26.03.2024, 22:17
Appelgren und Kohlbacher stark
Die Rhein-Neckar Löwen sind in der European Handball League auf Viertelfinalkurs. Beim kroatischen Vertreter RK Nexe Nasice überzeugte das Team von Sebastian Hinze über die volle Distanz gerade defensiv. Mit Mikael Appelgren hatten die Gäste zudem einen starken Akteur zwischen den Pfosten.
Sowohl der RK Nexe Nasice als auch die Rhein-Neckar Löwen starteten in der OS Kralja Tomislava holprig in das Hinspiel des Duells um den Einzug in das Viertelfinale der European Handball League. Nach dem Siebenmetertor von Gal Marguc zum 1:0 leistete sich Juri Knorr einen technischen Fehler, Mikael Appelgren parierte im folgenden Angriff jedoch. Dennoch schenkten die Löwen den Ball wieder her, Nexe tat es dem deutschen Vertreter aber gleich.
Im Tempogegenstoß wollten die Gäste dann endlich treffen, David Moré setzte den Ball aber an die Latte. Luka Moslavac bestrafte das mit dem 2:0, doch ab der fünften Minute kamen die Rhein-Neckar Löwen nach dem ersten Tor durch Olle Forsell Schefvert besser ins Spiel und nach zehn Minuten per Tempogegenstoß durch Tobias Reichmann zum 4:4-Ausgleich.
Dafür war besonders Appelgren verantwortlich, der mit drei Paraden bei sieben Versuchen stark gestartet war. Sein Gegenüber Dominik Kuzmanovic fand hingegen nicht in die Partie. So riss Juri Knorr das Spiel aus dem Stand beim 5:4 erstmals herum (11.). Veselin Vujovic zog die Auszeit, im Gegenstoß traf Reichmann aber zum 6:4.
Erst die erste Parade von Kuzmanovic hauchte den Hausherren neues Leben ein, und diesmal kamen die Kroaten per Tempotor zum Ausgleich (6:6, 16.). Dennoch waren die Löwen nun das bessere Team, die Fehleranfälligkeit aus den Anfangsminuten war längst abgestellt. Generell spielten beide Seiten lange Angriffe, die Gäste waren dabei im Abschluss das stärkere Team: Jannik Kohlbacher machte einen 3:0-Lauf zum 9:6 perfekt.
Nach zwanzig Minuten schienen die Löwen das Spiel im Griff zu haben, Appelgren machte weiter den Unterschied. Auch Joel Birlehm meldete sich mit einer Siebenmeterparade an: obwohl der Nachwurf ins Tor segelte. Bei den Hausherren brachte Vujovic nun Mihailo Radovanovic zwischen die Pfosten, der bis zur Sirene einmal parierte. Die Hausherren konnten so zumindest auf den 13:11-Pausenstand verkürzen.
Die Rhein-Neckar Löwen starteten erneut fahrig in die Halbzeit. Der ins Tor zurückgekehrte Dominik Kuzmanovic war direkt präsent und nahm Tobias Reichmann zwei Siebenmeter weg. In der Folge kamen die Kroaten beim 14:13 wieder zum Anschluss (34.). Die Chance auf den Ausgleich warfen die Hausherren im Tempogegenstoß aber nachlässig weg.
In der Folge leisteten sich beide Seiten einige Fehler und verpassten immer wieder gute Chancen. Aufregung gab es nach einer Aktion von Niclas Kirkeløkke, welcher liegenblieb, nachdem er in der Offensive mit Luka Moslavac kollidiert war: Nexe konnte weiterspielen und im Gegenstoß auf 15:14 verkürzen (39.). Aufgrund der Aufregung zeigten die Unparteiischen daraufhin der Löwen-Bank Gelb, Kirkeløkke konnte weiterspielen.
Es blieb unruhig. Beide Mannschaften reihten einige Fehlwürfe aneinander - oder aus der anderen Perspektive: Appelgren und Kuzmanovic zeigten beide starke Paraden. Damit gingen die Gäste derweil weiterhin besser um: Beim 18:14 stellte Kirkeløkke erstmals auf plus vier. Kurz darauf legte Juri Knorr das 20:15 nach (46.). Veselin Vujovic nahm die nächste Auszeit.
Sebastian Hinze tat es seinem Gegenüber wenige Minuten später gleich (21:17, 50.). Sein Team blieb stabil: Jannik Kohlbacher warf nach einem Traumanspiel von Juri Knorr daraufhin das nächste plus fünf heraus. Es war bereits das siebte Tor des Kreisläufers: aus sieben Versuchen. Nexe kam im Gegenzug fast ausschließlich aus dem Tempo zum Erfolg.
Dazu kam, dass der für den Strafwurf eingewechselte David Späth beim Stand von 23:19 auch vom Siebenmeterstrich parierte (58.). Auf der Gegenseite verwarf dann aber auch Juri Knorr. So gelang es weder Nexe, im Hinblick auf das Rückspiel zu verkürzen, noch konnten die Löwen das eigene Polster vergrößern. Am Ende jubelten die Mannheimer über einen leistungsgerechten 24:19-Sieg: und den damit verbundenen Fünf-Tore-Vorsprung für das Rückspiel.
RK Nexe Nasice: Kuzmanovic (8/2 Paraden), Radovanovic (1 Parade); Marguc 4/3, Vejin 3/1, Racic 3, Moslavac 2, Melic 2, Tomic 1, Cenic 1, Strlek 1, Manci Micevic 1, Bakic 1, Jotic, Gadza, Bezjak, Cohen
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (9 Paraden), Späth (1/1 Parade), Birlehm (1/1 Parade); Reichmann 7/3, Kohlbacher 7, Knorr 6, Kirkeløkke 3, Schefvert 1, Jacobsen, Moré, Ahouansou, Jensen, Groetzki, Gislason, Lindenchrone, Zacharias
Zuschauer: 2000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Miklós Andorka / Robert Hucker (HUN)
Strafminuten: 2 / 0
mao