27.11.2024, 06:30
Die Rote Laterne droht
Der SC Magdeburg liegt mit fünf Punkten aus acht Spielen nur auf Platz sieben in der Champions League - das würde nicht einmal zum Weiterkommen reichen. Und nun kommt als nächstes der Gruppenprimus FC Barcelona. Wie ist die Ausgangslage des Deutschen Meisters vor dem Spieltag?
Vier Niederlagen in Folge hatte man beim SC Magdeburg schon lange nicht mehr erlebt. Zuletzt musste der SCM eine derartige, wettbewerbsübergreifende Negativ-Serie im Herbst 2019 verdauen. "Unsere aktuelle Lage zeigt eindrucksvoll, wie außergewöhnlich erfolgreich wir in den vergangenen Jahren waren. Eine solche Negativserie war für uns lange kein Thema - das ist auch ein Indikator für das hohe Niveau, auf dem wir uns bewegt haben", sagte Bennet Wiegert gegenüber handball-world.
Der Magdeburger Coach betont aber auch: "Ja, wir hatten ungewohnte Auftritte. Doch wenn wir unsere übliche Wurfeffektivität in Melsungen und Zagreb gezeigt hätten, würden wir jetzt über zwei Siege sprechen." Mut nur fünf Punkten stehen die Magdeburger allerdings vor dem heutigen Kracher in der Handball Champions League gegen den FC Barcelona unter Druck.
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Das 18:22 gegen Zagreb war schon die vierte Niederlage für den Deutschen Meister im laufenden Wettbewerb, nachdem man zum Auftakt bei Pick Szeged (29:31), im Heimspiel gegen Industria Kielce (26:27) und gegen Nantes (28:32) das Nachsehen hatte. Das 33:25 gegen Kolstad war mit Blick auf den Sprung in die Play-offs ein Vier-Punkte-Spiel, mit dem 33:33 bei Vorjahresfinalist Aalborg hat man sein Potential gezeigt. Im Anschluss folgte ein erwartetes 26:32 beim FC Barcelona und ein deutliches 36:24 vor der Nationalmannschaftspause in eigener Halle gegen Zagreb.
Der direkte Sprung ins Viertelfinale rückt für den Bundesligisten immer mehr in weite Ferne, Pick Szeged hat mit 10 Punkten als aktueller Zweiter doppelt so viele Zähler gesammelt wie der SCM, der FC Barcelona (15) reist gar mit der dreifachen Punkteausbeute an die Elbe.
Bei einer weiteren Pleite könnte der Rückstand auf die Ungarn schon auf sieben Zähler anwachsen, sofern Szeged dann die Auswärtsaufgabe bei Kolstad erfolgreich meistert. Gewinnen die Norweger, die sich jüngst erst mit Arnor Snaer Oskarsson von den Rhein-Neckar Löwen verstärkt haben, dann droht allerdings auch Magdeburg den Anschluss an die Top6 zu verlieren.
Kolstad hat ebenso wie Industria Kielce vor dem Auswärtsspiel in Aalborg nur einen Zähler Vorsprung gegenüber dem Bundesligisten. Die Dänen haben ebenso wie der HBC Nantes, der zu Schlusslicht RK Zagreb muss, bislang neun Zähler gesammelt. Die von Velimir Petkovic trainierten Kroaten könnten mit einem weiteren Heimsieg die Rote Laterne weiterreichen - unter Umständen nicht nur an den SCM, sondern auch an Kolstad oder Kielce.
Nach dem Duell mit dem Rekordsieger muss Magdeburg noch in Nantes spielen. Im kommenden Jahr nach der WM-Pause geht es dann noch zu Kielce und Kolstad. Mit Aalborg und Szeged kommen zudem noch zwei schwere Gegner in die GETEC-Arena.
chs