26.03.2024, 20:15
Kleines Polster für das Rückspiel
Die Füchse Berlin haben das erste Aufeinandertreffen mit den Kadetten Schaffhausen in der European Handball League mit 32:28 für sich entscheiden können. Die Handballer aus der deutschen Hauptstadt nehmen auch dank der starken Torwartleistung von Dejan Milosavljev einen Vorsprung von vier Toren mit ins Rückspiel in heimischer Halle.
Wie schon im Vorjahr wurde das Aufeinandertreffen der Kadetten Schaffhausen und der Füchse Berlin in der European Handball League in der ausverkauften BBC Arena vor 3500 Zuschauern in der Schweiz eröffnet. Diesmal wollten die Schützlinge von Jaron Siewert jedoch auch das Hinspiel gewinnen, im Vorjahr hatten sie in einem packenden Duell den Vergleich im Rückspiel umbiegen müssen.
In den Anfangsminuten spielten sich aber sofort zwei Kadetten-Matchwinner aus dem Vorjahr in den Fokus: Zum einen startete Torwart Kristian Pilipovic mit vier Paraden bei den ersten acht Würfen gut in die Partie, zudem war Odinn Thor Rikhardsson sofort auch Betriebstemperatur. Nach dem Eröffnungstor durch Jerry Tollbring riss der Isländer die Partie per Tempotor beim 2:1 so erstmals herum (3.).
Auch danach waren die Gastgeber, die zeitweise in einer 3:2:1-Deckung verteidigten, spielbestimmend. Ariel Pietrasik besorgte nach zehn Minuten das erste plus drei für die Kadetten, danach humpelte der Rückraumspieler jedoch verletzt vom Feld (7:4).
Danach lief mehr für Berlin: Dejan Milosavljev kam ins Rollen und fischte einen Siebenmeter gegen Rikhardsson raus. Gegen die defensivere Deckung der Gastgeber fanden die Füchse nun immer mehr Lösungen. Aus einem 7:9 wurde so nach einem Gidsel-Tor ein 10:9 (19.).
Die Gäste hielten nun ihren Vorteil, konnten diesen aber auch nicht weiter ausbauen. Stattdessen ergab sich in der Schlussminute die Ausgleichschance für die Hausherren: Die Berliner gaben den Ball im Sieben-gegen-Sechs ab, doch Dejan Milosavljev hechtete rechtzeitig ins verwaiste Tor zurück und hielt somit das 16:15 fest. Die verbliebenen Sekunden reichten dann auch den Gästen nicht mehr zu einem Treffer.
Die Kadetten kamen gut aus der Pause und markierten postwendend den Ausgleich. Bis zum 18:18 hielten die Schweizer den Kontakt zum Titelverteidiger, dann erzwangen die Berliner unter den Augen von Schweiz-Nationaltrainer Andy Schmid mit einem 3:0-Lauf aber das zweite Timeout von Hrvoje Horvat (21:18, 38.). Das lag auch daran, dass Milosavljev gut in den zweiten Durchgang gefunden hatte.
Nach dem Timeout zogen die Gäste noch bis zum 23:18 durch Mathias Gidsel davon, danach besserten sich die Kadetten wieder. Drei Treffer in Serie ließen das Polster der Hauptstädter auf zwei Tore schmelzen (23:21, 44.). Den Anschlusstreffer verhinderte Dejan Milosavljev im Tempogegenstoß mit einer starken Parade.
Zehn Minuten vor Spielende waren die Schaffhausener weiterhin bei minus zwei in Schlagdistanz. Zudem hatte Mijajlo Marsenic kurz zuvor eine Zeitstrafe gesehen, die Schweizer agierten also in Überzahl. Zum 27:25 waren die Hausherren dabei einmal mehr per Kempa gekommen, eine Abschlussweise, die die Kadetten immer wieder nutzten.
Mathias Gidsel hatte nach einem Abpraller aber mit einem schönen Dreher antworten können. Zudem landeten direkt die nächsten zwei Abschlüsse von Routinier Joan Canellas in den Fängen von Dejan Milosavljev: Die Berliner dankten es ihrem Torwart mit den Toren zum erneuten plus vier. Beim Stand von 30:26 buzzerte Horvat ein letztes Mal (56.).
Seine Mannschaft fasste daraufhin nochmal neuen Mut und verkürzte per Siebenmeter. Ein weiteres Tor ließen die Kadetten dann aber liegen, weil sie in der zweiten Welle erneut nicht an Dejan Milosavljev vorbeikamen. Die Gäste verpassten ein größeres Plus dann aber ihrerseits mit einem verpatzten Kempatrick.
Im nächsten Angriff taten es die Hausherren den Berlinern aber gleich und der letzte Wurf von Canellas landete erneut beim Füchse-Schlussmann. Berlin schlug aber erneut kein Kapital daraus, und das eigene Polster schrumpfte nach einem Ballbesitz nochmal auf zwei Treffer zusammen (30:28, 59.).
Die Schlussminute gehörte dann aber nochmal den Gästen: Mijajlo Marsenic traf, Dejan Milosavljev parierte und Jaron Siewert nahm eine Auszeit. Der letzte Angriff brachte einen Siebenmeter, den Jerry Tollbring zum 32:28-Endstand nutzte - der Tabellenführer der Handball Bundesliga nimmt so ein Vier-Tore-Polster mit in das Rückspiel in eigener Halle, in der dann das Ticket ins Viertelfinale der European Handball League vergeben wird.
Kadetten Schaffhausen: Pilipovic (11/1 Paraden), Meyer; Martinovic 7, Rikhardsson 5/3, Ben Romdhane 5, Maros 4, Lier 3, Herburger 2, Markovic 1, Pietrasik 1, Petric, Canellas, Hrachovec, Schopper, Brücker, Prince
Füchse Berlin: Milosavljev (17/1 Paraden), Kireev; Gidsel 9, Lindberg 6, Tollbring 5/1, Drux 3, Marsenic 3, Andersson 3, Lichtlein 2, Wiede 1, Darj, Freihöfer, Langhoff, Av Teigum, Jacobs
Zuschauer: 3500 (auverkauft)
Schiedsrichter: Miljan Vesovic / Novica Mitrovic (MNE)
Strafminuten: 6 / 8
mao