20.11.2024, 20:26
Nächster Rückschlag in der Champions League
Lange begrenzten die Deckung und die Fehler des Gegners die Folgen des offensiven Motorschadens des SC Magdeburg, der in Zagreb unter der Zwanzig-Tore-Marke blieb. Zu wenig gegen den neuen Klub von Velimir Petkovic, der nach dem Sieg im Kellerduell wieder Hoffnung schöpft.
Es war ein Kellerduell - von der Papierform, aber auch auf dem Parkett: Der SC Magdeburg reiste mit fünf Pluspunkten aus sieben Spielen als Vorletzter der B der Handball Champions League zum Schlusslicht nach Zagreb, das weiter bei den zwei Punkten vom Auftaktsieg gegen Aalborg stand. Das erste Duell hatte der SC Magdeburg vor gut drei Wochen mit 36:24 für sich entschieden, der kroatische Serienmeister hatte sich in der Folge zu einem Trainerwechsel entschieden, Velimir Petkovic stand nach dem 33:22-Einstand gegen Porec zum zweiten Mal an der Seitenlinie.
Velimir Petkovic hatte im Vorfeld vor dem SC Magdeburg gewarnt: "Sie wurden Champions-League-Sieger, gewannen die Bundesliga und zeigten allen, dass sie die Königsklasse des europäischen Handballs sind." Davon zu sehen war in der Anfangsphase aber wenig. Nach fünf erfolglosen Angriffen und gut fünf Minuten sah sich der Favorit mit einem 0:3 konfrontiert, bevor Gisli Kristjansson mit einem Durchbruch den ersten Treffer für den SCM erzielen konnte.
Die Probleme in der Offensive aus den Vorwochen setzten sich aber auch in der Folge fort - sogar in verstärkter Form. Matej Mandic hatte sich mit einigen Paraden Respekt verschafft und weitere Fehlwürfe des SC Magdeburg waren die Folge - unter anderem wurde ein erster Siebenmeter vergeben. Timur Dibirov, Luka Klarica und Jakov Gojun konnten so mit einer zweiten Dreier-Serie auf 6:1 erhöhen - Bennet Wiegert nahm in der zehnten Minute seine Auszeit.
Es folgte ein weiterer Fehlversuch, nach zehn Würfen stand nur ein Treffer auf der Anzeigetafel. Das zweite Tor von Isak Persson in der zwölften Minute schien dann aber den Knoten gelöst zu haben, die nächsten Treffer der Hausherren beantwortete der Handball-Bundesligist umgehend und hatte nach einer Parade von Sergej Hernandez beim 8:4 die Chance auf drei Tore zu verkürzen. Doch es folgten weitere Fehlwürfe und so warfen Klarica und Dibirov Zagreb wieder mit sechs Toren in Vorlage.
Nach zwanzig Minuten stand überraschend ein 10:4 auf der Anzeigetafel und der SC Magdeburg kämpfte weiter mit der Effektivität im Angriff - Mandic parierte beispielsweise auch einen zweiten Siebenmeter. Doch auch bei Zagreb versiegte die Offensive: Nach dem 11:5 von Klarica sollte den Hausherren in den verbleibenden gut sieben Minuten kein weiterer Treffer mehr gelingen. Der SCM - der im ersten Abschnitt 7 Tore aus 26 Würfen in der Statistik aufwies - traf durch Mertens im Nachwurf und Zehnder per Siebenmeter, dennoch die Gastgeber nahmen ein 11:7 mit in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn bot sich Magdeburg in Überzahl die Chance, die Aufholjagd weiter fortzusetzen - doch wieder war Matej Mandic zur Stelle und so konnten Klarica und Kos den Abstand beim 13:7 wieder auf sechs Tore ausbauen. Beim SCM setzten sich die Probleme aus dem ersten Abschnitt unterdessen fort - auch wenn Matthias Musche den achten Treffer erzielte. Im Spiel gehalten wurden die Gäste durch die gute Deckung, einige Paraden von Sergey Hernandez sowie die Fehler des Gegners.
Unkonzentriertheiten prägten die Begegnung auf beiden Seiten des Parketts weiter - bis Magdeburg auf einmal seine Angriffe nutzte: Omar Ingi Magnusson, Gisli Kristjansson und Michael Damgaard setzten die Serie fort und brachten den Favoriten auf zwei Tore heran. Zagreb-Coach Velimir Petkovic griff zur Auszeit, nach der Filip Glavas die gut siebenminütige Durststrecke der Hausherren beendete und das 15:11 noch nachlegte.
Nun reagierte Bennet Wiegert mit einer Auszeit, doch auch wenn Michael Damgaard im nächsten Angriff traf - die Offensivprobleme blieben. Allerdings musste Zagreb gleich zwei Rückschläge hinnehmen: Erst kassierte Patryk Walczak nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte, dann folgte mit Roko Trivkovic der zweite Kreisläufer. Kapital daraus konnte der SC Magdeburg aber nicht, ein Doppelschlag des erfahrenen Dibirov sorgte für das 17:11, Bialauski und Kos beantworteten den Treffer von Musche doppelt - beim 19:13 war der Abstand wieder bei sechs Toren.
Elf Minuten blieben dem SC Magdeburg noch, der Handball Bundesligist nahm einen neuen Anlauf: Gisli Kristjansson, Daniel Pettersson und nach einem von Portner parierten Siebenmeter Manuel Zehnder halbierten den Abstand einmal mehr. Die mitgereisten SCM-Fans hofften, doch auf das 20:16 von Luca Klarica folgte die nächste Glanztat des weiter deutlich über der Fünfzig-Prozent-Marke liegenden Matej Mandic und mit dem 21:16 von Filip Glavas waren die Weichen zum 22:18-Erfolg gestellt - unter den Mandic mit einem weiteren parierten Siebenmeter den Schlusspunkt setzte.
RK Zagreb: Mandic (20 Paraden), Grbavac; Kos (2), Walczak, Klarica (7), Gojun (1), Molc, Kraljevic, Svrznjak, Celegin, Dibirov (3), Bialiauski (4), Kavcic (1), Glavas (4), Trivkovic, Radojkovic
SC Magdeburg: Hernandez (14 Paraden), Portner (2 Paraden); Persson (1), Musche (3), Zehnder (3), Zechel, Kristjansson (3), Pettersson (1), Magnusson (1), Serradilla Cuenca, Lagergren (1), Mertens (1), Saugstrup (2), O'Sullivan, Damgaard (2), Bergendahl
Zuschauer: 6107 (Arena Zagreb, CRO)
Schiedsrichter: Amar und Dino Konjicanin (BIH)
Strafminuten: 12 / 8
Disqualifikationen: Walczak (41., 3x2min), Trivkovic (44., Gesichtstreffer)
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