vor 23 Stunden
Dank sensationeller Torwartleistung
Nach einer starken ersten Hälfte war der ThSV Eisenach schon beim 15:10 zur Pause auf Kurs Viertelfinale. Nach dem Seitenwechsel trat der SC DHfK Leipzig jedoch deutlich verbessert auf und erkämpfte sich in der 43. Minute den Ausgleich. Doch die Thüringer blieben cool und sicherten sich vor einer überragenden Heimkulisse mit einem 30:24 das Weiterkommen im DHB-Pokal.
Mit viel Programm stimmte der ThSV Eisenach das Heimpublikum vor der Partie ein. Von Anfang an sorgten die 2.800 Zuschauer in der ausverkauften Werner-Aßmann-Halle für ordentlich Stimmung. Zunächst sahen die Fans in einer torarmen Anfangsphase allerdings auf beiden Seiten Pfostentreffer und technische Fehler, ehe Peter Walz nach zweieinhalb Minuten zum 1:0 traf.
Franz Semper, der nach überstandenen Knieproblemen ins Leipziger Aufgebot zurückkehrte, antwortete per Doppelschlag zum 1:2, ehe Ivan Snajder ausglich und Marko Grgic die Hausherren erneut in Führung brachte (3:2, 9.).
In der Folge konnte der ThSV immer wieder mit einem Tor vorlegen. Nach einer Parade von Matija Spikic hatten die Thüringer sogar die Chance, auf plus Zwei zu erhöhen, doch Fynn Hangstein scheiterte vom Strich an Domenico Ebner. So war es auf der anderen Seite Andri Runarsson, der dem SC DHfK per Doppelschlag die Führung zurückholte.
Doch Spikic war zwischen den Eisenacher Pfosten immer wieder zur Stelle, sodass Simone Mengon und Grgic mit einer Dreier-Serie doch für die erste Zwei-Tore-Führung sorgten (8:6, 15.). Andri Runarsson konnte noch einmal den Anschluss erzielen, ehe die Gastgeber per erneutem 3:0-Lauf auf 11:7 erhöhten (11:7, 21.).
Erneut war es Runarsson, der mit seinem fünften Treffer zum 11:8 die fünfminütige Torflaute der Leipziger beendete. Doch der Eisenacher Lauf war nicht durchbrochen: Dank der fünften Parade von Matija Spikic, der in der ersten Halbzeit insgesamt zehn der zwanzig Leipziger Würfe entschärfte, sorgten Malte Donker und Mengon per Doppelschlag für den ersten Fünf-Tore-Vorsprung (24.). Dieser Abstand blieb auch beim 15:10 zur Pause bestehen. Die Gäste konnten nach den ersten 30 Minuten lediglich eine 40%-Wurfquote aufweisen.
Die Halbzeitansprache von Runar Sigtryggsson zeigte ihre Wirkung: Nach dem Seitenwechsel verkürzte Viggo Kristjansson per Doppelschlag für den SC DHfK schnell auf 12:15. Erst nach vier Minuten war Fynn Hangstein für den ThSV zum ersten Mal in Abschnitt zwei erfolgreich.
Doch die Leipziger traten nun deutlich besser auf und Peter Staffan krönte einen 3:0-Lauf zum 16:15-Anschlusstreffer. Großen Anteil am 5:1-Lauf hatte Domenico Ebner, der in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte drei Würfe parierte. Matija Spikic konnte wiederum nicht an seine gute Leistung aus der ersten Hälfte anknüpfen, sodass Silvio Heinevetter in der 38. Minute zwischen die Pfosten rückte.
Nach einer fairen ersten Halbzeit gerieten beide Teams in der 40. Minute etwas aneinander: Nach Sichtung der Videobilder bekam Luca Witzke eine Zwei-Minuten-Strafe für Schauspielerei gezeigt und wurde für weite Teile der restlichen Partie mit einem Pfeifkonzert vom Eisenacher Publikum bestraft.
Die Unterzahl überstand der SC DHfK jedoch beinahe unbeschadet (19:18) und Witzke sorgte kurz nach seiner Rückkehr für den ersten Ausgleich seit der 14. Minute. Kurz darauf kassierte der Spielmacher jedoch seine zweite Zeitstrafe. Dieses Mal nutzten die Hausherren die Überzahl besser und setzten sich erneut auf zwei Tore ab (21:19, 46.).
Andri Runarsson konnte noch einmal den Anschluss erzielen, dann legte der Eisenacher Express jedoch erneut los: Mit einem 3:0-Lauf enteilten die Hausherren bis zur 50. Minute auf 24:20, ehe Luca Witzke nach sechs torlosen Leipziger Minuten zum 24:21 traf. Doch der ThSV war noch nicht sicher: Andri Runarsson verkürzte mit seinem siebten Treffer erneut auf zwei Treffer (53.).
Der SC DHfK wurde in seiner Aufholjagd allerdings schon wieder geschwächt: Nach einer Zeitstrafe gegen Marko Mamic erhöhte Filip Vistorop für den ThSV auf 26:23, sodass Runar Sigtryggsson seine Mannschaft mit seiner letzten Auszeit auf die Crunchtime einstellte. Doch der ThSV war nicht zu stoppen: Filip Vistorop sorgte für das erneute plus Vier und ein ebenfalls gut aufgelegter Silvio Heinevetter gab seinen Vorderleuten mit seiner sechsten Parade die Chance für die endgültige Vorentscheidung (27:23, 57.)
Misha Kaufmann wollte jedoch nichts dem Zufall überlassen und gab seinen Spielern für die verbleibenden drei Minuten ein paar letzte taktische Kniffe mit. Seine Worte fruchteten: Grgic und Vistorop stellten zwei Minuten vor dem Ende auf plus Sechs. Am Ende jubelte der ThSV über ein 30:24 und das erste Pokal-Viertelfinale seit über 28 Jahren.
ThSV Eisenach: Spikic (10 Paraden), Heinevetter (7 P.); Vistorop (3), Reichmuth, Hangstein (5/4), Attenhofer, Walz (2), Mengon (5), Grgic (4), Ende (5), Meyer (1), Maric, Donker (2), Kurch, Snajder (3), Saul
SC DHfK Leipzig: Ebner (13 P.), Saeveraas; Runarsson (7), Ernst, Witzke (5), Krzikalla, Greilich (3), Binder, Mamic, Peter (1), Preuss, Schmitt, Semper (2), Rogan (2), Kristjansson (4/1)
Schiedsrichter: Tobias Tönnies / Robert Schulze
Strafminuten: 2 / 8
Zuschauer: 2.800 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
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Merle Klingenberg