26.03.2024, 22:12
Kampf ums Viertelfinale der European League
Die TSV Hannover-Burgdorf legte gegen Sävehof in den Play-offs um das Viertelfinale der European Handball League von der ersten Minute an vor, die Schweden hielten aber lange den Anschluss. Mit einer guten Schlussphase konnten sich die Recken dann zumindest ein Vier-Tore-Polster für das Rückspiel in Schweden verschaffen.
Mit IK Sävehof begrüßte die TSV Hannover-Burgdorf in den Play-offs um den Viertelfinaleinzug in der European Handball League einen der traditionsreichsten und mit 105 Mannschaften vermutlich auch den größten Handball-Klub der Welt. Beide Teams hatten den Sieg in ihrer Gruppe verpasst und so hieß es Nachsitzen im Kampf um das Viertelfinale, im ersten Duell ging es dabei um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche in Schweden. Dann hofft Hannover auch wieder auf den Einsatz des verletzt fehlenden Renars Uscins.
Den ersten Treffer der Partie erzielte Ilija Brozovic, der auch in den nächsten Aktionen im Fokus stand: Erst beantwortete er den Ausgleich von Sävehof mit dem 2:1, dann kassierte er die erste Zeitstrafe der Begegnung. Hannover überstand die Unterzahl aber relativ unbeschaden, auch weil Vincent Büchner nach einem Steal von Marius Steinhauser im Gegenstoß traf. Branko Vujovic und Jonathan Edvardsson sorgten für weitere Führungstreffer.
Für Jonathan Edvardsson war es dabei ein besonderes Spiel: Er spielte in der Jugend selbst bei Sävehof, zudem war Sävehofs Torhüter Simon Möller bei der letzten EM sein Zimmerkollege. "Es sind auch immer noch viele Spieler da, mit denen ich zusammen in Sävehof gespielt habe", freute sich Edvardsson auf das Wiedersehen, stellte aber auch klar: "Natürlich möchte ich unbedingt gewinnen."
Diesem Ziel schien Hannover beim 6:4 mit der ersten Zwei-Tore-Führung näher zu kommen, doch Sävehof meldete sich umgehend mit einem Doppelschlag zum 6:6 zurück. Diesen Rhythmus behielt die Begegnung auch in den nächsten Minuten bei: Hannover lag beim 9:7 wieder mit zwei Toren vor, die Schweden zogen nach.
Doch nach dem 9:9 drehte Hannover auf: Ein Doppelschlag von Edvardsson und Büchner sorgte für das 11:9 und als Brozovic und Steinhauser den nächsten Treffer der Schweden beantworteten, hieß es 13:10. Nach dem 4:1-Lauf der Recken reagierte Sävehofs Coach Michael Apelgren zur Auszeit. Doch eine Parade von Simon Gade und ein Treffer von Tilen Strmljan ließen die Gastgeber auf 14:10 erhöhen.
Hannover schien sich das erhoffte Polster für das Rückspiel erspielen zu können, allerdings stabilisierte sich Sävehof wieder und so ging es mit diesem Vier-Tore-Abstand auch in die Kabinen. Zur Halbzeit stand ein 18:14 auf der Anzeigetafel.
Im zweiten Abschnitt waren gerade einmal etwas mehr als zwei Minuten gespielt, da griff Christian Prokop zur Auszeit: Aus dem 18:14 war ein 18:17 geworden, Sävehof hatte sich nach der Pause mit einer Dreier-Serie zurückgemeldet.
Doch nach der Unterbrechung schienen Jonathan Edvardsson und Marius Steinhauser die Hausherren mit einem Doppelschlag zum 20:17 wieder auf Kurs zu bringen. Allerdings tat sich Hannover in der Offensive schwerer als noch vor der Pause, auch die Effizienz im Abschluss sank deutlich.
Seinen Anteil daran hatte auch Simon Möller, der mehrmals glänzend parierte. Hinzu kam beispielsweise an den Pfosten gesetzter Gegenstoß - auf der anderen Seite verhinderte Simon Gade zunächst noch den Ausgleich. Beim 22:22 sorgte der nicht nur bei Siebenmetern treffsichere Gustaf Wedberg dann aber für den ersten Gleichstand seit dem 9:9. Sävehof hatte sogar die Chance zur Führung, diese konnte Simon Gade aber verhindern.
Die Recken mussten sich ihre Treffer nun hart erarbeiten, legten aber weiter vor: Bis zum 25:25 zog Sävehof jeweils umgehend nach, dann konnten Jonathan Edvardsson und Branko Vujovic den Gastgebern wieder etwas Luft verschaffen: Mit einem 27:25 ging es in die finalen zehn Minuten der Partie.
Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Entscheidung auf das Rückspiel in Schweden vertagt werden würde. Doch für dieses wollte sich Hannover eine möglichst gute Ausgangsposition verschaffen: Sävehof setzte noch einmal den Anschlusstreffer, doch trotz einer Unterzahl konnte Hannover dann durch zwei Treffer von Jonathan Edvardsson zum 30:27 wieder etwas davonziehen, Sävehof nahm die Auszeit.
Hannover schien in den letzten Minuten die größeren Kraftreserven zu haben, wirkte gerade in einigen unübersichtlichen Situationen wacher: Das galt auch für Ilija Brozovic am gegnerischen Kreis, der mit zwei Treffern für das 32:28 sorgte und somit erneut auf plus vier stellte.
Die Chance nach einer Parade von Simon Gade auf fünf Tore davonzuziehen, vergab Hannover. Es blieb dank eines glücklichen Michalczik-Treffers zum 34:30-Endstand, den das Schiedsrichter-Gespann im Gegensatz zu Sävehof-Torhüter Simon Möller über der Linie sah, beim Polster von vier Toren - ob es ausreichend ist, wird das Rückspiel in sieben Tagen zeigen.
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (11/1 Paraden), Quenstedt; Edvardsson 8, Brozovic 6, Vujovic 5, Steinhauser 5, Nyfjäll 3, Büchner 3, Michalczik 2, Strmljan 2, Kulesh, Gautzsch, Gerbl, Hanne, Feise, Ayar
IK Sävehof: Sävinger (1 Parade), S. Möller (10 Paraden); Wedberg 11/2, F. Möller 4, Spante 4, Blanche 2, Westby 2, Mittun 2, Andersson Moberg 1, Sandberg 1, Brolin, Johansson 1/1, Berlin 1, Roberts, Dorisson, Celander
Zuschauer: 2305
Schiedsrichter: Ismailj Metalari / Nenad Nikolovski (MKD)
Strafminuten: 6 / 4
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