15.12.2023, 21:42
Rekordmeister dreht nach vierzig Minuten auf
Auch den THW Kiel konnte der ThSV Eisenach in der Handball Bundesliga mit offensiver Deckung und intensiver Stimmung in der altehrwürdigen Werner-Aßmann-Halle vor Probleme stellen. Am Ende aber verbuchte der Rekordmeister beim Aufsteiger einen 40:32 (22:19) Erfolg.
Der THW Kiel startete gut in die Partie beim ThSV Eisenach und setzte sich sofort auf zwei Treffer ab (2:0, 3.). Gerade offensiv waren die Zebras nicht zu stoppen, defensiv trat die Mannschaft von Filip Jicha offensiv aus der eigenen 6:0-Deckung heraus. Der Aufsteiger fand dennoch immer wieder Lösungen und konnte so immer wieder verkürzen (5:4, 7.).
Der deutsche Rekordmeister sprintete dann zum 8:4 durch Rune Dahmke davon und hatte sich so nach neun Minuten erstmals ein kleines Polster erspielt. Beim Stand von 9:5 nahm Misha Kaufmann seine erste Auszeit. Besonders mit dem eigenen Rückzugsverhalten konnte der Schweizer in den ersten zwölf Minuten nicht zufrieden sein. Defensiv schoben die Thüringer nun immer wieder vor, und agierten zeitweise in sogar in einer 3:3-Formation.
Die Torhüter spielten im torreichen Schlagabtausch derweil weiterhin keine Rolle. Bis zur Halbzeit hatten beide Seiten ihre kompletten Gespanne eingesetzt, ein Faktor war bis dahin aber keiner der vier Schlussleute. Das lag auch an zahlreich gut herausgespielten Chancen und dem Tempo in der Partie, die weiter torreich blieb. Die Führung der Gäste blieb dabei komfortabel beim 16:11 durch Rune Dahmke waren es nach zwanzig Minuten erstmals fünf Tore.
Die Hausherren tasteten sich aber Schritt für Schritt zurück in die Begegnung und machten aus einem 19:15 ein 19:17 (25.) - auch dank Treffern in das verwaiste Tor des zwschenzeitlich mit dem siebten Feldspielern agierenden Gastes. Der THW antwortete jedoch mit einem weiteren Doppelschlag zum 21:17 (28.).
Eisenach traf ebenfalls doppelte, verkürzte durch einen sehenswerten Durchbruch von Peter Walz wieder auf zwei Tore - diesmal agierte der ThSV mit einem zusätzlichen Feldspieler. Das Risiko bestrafte Kiel: Domagoj Duvnjak reichten wenige Sekunden für einen Anwurf in das verwaiste Tor des Gegners zum 22:19-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel bekam die Deckung der Hausherren Zugriff und auch Torwart Mateusz Kornecki sammelte zwei Paraden. So hatte der ThSV Eisenach vier Minuten nach Wiederbeginn - angepeitscht von der Halle - die Chance auf den Ausgleich, aber Tomas Mrkva konnte diesen verhindern.
Im Gegenangriff jagte Magnus Landin den Ball völlig freistehend über das Tor, Eisenach bekam so die zweite Chance auf den Ausgleich. Und diesmal schlugen die Thüringer zu: Manuel Zehnder hämmerte das Spielgerät zum 22:22 ins lange Eck. Der THW Kiel blieb aber in der lautstarken Arena cool: Steffen Weinhold drehte den Ball zum 23:22 ins Tor, und in Überzahl legten die Kieler nach.
Der THW Kiel schuf auch nach Ablauf der Strafzeit weiterhin eine Überzahl, agierte offensiv nun wieder im Sieben-gegen-Sechs. Steffen Weinhold stellte mit einem Durchbruch zum 26:23 das Plus Drei wieder her. Manuel Zehnder und Mait Patrail brachten Eisenach aber wieder auf ein Tor heran, die Werner-Aßmann-Halle hoffte auf die Sensation.
Dank einer offensiven Deckung bot sich Eisenach die Chance auf den Ausgleich, ein Ballverlust aber verhinderte diesen. Stattdessen schlug der THW Kiel mit all seiner Routine zu: Magnus Landin, Hendrik Pekleer und Eric Johansson stellten auf 29:25. Dreizehn Minuten nach Wiederbeginn griff Misha Kaufmann zur Auszeit.
Auf beiden Seiten gingen einige Angriffe ins Leere, dann traf Willy Weyhrauch für die Hausherren, doch die aufkeimende Hoffnung wurde vom THW Kiel umgehend durch eine Vierer-Serie zum 33:26 erstickt. Zwölf Minuten vor dem Ende war die Vorentscheidung gefallen, auch wenn sich der Aufsteiger weiterhin wehrte und versuchte den Rekordmeister vor Probleme zu stellen. Doch die Kieler hatten bis zum 40:32-Endstand immer die passenden Antworten parat.
ThSV Eisenach - THW Kiel 32 : 40 (19:22)
ThSV Eisenach:
Weyhrauch 6, Zehnder 5, Snajder 4, Walz 4, Meyer 3, Grgic 2, Reichmuth 2, Saul 2, Donker 1, Kurch 1, Patrail 1, Spikic 1
THW Kiel:
Ekberg 7/3, Pekeler 6, Dahmke 5, Weinhold 5, Bilyk 4, Duvnjak 4, M. Landin 3, Ellefsen a Skipagotu 2, Johansson 2, Wiencek 2
Zuschauer: 3.150
Schiedsrichter: Mirko Krag / Marcus Hurst
Strafminuten: 4 / 4
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Maximilian Otte