11.09.2024, 08:00
Modus, Favoriten, TV-Bilder
In dieser Woche startet die neue Saison in der EHF Champions League. Welche deutschen Teams sind dabei? Wer sind die Favoriten? Wie ist der Modus? Wo laufen die Spiele? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Königsklasse.
Am Mittwoch startet die EHF Champions League mit vier Partien in die neue Spielzeit. Am Tag darauf greifen dann die Füchse Berlin und SC Magdeburg zum ersten Mal in der Königsklasse zum Ball. Während die Magdeburger nach Ungarn fahren und dort auf Pick Szeged treffen, eröffnen die Füchse die Saison vor heimischen Publikum gegen Veszprem. Die Deutsche Presse-Agentur liefert einen Überblick über die wichtigsten Fragen zur Saison 2024/25.
Die Champions League ist Europas wichtigster Klubwettbewerb im Handball. Ab Mittwoch kämpfen 16 Mannschaften, darunter mit Meister SC Magdeburg und Vizemeister Füchse Berlin auch zwei deutsche Mannschaften, um Prestige, den Titel - und reichlich Preisgeld.
Bereits der erste Spieltag hält einige interessante Duelle bereit. Titelverteidiger FC Barcelona reist nach Norwegen zu Kolstad, der letztjährige Finalteilnehmer Aalborg trifft auf HBC Nantes. Der zweite französische Vertreter Paris Saint-Germain ist gegen HC Pelister gefordert. Die beiden HBL-Teams bekommen es mit den beiden ungarischen Klubs Veszprem und Pick Szeged zu tun.
Der Sieger erhält eine Prämie in Höhe von einer Million Euro, was im Handball eine Menge ist. Pro Gruppenspiel werden 10.000 Euro ausgeschüttet - plus einen Bonus von 5.000 Euro pro Punkt.
In den K.o.-Runden steigt das Preisgeld auf garantierte 10.000 Euro pro Partie (plus 7.500 Euro pro Punkt in den Play-offs bzw. 10.000 Euro pro Punkt im Viertelfinale). Richtig abräumen können die vier Mannschaften, die es ins Final Four nach Köln schaffen.
Im Gegensatz zum Fußball bleibt die Königsklasse im Handball ihrem Modus treu. Heißt: 16 Teams treffen in der Gruppenphase in zwei Achtergruppen aufeinander. Gespielt wird jeweils immer am Mittwoch und Donnerstag. Am Ende der Gruppenphase ziehen die beiden Top-Teams jeder Gruppe direkt ins Viertelfinale ein, das für Ende April und Anfang Mai 2025 terminiert ist.
Die Plätze drei bis sechs beider Gruppen spielen zuvor im März in den sogenannten Play-offs, einem Hin- und Rückspiel vergleichbar mit einem Achtelfinale, die übrigen vier Viertelfinalisten aus. Die vier Sieger des Viertelfinals (nach Hin- und Rückspiel) fahren zum Finalturnier nach Köln, wo am 14. und 15. Juni 2025 in der Lanxess Arena die Krönung erfolgt.
Titelverteidiger ist der FC Barcelona. Mit dem Rekordsieger, der drei seiner zwölf Triumphe in den letzten vier Spielzeiten gefeiert hat, ist auch in der neuen Saison zu rechnen. Doch auch die Dänen von Aalborg Handbold - jener Klub, der seit Sommer von Flensburgs früherem Meistertrainer Maik Machulla betreut wird und dem sich in der kommenden Spielzeit auch DHB-Spielmacher Juri Knorr anschließen wird - sind ein heißer Kandidat auf die Trophäe. Zumal Aalborg bei der letzten Auflage im Endspiel nur mit einem Tor an Barca gescheitert war.
