12.05.2024, 12:08
Meisterschaft nun nur noch theoretisch abnehmbar
Am 24. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen setzte sich Tabellenführer SG BBM Bietigheim mit 38:27 (18:15) gegen den VfL Oldenburg durch und steht somit kurz vor dem Gewinn der fünften deutschen Meisterschaft.
"Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, gegen ein Team, das zu den besten vier Teams Europa zählt, ein stark mitgehalten", berichtete VfL-Coach Niels Bötel, der im Offensivspiel zunächst auf ein 6:6-System vertraute, ab Mitte der ersten Hälfte aber eine zusätzliche Feldspielerin brachte.
Im Spiel gegen den Tabellensiebten mussten die Bietigheimerinnen auf Klara Birtic (Schulterverletzung) sowie Isabelle Andersson und Melinda Szikora (beide Kreuzbandriss) verzichten. Vor 721 Zuschauern ging der VfL ging durch seine Topscorerin Toni-Luisa Reinemann per Siebenmeter in Führung.
Die Gäste drückten weiter aufs Tempo und blieben vorne. Die SG BBM hatte etwas Anlaufschwierigkeiten, so dass Jakob Vestergaard nach knapp sechs Minuten beim Stand von 3:5 gegen sein Team seine erste Auszeit nahm. In der 10. Minute verkürzte Jenny Behrend gegen ihr Ex-Team mit einem Dreierpack auf 6:7.
Antje Döll egalisierte zuerst für die nun hellwachen und gut verteidigenden SG-Ladies per Siebenmeter zum 7:7 und legte von gleicher Stelle die Führung nach. Mitte der ersten Halbzeit stand es 10:7 für den Tabellenersten. Die Oldenburgerinnen gaben sich nicht auf, verkürzten ihrerseits nach 22 Minuten auf 12:13. Ausgeglichen war der weitere Spielverlauf. Dorottya Faluvégi erzielte mit dem Pausenpfiff das 18:15.
Das erste Tor des zweiten Abschnitts markierte der VfL vom Siebenmeterpunkt. Kelly Dulfer antwortete aus dem Rückraum. Der VfL versuchte sich wieder im 7 gegen 6, was von der SG BBM mehrmals postwendend bestraft wurde - 24:18 nach 35 Minuten, Niels Bötel nahm seine zweite Auszeit. Weitere fünf Minuten später stand es 27:19.
"Bietigheim hat dann doch zu viele Würfe auf das freie Tor bekommen, was unseren Fehlern vorne geschuldet war", sagte der VfL-Coach: "Wir haben aber bewusst länger an dem System festgehalten, auch um hier den Fokus schon auf die nächste Saison zu richten. Das geht nur durch Wiederholung auf Wettkampfebene. Dementsprechend lagen wir dann recht schnell hoch zurück."
Highlight war eine Glanzparade von Bietigheims brasilianischer Nationaltorhüterin Gabriela Moreschi, die in keinem Jahresrückblick fehlen darf. Bietigheim zeigte nun seine spielerische Klasse, ließ den Ball um den Kreis laufen und meist traf Antje Döll von Linksaußen. Mit ihrem bis dato elften Treffer stellte die deutsche Nationalspielerin den ersten zehn Tore-Vorsprung zum 32:22 her. Das Match war entschieden - fünf Minuten vor dem Abpfiff führte die SG BBM 36:25. Am Ende stand ein souveräner 38:27-Erfolg
SG BBM-Cheftrainer Jakob Vestergaard bilanzierte knapp: "In den ersten zehn Minuten waren wir nicht richtig da, nach der Auszeit haben wir besser gespielt und bis zum Ende eine sehr gute Leistung gezeigt."
Bietigheim: Lönborg, Dias Moreschi; Döll 11/4, Kudlacz-Gloc 6, Behrend 3, Malá 3, I. Smits 3, Dulfer 3, Johansen 2/1, X. Smits 2, Hafra 2, Faluvegi 1, Gassama Cissokho 1, Hvenfelt 1
Oldenburg: Kohorst, Fasold, Humpert; Reinemann 8/2, Röpcke 6, Martens 2, Korsten 2, Ronge 2, Steffen 2, Knippert 2/2, Pfundstein 1, Borutta 1, Carstensen 1, Teiken
Zuschauer: 721
Schiedsrichter: Markus Kauth / Andre Kolb
Siebenmeter: 5/5; 4/5
Strafminuten: 4 / 6
ank