03.02.2024, 20:36
Viel Mühe für Erstligisten
Ein Klassenunterschied war im Duell zwischen dem TuS N-Lübbecke und der MT Melsungen im Viertelfinale des DHB-Pokal nicht zu sehen. Bis zum 21:21 agierten die Gastgeber auf Augenhöhe, dann aber konnte sich der Erstligist dank einer guten Deckung, der Paraden von Simic und der Treffer von Jonsson etwas absetzen und den Vorsprung bis zum 30:28-Endstand behaupten.
Der TuS N-Lübbecke erwischte beim Versuch eine Überraschung im Handball-Pokal gegen die eine Klasse höher spielende MT Melsungen zu landen, einen guten Start: Fynn Hangstein verwandelte einen ersten Siebenmeter und als nach dem Ausgleich von Erik Balenciaga dann Nebojsa Simic eine erste Parade verbuchte, entschärfte Leon Grabenstein einen Strafwurf und ermöglichte so das 2:1 durch Jo Gerrit Genz.
Die Gastgeber legte zur Freude der 2.356 Zuschauer auch in der Folge zunächst weiter vor, die MT Melsungen zog aber jeweils umgehend nach. Kurios war dabei die Szene beim Stand von 4:4, als Dimitri Ignatow bei einem Versuch einen Wurf auf das in Unterzahl verwaiste Tor zu blocken den Ball an den Fuß bekam und dafür eine Zeitstrafe kassierte. Fynn Hangstein nutzte den Siebenmeter zum 5:4 für den TuS N-Lübbecke.
Danach aber gab es einen Bruch im Spiel der Hausherren. Flankiert von Paraden von Nebojsa Simic konnten Florian Drosten und Timo Kastening den Favoriten beim 6:5 erstmals in Führung werfen und nach einer Dreier-Serie war der Abstand beim 9:6 in der zwölften Minute dann auf drei Tore angewachsen. Vier Minuten später waren es nach einem Treffer von Julius Kühn beim 12:7 dann sogar fünf Tore.
Mit einem Wechsel im Tor bewies TuS-Coach Michael Haaß dann aber ein glückliches Händchen, Nikolas Katsigiannis wurde in der Folge zum Faktor und hielt sein Team im Spiel. Nach einem weiteren Kühn-Treffer war der Rückstand auf sechs Treffer angewachsen, doch beim 12:15 von Sven Weßeling war dieser dann bereits wieder halbiert. Als Katsigiannis dann noch einen Siebenmeter parierte, glaubte die Halle wieder an die Sensation.
Lübbecke tat sich allerdings in der Offensive zunächst weiter schwer, in den verbleibenden fünf Minuten des ersten Abschnitts gelang beiden Teams nur noch ein Treffer - so ging es aus Sicht des TuS mit einem 13:16 in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn nährten ein Block von Sven Weßeling und ein Siebenmeter von Fynn Hangstein die Hoffnung der heimischen Fans. Melsungen antwortete allerdings jeweils umgehend, bis zum 17:20 geriet der TuS immer wieder mit drei Treffern in Rückstand.
Ein weiterer Siebenmeter von Fynn Hangstein brachte den TuS dann aber einmal mehr auf zwei Tore heran und Benas Petreikis gelang der ersehnte Anschlusstreffer. Nikolas Katsigiannis parierte zwar einen Siebenmeter, doch die Chance auf den Ausgleich blieb zunächst noch ungenutzt. Auf einen Kastening-Siebenmeter folgte dann aber ein Doppelschlag von Jo Gerrit Genz zum 21:21. Die Halle stand.
Allerdings kassierte Sven Weßeling im nächsten Angriff nach einem Gesichtstreffer bei Dainis Kristopans eine Zeitstrafe, die Überzahl nutzte Melsungen: Die Gäste fanden zwei Mal in Folge Rogerio Moraes am Kreis und verschafften sich so wieder etwas Luft. Ein Siebenmeter von Fynn Hangstein brachte den TuS noch einmal auf ein Tor heran, doch in den nächsten gut acht Minuten sollte kein weiterer Treffer mehr folgen.
Melsungen zeigte in der Offensive ebenfalls nicht immer die letzte Konsequenz, doch zwei Treffer von Elvar Örn Jonsson ließen den Vorsprung in dieser Phase bis auf 26:22 anwachsen. Rutger ten Velde weckte fünf Minuten vor dem Ende den TuS zwar auf und eine weitere Parade von Katsigiannis ließ die Halle auf eine Aufholjagd hoffen. Doch auf der Gegenseite war auch Nebojsa Simic zur Stelle und Elvar Örn Jonsson legte seinen neunten und wenig später auch den zehnten Treffer nach.
Nach dem 29:25 von Jonsson halbierten Rutger ten Velde und Jo Gerrit Genz den Abstand noch einmal, doch die letzte Minute lief bereits. Lübbecke stellte eine Wurffalle, die aber nutzte Rogerio Moraes zur endgültigen Entscheidung, bevor Benas Petreikis für den Schlusspunkt sorgte. Melsungen darf nach dem 30:28-Erfolg weiter auf den ersten Pokal-Triumph in der Vereinsgeschichte hoffen. Für die Hessen ist es nach 1996, 2013, 2014 und 2020 die fünfte Teilnahme am Finalturnier, das am 13./14. April in Köln ausgetragen wird.
TuS N-Lübbecke: Grabenstein (1 Paraden), Katsigiannis (8 Paraden); Genz 7, ten Velde 3, Ebner, Hangstein 6/5, Petreikis 2, Dräger 4, Kontrec, Mrakovcic, Weßeling 2, Nissen, Skroblien, Kloor, Süsser, Wieling 4
MT Melsungen: Simic (13 Paraden), Morawski; Kühn 4, Balenciaga 2, Sipos, Kristopans 2, Ignatow 2, Moraes 3, Drosten 1, Jonsson 10, Arnarsson 3, Aho, Kastening 3/2
Zuschauer: 2356 (Merkur-Arena, Lübbecke)
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Strafminuten: 4 / 8
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