Die gehören wie üblich auch zu den Mitfavoriten. Vor allem der SCM, 2023 letzter deutscher Königsklassen-Gewinner, drängt nach der Halbfinal-Niederlage in der vergangenen Saison (gegen Aalborg) wieder Richtung Finale. Aber auch die Füchse haben bei ihrem Champions-League-Comeback nach elfjähriger Abstinenz eine Außenseiterchance. Beim Hauptstadt-Klub um den zuletzt überragenden Welthandballer Mathias Gidsel wird entscheidend sein, wie der im Vergleich zu den Magdeburgern dünnere Kader die Doppelbelastung wegsteckt.
Los geht es für die Füchse am Donnerstag (20.45 Uhr) mit einem Heimspiel gegen das ungarische Top-Team Veszprem, Magdeburg startet am selben Tag (18.45 Uhr) bei den Ungarn von Pick Szeged. In Gruppe B bekommt es die Mannschaft von Meistercoach Bennet Wiegert zudem unter anderem mit Barcelona, Aalborg und Kielce zu tun. Die Füchse treffen in der nominell leichteren Gruppe A auch auf Paris St. Germain und Wisla Plock.
Die Rechte liegen wie in der Vorsaison beim Streaminganbieter DAZN. Dort werden alle Spiele live übertragen. Neu an den Start geht in dieser Saison der Handball-Channel den DAZN gemeinsam mit Pluto TV auf die Beine gestellt hat. Dort sollen künftig Live-Spiele aus der Champions League der Männer und Frauen und der European League (sowohl Männer als auch Frauen), einschließlich der Halbfinal- und Finalspiele in allen drei Wettbewerben, sowie Highlights und Re-Lives von deutschen Spielen.
Ein Partie pro Spieltag soll es auch in der Folge kostenfrei auf dem Kanal von Pluto.TV geben. Am 12. September gibt es dann den Live-Auftakt mit der Partie SC Magdeburg gegen Pick Szeged, eine Woche später folgt eine Begegnung der Füchse.
Seit einigen Wochen schwelt die Diskussion über die immense Belastung der Handball-Profis. Meistertrainer Bennet Wiegert beklagte zuletzt die Terminhatz, bei der auf die Gesundheit der Spieler keine Rücksicht genommen werde. Dennoch brennen seine Schützlinge auf die Gruppenduelle mit hochkarätigen Gegnern. "Wir spielen lieber als wir trainieren und wachsen an der engen Taktung", sagte Rückraumspieler Philipp Weber.
Ähnliche Töne waren von Berlins Tim Freihöfer zu vernehmen. "Wir haben uns die Champions League hart erarbeitet und haben alle Bock darauf. Wir sehen das nicht als Belastung und wollen jedes Spiel genießen", sagte der Linksaußen des Supercup-Gewinners vor dem Heimauftakt. Kein Wunder, sind die Füchse doch erstmals seit elf Jahren wieder dabei.
Mit Blick auf die internationale Konkurrenz rücken auf Personalfragen in den Vordergrund. So wird beispielsweise Andreas Palicka mit einem Wechsel nach Norwegen zu Kolstad Handball in Verbindung gebracht. Dort steht Sander Sagosen im Fokus. Der Weltstar sucht seit einiger Zeit seine Form, doch der Ex-Kieler hat einen Plan.
Bis der Nachfolger des FC Barcelona feststeht, werden 132 Spiele absolviert. Elf Nationen sind in der Königsklasse in diesem Jahr vertreten. Von den 16 teilnehmenden Teams spielt dabei mit dem dänischen Vizemeister Fredericia Håndbold Klub nur eine Mannschaft zum ersten Mal in der Champions League.
Vier der 16 Trainer konnten die Königsklasse sowohl als Spieler als auch als Trainer gewinnen: Kielce-Trainer Talant Dujshebaev mit Santander, David Davis von Dinamo Bukarest und Szeged-Coach Jonas Källman mit Ciudad Real sowie Bennet Wiegert, der den Titel beide Male mit dem SC Magdeburg feierte. Mit dem Triumph des FC Barcelona in 2024, dem elften Titel der Vereinshistorie, konnten sich zudem die Barca-Spieler Aitor Ariño und Gonzalo Perez de Vargas zum fünften Mal die Krone aufsetzen.
SID, Eric Dobias, dpa, red