vor 1 Tag
Tor-Show der Nationalspieler
In der Handball-Bundesliga verpasste der ThSV Eisenach gegen den SC DHfK Leipzig knapp den nächsten Derbysieg. Die Sachsen erkämpften sich beim 34:34 (18:17) einen Punkt. Eine Serie geht weiter. Herausstechend: Die beiden deutschen Nationalspieler Marko Grgic (11/4 Tore) und Luca Witzke (13).
Es bleibt dabei: Seit dem Wiederaufstieg des ThSV Eisenach kann der SC DHfK Leipzig gegen die Wartburgstädter nicht gewinnen. Nach zuvor vier Derby-Niederlagen in Folge (in Pflichtspielen) haben die Sachsen nun zumindest einen Punkt geholt. In der Tabelle hat der ThSV weiter ein ausgeglichenes Konto (19:19 Punkte) und ist damit aktuell Neunter. Der SC DHfK sortiert sich mit 15:23 Zählern auf Rang 13 ein.
Die ohnehin schon arg dezimierten Leipziger mussten in Eisenach auch noch auf Torhüter Kristian Saeverås (krank) und Rückraumspieler William Bogojevic (verletzt) verzichten. Bei den Hausherren fehlte Rückraumspieler Alexander Saul (krank).
Beide Teams begannen mit einer offensiven Abwehr. Beim ThSV agierte Philipp Meyer auf der Spitze, beim SC DHfK Marko Mamic. Von Beginn an dominierten aber nicht etwa die Deckungsreihen, sondern der jeweilige deutsche Nationalspieler im Rückraum seines Teams: Eisenachs Marko Grgic und Leipzigs Luca Witzke.
Witzke war es, der den ersten Treffer der Partie erzielte (0:1). Erst nach etwas mehr als vier Minuten zog der ThSV nach: Grgic traf vom Siebenmeter-Strich. Eisenach startete einen Lauf, lag zwischenzeitlich mit drei Toren vorn (6:3; 8:5). Rund um die 15. Minute wurde es recht hitzig. Andri Mar Runarsson wurde von Meyer im Gesicht getroffen. Nach Videobeweis entschieden die beiden Unparteiischen auf Rot gegen Meyer. Nur drei Minuten später gab es den nächsten Videobeweis: Dieses Mal hatte Luka Rogan Grgic am Kopf erwischt. Der Leipziger kassierte eine Zeitstrafe.
Die Gäste blieben dran, lagen zumeist nur mit einem Tor im Rückstand. Kurz vor der Pause gingen die Sachsen sogar selbst mal wieder in Führung. Eisenach konterte mit einem Doppelschlag. Kapitän Peter Walz sorgte für beide Treffer (18:17, 30. Minute).
Sowohl ThSV-Trainer Misha Kaufmann als auch sein Gegenüber Runar Sigtryggsson bemängelten in den Auszeiten die fehlende Kompaktheit ihrer Teams. Es war auch noch kein Torhüter-Spiel. Zur Pause stand das Eisenacher Duo Matija Spikic/Silvio Heinevetter bei insgesamt vier Paraden. Leipzigs Domenico Ebner entschärfte ebenfalls vier Würfe. Im Tor-Duell Grgic gegen Witzke führte der Letztgenannte nach 30 Minuten mit 8:7.
Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste durch Tore von Runarsson, Moritz Preuss und Lukas Binder in Führung (19:20, 34.). Schnell kam Eisenach zurück, ging seinerseits in Front (21:20, 36.). Bei beiden Mannschaften schlichen sich mehr und mehr Fehler ein. Es blieb eng und umkämpft (22:22; 24:24; 26:26).
Nach einem Grgic-Tor und einer Spikic-Parade stellte Simone Mengon rund siebeneinhalb Minuten vor dem Ende auf plus zwei Eisenach (29:27). Kurz darauf setzte Mengon seinen Linksaußen Ivan Snajder in Szene (30:27, 54.). Witzke sendete ein Leipziger Lebenszeichen. Filip Vistorop konterte postwendend. Runarsson und Rogan verkürzten. Plötzlich war der SC DHfK bis auf ein Tor herangerückt (31:30, 57.). Die Gäste bekamen in dieser Phase aber das Eisenacher Angriffsspiel nicht unter Kontrolle.
Ein paar Minuten später spielte Spikic den Ball nicht sauber zum Anwurf. So standen seine Vorderleute unter Druck, mussten schnell abschließen. Die Leipziger Abwehr hielt nun und vorne war abermals Witzke erfolgreich. Ausgleich. 34:34. Bei noch 25 Sekunden Rest-Spielzeit nahm Kaufmann eine Auszeit.
Eisenachs Vistorop bekam nach der Unterbrechung ein Offensivfoul abgepfiffen. Witzke wurde auf der Gegenseite aber den Ball nicht mehr rechtzeitig los. Der direkte Runarsson-Freiwurf wurde vom ThSV-Block entscheidend abgeschwächt. Unentschieden.
ThSV Eisenach: Spikic (7 Paraden), Heinevetter (2 Paraden); Vistorop (3), Reichmuth (1), Capric, Hangstein (3), Attenhofer, Walz (5), Mengon (5), Grgic (11/4), Ende (2), Meyer, Maric, Donker, Kurch, Snajder (4)
SC DHfK Leipzig: Ebner (9 Paraden), Huber (0 Paraden); Runarsson (7/2), Ernst, Witzke (13), Krzikalla, Greilich, Binder (4), Mamic, Peter (4), Preuss (2), Rogan (1), Seitz (3), Hönicke, Voss
Zuschauer: 2.800 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen
Strafminuten: 8 / 10
Niklas Beckmann