fair eingeräumt, dass er einen Ball abgefälscht hatte und dieser an die Recken zu gehen habe. Unterdessen fischte Suljakovic einen Siebenmeter der Hausherren weg und bereitete das 20:23 von Lukas Becher vor.
Marian Michalczik und Marius Steinhauser brachten den Favoriten zwar wieder auf ein Tor heran, doch Wetzlar fand weiter Antworten und zog durch einen Gegenstoß von Dominik Mappes sogar wieder auf drei Tore davon - zwölf Minuten vor dem Ende griff Christian Prokop daher zur letzten Auszeit der TSV Hannover-Burgdorf. Und das mit Erfolg: Ein Doppelschlag von Jonathan Edvardsson und der Ausgleich von Marius Steinhauser ließen Frank Carstens den Buzzer drücken.
Mit einem 26:26 ging es in die letzten zehn Minuten, zu deren Beginn der zurückgekehrte Simon Gade mit seiner Parade einen wichtigen Impuls setzte. Auf der Gegenseite ließ Justus Fischer die 9.503 Zuschauer in die Halle wieder eine Recken-Führung bejubeln. Wetzlar gleich jeweils aus, vergab dann aber nach einer Parade des eingewechselten Marius Göbner die Chance weiter vorzulegen - bei erhobenem Arm der Schiedsrichter waren es im Angriff dann aber zu viele Pässe.
Marius Steinhauser legte so erneut für die Recken vor und diese erhöhten durch einen Gegenstoß von Thomas Alfred Solstad beim 31:29 dann erstmals seit dem 3:1 wieder auf zwei Tor. Frank Carstens nahm seine letzte Auszeit, brachte den siebten Feldspieler. Doch ein Ballverlust beendete die Hoffnungen auf einen weiteren Coup, Hannover traf ins verwaiste Tor und hielt durch Edvardsson und Uscins die Gäste bis um 34:32-Endstand auf Distanz.
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (2 Paraden), Birlehm (5/1 Paraden); Uscins 4, Steinhauser 6/2, Michalczik 1, Kulesh 1, Strmljan, Edvardsson 6, Stutzke 3, Solstad 1, Fischer 7, Feise, Ayar, Büchner 5, Rohrweber
HSG Wetzlar: Suljakovic (17/1 Paraden), Göbner (2 Paraden); Meyer Ejlersen 2, Mappes 5, Petersen Norberg 1, O. Klimpke, Krakovszki, Vranjes 4, Becher 3, Ahouansou, Schoch 7, Müller 1, Löwen, Novak 4/3, Cavor 5
Zuschauer: 9503 (ZAG Arena, Hannover)
Schiedsrichter: Sophia Janz / Rosana Sug
Strafminuten: 2 / 4
Disqualifikation: Stutzke (BUR, 39., Rote Karte)
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