13.11.2024, 22:12
Rekordsieger schaltet Titelverteidiger aus
Im Pokal-Achtelfinale beim THW Kiel liefert Titelverteidiger SC Magdeburg über weite Strecken eine gute Leistung ab, muss sich am Ende aber knapp geschlagen geben. Für die Zebras war es der erste Sieg in eigener Halle gegen Magdeburg seit 2017.
Titelverteidiger SC Magdeburg hat im DHB-Pokal das Viertelfinale verpasst. Bei Rekordsieger THW Kiel unterlagen die Elbestädter vor 7.521 Zuschauern mit 28:29 (14:14). Dabei war Michael Damgaard mit acht Treffern bester Magdeburger Schütze. Für den SCM bleiben noch Titelchancen in der Bundesliga und der Champions League.
"Das war ein geiles Handballspiel. Ich glaube, die Zuschauer haben es genossen", sagte der Kieler Domagoj Duvnjak. "Für solche Spiele lebt und trainiert man." Der Magdeburger Coach Bennet Wiegert war am Dyn-Mikrofon "wahnsinnig enttäuscht, weil wir alles investiert haben. Mir tut es für diese Mannschaft unheimlich leid. Sie hat gezeigt, wie viel der Wettbewerb ihr bedeutet."
Magdeburg musste neben den Langzeitverletzten Felix Claar und Tim Hornke auch auf Philipp Weber (Oberschenkel) verzichten und hatte zu Beginn Probleme im Positionsangriff gegen eine aggressive Kieler Abwehr. Auch Lukas Mertens war aufgrund der Reisestrapazen aus der Türkei und lediglich einer Trainingseinheit keine Option, auch wenn der Nationalspieler auf der Bank saß. Bei den Zebras saß nur noch Harald Reinkind auf der Tribüne.
Nach einer defensiv geprägten Anfangsphase beschleunigte sich die Partie, aber die Teams blieben auf Augenhöhe. Zwei Kieler Ballverluste brachten eine Zwei-Tore-Führung für den SCM (10:8/19.), doch mit einem Unentschieden ging es in die Pause.
Magdeburg nutzte eine doppelte Überzahl sowie den Vorteil des Anwurfs und ging nach dem Seitenwechsel wieder auf zwei Tore weg (17:15/33.), doch Kiel glich erneut aus. Magdeburgs Sergey Hernandez parierte einige Kieler Versuche, auf der Gegenseite scheiterte der SCM vom per Siebenmeter dreifach Thomas Mrkva. Aber auch die Zebras ließen zwei Chancen vom Strich liegen. "Es sind auf allen Seiten Kleinigkeiten", so Wiegert und überlegte: "Ein Siebenmeter vielleicht? Nein, das wäre zu einfach."
Sieben Minuten vor Schluss führte der THW (24:25), weil Magdeburg zu viele Fehler machte. In der Schlussphase setzte sich Kiel auf zwei Tore ab und brachte den Sieg knapp über die Zeit. "Uns fehlte das Spielglück, mal einen Siebenmeter zu bekommen oder Matze (Matthias Musche, Anm.) läuft am Ball vorbei." Bei einer Sache wollte sich der SCM-Coach auf Nachfrage von Dyn nicht aufreiben. "Kein Vorwurf an die Schiedsrichter. Wir müssen das alleine regeln."
"Es ist unser großer Traum nach Köln zu kommen. Dieser Verein ist immer hungrig auf Titel", so Duvnjak, der "erst einmal herunterkommen" musste. "Es gab so viele Kleinigkeiten, Tommy hält drei Siebenmeter, wir verschießen zwei. Unfassbar. Diese Halle ist brutal, diese Atmosphäre muss man erleben."
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DPA, chs