12.09.2024, 20:22
Fehlstart in die Champions League
Bis in die ersten Minuten des zweiten Abschnitts war das Duell zwischen Pick Szeged und dem SC Magdeburg zum Auftakt der Handball Champions League ein offener und torreicher Schlagabtausch, dann aber ließ der starke Roland Mikler über acht Minuten keinen Gegentreffer zu und die Ungarn setzten sich auf 26:20 ab. Der SCM kam noch einmal auf, doch Szeged brachte ein 31:29 über die Zeit.
Zum Auftakt der Handball Champions League wartete auf den SC Magdeburg bei Pick Szeged in Ungarn gleich eine schwere Aufgabe. Nach nervösem Beginn gelang dem deutschen Meister durch Magnus Saugstrup Jensen nach gut zwei Minuten der erste Treffer.
Danach nahm die Partie Tempo auf. Zunächst sorgten Janus Dadi Smarason und Sebastian Frimmel mit zwei Treffer für den ersten Führungswechsel, dann Omar Ingi Magnusson und Philipp Weber für den zweiten.
Und auch in der Folge sollte es abwechslungsreich bleiben: Beide Teams setzten weiter auf Geschwindigkeit im Umschaltspiel und setzten teils sehenswerte Treffer. Beim 6:4 durch Matthias Musche führte erstmals ein Team mit zwei Toren, in Unterzahl gab es beim 7:7 aber schnell den Ausgleich der Ungarn, die nach gut einer Viertelstunde und einem Torhüterwechsel auf Roland Mikler nach dem 9:9 wieder die Führung übernahmen.
Dabei hatte es in dieser Phase für die Gastgeber eine Schrecksekunde gegeben: Magnus Rød hatte sich bei einem Wurf im Angriff einen Finger ausgekugelt, er war im Trikot eines Gegners hängen geblieben - zum Glück nicht mit der Wurfhand. Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste er dennoch vom Parkett, sollte aber nach der Pause zurückkommen und sich auch erstmals für seinen neuen Klub in die Torschützenliste der Champions League eintragen.
Seine Mitspieler hatten trotz einer Unterzahl beim 12:10 ihrerseits zwei Tore vorgelegt, doch der SCM hielt den Anschluss und konnte nach dem 15:17 in den letzten drei Minuten des ersten Abschnitts das Momentum noch einmal auf seine Seite ziehen: Philipp Weber, Tim Zechel und Matthias Musche sorgten mit einer Dreier-Serie für die 18:17-Pausenführung, der letzte direkte Freiwurf der Hausherren blieb im Block des deutschen Meisters hängen.
Nach Wiederbeginn schien sich die Partie treu zu bleiben: Das 18:18 von Sebastian Frimmel beantwortete Omar Ingi Magnusson, das 19:19 des zurückgekehrten Magnus Rød dann Philipp Weber. Es folgte ein Doppelschlag der Ungarn - beim 21:20 deutete nach sechs Minuten des zweiten Abschnitts aber nichts auf eine frühe Entscheidung hin.
Szeged hatte nach der Einwechslung von Roland Mikler bereits im ersten Abschnitt ein Plus zwischen den Pfosten - und das sollte sich im zweiten Abschnitt jetzt verstärken. Immer wieder parierte der ungarische Routinier auch freie Würfe des SCM, der Bundesligist blieb in dem bis dato torreichen Schlagabtausch nun gut acht Minuten ohne eigenen Treffer. Szeged hingegen behielt die Schlagzahl in der eigenen Offensive bei und zog davon.
Auch eine Auszeit von Bennet Wiegert hatte nicht verhindern können, das Szeged aus einem 19:20 ein 26:20 gemacht hatte. Ein Videobeweis, der eine Zeitstrafe gegen die Ungarn nach sich zog, gab dem SCM dann aber eine erneute Sortierpause. Und nach dieser konnte Neuzugang Manuel Zehnder in Überzahl die Durststrecke beenden. Die Antwort von Magnus Rød folgte aber umgehend - und da auch Roland Mikler weiterhin ein Faktor war, schien beim 28:21 zwölf Minuten vor Spielende eine Vorentscheidung in Sicht zu sein.
Bei Magdeburg hatte Sergey Hernandez etwas dagegen, die SCM-Deckung kam zudem besser in die Zweikämpfe. In der Offensive nutzten Daniel Pettersson, Manuel Zehnder und Christian O`Sullivan sowie Omar Ingi Magnusson den Rückhalt für eine Vierer-Serie. Beim 29:26 war Szeged nach sechs torlosen Minuten unter Druck, doch ein Treffer von Bence Banhidi und ein von Roland Mikler parierter freier Gegenstoß ließen die Ungarn die Führung über die letzten Minuten verteidigen - am Ende stand ein 31:29 auf der Anzeigetafel.
"Die Mannschaft brauchte so ein Spiel", freute sich Bence Banhidi gegenüber der EHF über den Sieg von Szeged. "Wir haben gezeigt, was wir können und dass es schwer sein wird, uns in dieser Arena zu schlagen. Was wir in der zweiten Halbzeit abgeliefert haben, müssen wir beibehalten und weiterführen, aber wir haben noch Raum für Verbesserungen."
"Wir sind enttäuscht", räumte Bennet Wiegert ein. "Das größte Problem ist, dass wir zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten gespielt haben: In der ersten haben wir gut angegriffen und gut verteidigt, und in der zweiten haben wir versucht, genauso zu spielen, aber es hat nicht funktioniert. Ich weiß noch nicht, warum", so der Coach des SC Magdeburg, der anfügte: "Natürlich war Mikler hervorragend, aber das kann nicht der einzige Grund sein."
Pick Szeged: Sostaric (6/2), Frimmel (5), Bodo (4), Kukic (4), Mackovsek (3), Smarason (2), Garciandia Alustiza (2), Rod (2), Banhidi (1), Kalarash (1), Toto (1)
SC Magdeburg: Magnusson (5/3), Weber (5), Musche (4), Jensen (3), Zehnder (2), Kristjansson (2), Petterson (2), Persson (1), Zechel (1), Lagergren (1), Mertens (1), O'Sullivan (1), Damgaard Nielsen (1)
Zuschauer: 5306
cie