12.05.2024, 18:10
Wer holt die Big Points im Abstiegskampf?
In der Handball Bundesliga Frauen steht der 24. Spieltag auf dem Programm. Die SG BBM Bietigheim hat die letzten Zweifel an der fünften Meisterschaft mit einem klaren Heimsieg über den VfL Oldenburg ausgeräumt. Der einzige Verfolger Borussia Dortmund patzte, das hatte Auswirkungen auf den Tabellenkeller, wo mit der HSG Bad Wildungen Vipers nun der erste Absteiger praktisch gefunden wurde.
Die SG BBM Bietigheim holte sich am Mittwoch den Matchball zur Meisterschaft und muss nach dem klaren 38:27 über den VfL Oldenburg auch nicht mehr rechnen. Weil Borussia Dortmund beim SV Union Halle-Neustadt in ein 28:28 einwilligen musste, kann rechnerisch keine Mannschaft mehr den Spitzenreiter stürzen.
Neuer Zweiter ist die HSG Bensheim/Auerbach, die sich bei der TuS Metzingen mit einem 30:29-Auswärtserfolg zwei Zähler sicherte. Auch die internationalen Plätze sind vergeben, nachdem der Thüringer HC den Verfolger HSG Blomberg-Lippe mit 33:27 besiegte. Neben Pokalsieger Metzingen werden die HSG Bensheim/Auerbach, Borussia Dortmund und der Thüringer HC in der kommenden Saison die Plätze für die European League besetzen.
Der Punktgewinn von Halle-Neustadt verhinderte den Absturz der Wildcats auf einen Abstiegsplatz, denn die Sport-Union Neckarsulm hatte das Kellerduell gegen die HSG Bad Wildungen Vipers mit 35:27 gewonnen. Die Nordhessinnen stehen damit praktisch als Absteiger fest - denn neben vier Punkten müsste man auch noch eine um 54 Tore schlechtere Tordifferenz gegenüber Halle-Neustadt aufholen.
Neckarsulm kletterte auf Rang 12 und ist nun in Schlagdistanz zu Halle-Neustadt und dem BSV Sachsen Zwickau, der mit einer 32:34-Heimniederlage gegen den Buxtehuder SV den Befreiungsschlag verpasste. Am heutigen Sonntag gab es noch das Rheinland-Derby, der HSV Solingen-Gräfrath verpasste den Sprung auf den Nichtabstiegsplatz und unterlag bei Bayer Leverkusen mit 27:33. Für die Werkselfen war es der elfte Saisonsieg, je zwei Punkte Abstand hat man derzeit zwischen dem Siebten Oldenburg und dem Neunten Buxtehude.
Am kommenden Samstag wird ein kompletter Spieltag absolviert,Spitzenpartie ist das Duell zwischen der HSG Bensheim/Auerbach und Borussia Dortmund. Halle-Neustadt reist nach Buxtehude, Zwickau zu Oldenburg und Neckarsulm muss zu Blomberg-Lippe. Ein Heimspiel hat Solingen-Gräfrath beim Thüringer HC, Meister SG BBM Bietigheim reist zu Schlusslicht Bad Wildungen Vipers. Im Mittelfeld duellieren sich Metzingen und Leverkusen. Am 22. Mai holen Bietigheim und Dortmund noch das verlegte Spitzenduell nach.
Am 25. Mai wird einheitlich um 19 Uhr dann der letzte Spieltag angeworfen. Dabei kommt es im Tabellenkeller noch zu zwei direkten Duellen, wenn Bad Wildungen zu Sachsen Zwickau reist und die Sport-Union Neckarsulm den HSV Solingen-Gräfrath zu Gast hat. Halle-Neustadt muss im Heimspiel gegen den VfL Oldenburg bestehen - ein besonderes Familienduell zwischen Halles Lilli Röpcke und ihrer vier Jahre jüngeren Schwester Lotta. Mit Leverkusen und Bensheim/Auerbach stehen sich die Gründungsmitglieder der Handball Bundesliga Frauen gegenüber. Im Kampf um die Vizemeisterschaft mit den Flames hat der Thüringer HC die TuS Metzingen zu Gast und Borussia Dortmund empfängt den Buxtehuder SV. Meister Bietigheim beendet die Spielzeit mit einem Heimspiel gegen Blomberg-Lippe.
Hinweis: Ein Klick auf das Ergebnis in der Spielgraphik führt zum Liveticker mit weiteren Informationen zu Spielverlauf und Torschützinnen.
Die Sport-Union Neckarsulm setzt die erfolgreiche Phase der letzten Wochen fort und hat das Duell der tabellarischen Kellerkinder gegen die HSG Bad Wildungen Vipers mit 35:27 (17:10) gewonnen. Souverän sicherten sich die Neckarsulmerinnen damit zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, während die Vipers durch die deutliche Niederlage rechnerisch eigentlich nicht mehr zu retten sind.
"Wir haben versucht den Fokus auf das wirklich gute Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreis von Bad Wildungen zu legen. Das haben wir in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht. Was diese Achse kann, das hat sie in der zweiten Halbzeit gezeigt und wirklich tolle Sachen gemacht. Wir haben mit unserer Abwehr in der ersten Halbzeit den Grundstein gelegt, sind 17:10 in Führung gegangen und hätten sogar noch das ein oder andere Tor machen können. Bad Wildungen hat aber auch nie aufgegeben, ist nach der Pause nochmal gut aus der Kabine gekommen und hat 60 Minuten gefightet“, bilanzierte Neckarsulm-Trainer Thomas Zeitz.
Der BSV Sachsen Zwickau muss einen Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib hinnehmen. Das Team verspielte kurz nach dem Wiederanpfiff gegen den Buxtehuder SV durch eine schwache Phase die Siegchance, unterlag am Ende mit 32:34.
Die Gastgeberinnen lagen nach einer Viertelstunde mit 8:11 zurück, schafften aber wieder den Ausgleich zum 14:14 (23.) und lagen beim 17:16 (28.) sogar vorn. Mitte der zweiten Halbzeit sorgte Buxtehude jedoch für eine Vorentscheidung in dieser Partie. Die Gäste zogen mit vier Treffern in Serie von 23:24 (39.) auf 23:28 (44.) davon und zehrten von diesem Polster bis zum Abpfiff.
Die SG BBM Bietigheim setzte sich mit 38:27 (18:15) gegen den VfL Oldenburg durch und steht somit als neuer Deutscher Meister fest. "In den ersten zehn Minuten waren wir nicht richtig da, nach der Auszeit haben wir besser gespielt und bis zum Ende eine sehr gute Leistung gezeigt", freute sich Bietigheims Trainer Jakob Vestergaard.
Oldenburg konnte die Partie zunächst noch ausgeglichen gestalten, nach dem 13:12 (22.) bekamen die Gastgeberinnen die Partie unter Kontrolle und erarbeiteten sich zur Pause eine Drei-Tore-Führung. In Durchgang zwei war die Partie schnell entschieden, über das 24:18 zog Bietigheim schnell auf 27:19 (40.) weg.
Nach einer lange offenen Partie gewann der Thüringer HC mit 33:27 (15:18) gegen die HSG Blomberg-Lippe. Die Gäste übernahmen früh die Führung und zwangen den THC in die Verfolgerrolle. Bis weit in die zweite Halbzeit verteidigten die Gäste den Vorsprung, die Thüringerinnen bewiesen jedoch den längeren Atem, ließen nicht nach und bauten in der Crunchtime die Führung zum deutlichen Endstand aus.
Blomberg entwickelte deutlich mehr Durchschlagskraft aus dem Rückraum, ging beim 5:4 (9. Minute) erstmals in Führung und baute seinen Vorsprung bis zur 21. Minute auf 13:8 aus. In der Schlussphase der ersten Halbzeit steigerte sich der THC in der Offensive zwar immens, weil er deutlich variabler agierte, fand defensiv aber weiterhin keinen Zugriff. Nach der Pause erhöhten die Thüringerinnen mit der schnellen Sonja Frey auf der Mittelposition noch einmal das Tempo und gingen auch in der Abwehr deutlich entschlossener zu Werke. Zudem schwang sich Nicole Roth zu einer überragenden Leistung auf.
Halles Sportdirektor Jan Henning-Himborn hat einen Einstand nach Maß bei der Rückkehr auf die Trainerbank der Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt gefeiert. Nach der Entlassung von Coach Till Wiechers trotzten die Saalestädterinnen dem Tabellenzweiten BVB Borussia Dortmund beim 28:28 (18:19)-Unentschieden einen Zähler ab und verhinderten damit den Absturz in die Abstiegszone.
In einer spannenden Partie zogen nach dem 10:10 zunächst die Dortmunderinnen auf 19:16 (29.) davon. Die Hallenserinnen bäumten sich jedoch gegen die drohende Niederlage auf und drehten die Partie. Beim 24:20 (45.) lag eine Sensation in der Luft. Doch nur acht Minuten später lag Halle mit 25:27 in Rückstand. Mit einem furiosen Endspurt rettete der Außenseiter noch einen Punkt.
In einem packenden Spiel musste sich die TuS Metzingen mit 29:30 (14:18 ) gegen die HSG Bensheim/Auerbach geschlagen geben.
Das Spitzenspiel wurde den Erwartungen gerecht, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Nach dem 6:4 war es Flames-Torhüterin Vanessa Fehr, die den 4:0-Lauf der Gäste ermöglichte. Die HSG Bensheim/Auerbacher arbeitete sich gute Chancen und führte beim 14:18 zur Pause mit vier Toren. Metzingen gab sich nicht geschlagen, schaffte auf ab dem 21:22 (45.) mehrfach den Anschlusstreffer - mehr gelang allerdings nicht.
Der HSV Solingen-Gräfrath hat den Sprung auf den Nichtabstiegsplatz verpasst, Bayer Leverkusen feierte ein deutliches 33:27 (19:13) und stellte die Hackordnung im Rheinland klar. Eine überragende Mariana Ferreira Lopes führte die Werkselfen mit 13/5 Toren zum Heimsieg, Loreen Veit traf 7/1 Mal. Auch Torhüterin Miranda Nasser war mit 13 Paraden ein großer Rückhalt der Gastgeberinnen. Beste Torschützin der Partie war aber HSV-Rückraumschützin Paulina Uscinowicz mit 15/3 Treffern.
Lara Karathanassis sollte per Siebenmeter mit dem 0:1 die einzige Gästeführung erzielen. Bayer Leverkusen riss schnell mit einer Dreierserie die Kontrolle auf dem Parkett an sich, baute die Führung dann ab Mitte der ersten Halbzeit langsam aus. Vom 8:6 (14.) stürmte man zu einer klaren 19:13-Halbzeitführung. Nach Wiederanpfiff warfen die Gastgeberinnen den Vorsprung bem 24:13 erstmals in den zweistelligen Bereich. Solingen bewies noch einmal Moral, näher als beim 25:21 (48.) kam man aber nicht mehr.
Spitzenspiel verlegt:
Das Spitzenspiel zwischen der SG BBM Bietigheim und Borussia Dortmund wurde auf Ende Mai verlegt, da der Deutsche Meister an diesem Wochenende um den Einzug ins Final4 der EHF Champions League kämpft. Bietigheim führt die Tabelle aktuell mit 44:2 Zählern an, Dortmund hat mit 37:9 Zählern ebenso keine Chance mehr auf die Meisterschaft wie die HSG Bensheim/Auerbach (38:10) und der Thüringer HC (37:11). Das Trio hat aber die Qualifikation für die EHF European League sicher, ebenso wie Pokalsieger TuS Metzingen.
Christian Stein