06.03.2025, 20:24
Weiter Hoffnung auf direktes Ticket ins Viertelfinale
Nach einem schnellen 3:0 legten die Füchse Berlin in Veszprem bis zu fünf Tore vor, doch die bereits als Gruppensieger feststehenden Gastgeber ließen sich nicht abschütteln. Am Ende sicherte ein Treffer von Tim Freihöfer den Sieg, der den Bundesligisten weiter auf das direkte Ticket ins Viertelfinale der Königsklasse hoffen lässt.
Veszprem hat in dieser Saison den nächsten Anlauf auf den ersehnten ersten Gewinn der EHF Handball Champions League genommen und war vor dem heutigen Duell mit den Füchsen Berlin bereits auf Kurs: Zwölf Siege aus dreizehn Spielen und zuletzt, im Spitzenspiel gegen Sporting, die Revanche für die einzige Niederlage, ließen die Ungarn als bereits feststehender Gruppensieger ins Duell mit dem Bundesligisten gehen.
Die Füchse hatten vor dem Anwurf das Weiterkommen bereits sicher, benötigten aber einen Auswärtserfolg, um den Druck auf Sporting im Kampf um den zweiten Platz in der Gruppe - und das zweite direkte Ticket in das Viertelfinale - aufrecht zu erhalten.
Bei einer Niederlage drohte in der Tabelle der Handball Champions League der dritte oder vierte Platz, also ein Duell mit Szeged oder Kielce in den Play-offs um das Viertelfinale.
Entsprechend motiviert starteten die Gäste aus Berlin in die Begegnung: Dejan Milosavljev entschärfte den ersten Versuch von Veszprem, Mathias Gidsel bediente auf der Gegenseite Mijajlo Marsenic, der mit zwei weiteren Treffern gleich einen lupenreinen Hattrick zum 3:0 hinlegte.
Gegen die gut stehende Füchse-Deckung brauchte Veszprem über sechs Minuten, um nach einem erfolgreichen Versuch von Luka Cindric auf der Anzeigetafel aufzutauchen. Aron Palmarsson legte den zweiten Treffer und kurz darauf auch den Ausgleich zum 4:4 nach.
Die Füchse zeigten sich davon wenig beeindruckt, legten wieder vor und konnten sich beim 10:6 von Tim Freihöfer erstmals auf vier Tore absetzen. Veszprem reagierte mit der Auszeit und Xavi Pascual wurde dabei laut. Den Treffer im nächsten Angriff beantworteten die Füchse aber mit einem von Gidsel für Andersson aufgelegten Kempa.
Doch der Weckruf des Spaniers funktionierte: Nach einer Vierer-Serie stand beim 11:11 wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Nun nahm Jaron Siewert die Auszeit, auch weil Veszprem in der Deckung die Kreise von Mathias Gidsel erfolgreich einschränken konnte. Der dänische Welthandballer war zu diesem Zeitpunkt noch ohne Tor - glänzte aber als Vorbereiter.
Für Zählbares sorgte Tim Freihöfer von der Siebenmeterlinie und aus schwierigem Winkel. Nach dem 14:13 von Marsenic war dann auch Gidsel zur Stelle. Absetzen konnte sich der Hauptstadtklub aber nicht mehr, nach einem von Andersson herausgeholten und von Freihöfer verwandelten Siebenmeter sowie einer Milosavljev-Parade ging es mit einem 17:16 für den Bundesligisten in Kabinen.
Im zweiten Abschnitt schien das Spiel dem gleichen Rhythmus zu folgen: Die Füchse zogen beim 20:17 wieder auf drei Tore davon, beim 22:18 von Lasse Andersson waren es fünf Minuten nach Wiederbeginn dann sogar vier.
Veszprem halbierte den Abstand zwar wieder, tat sich im Angriff gegen die Füchse-Deckung aber weiterhin schwer. Als Mijajlo Marsenic, Fabian Wiede und Tim Freihöfer dann zu einer Dreier-Serie zum 26:21 ansetzten, führte Berlin erstmals mit fünf Treffern.
Beim 27:22 zog Veszprem kurz darauf - dreizehn Minuten vor dem Ende - die letzte Auszeit. Xavi Pascual versuchte es in der Folge mit dem siebten Feldspieler. Die Füchse haderten unterdessen mit einer Zeitstrafe gegen Nils Lichtlein und einigen weiteren Entscheidungen der Unparteiischen. Veszprem kam auf, war beim 27:25 nach drei unbeantworteten Treffern wieder auf zwei Tore herangerückt.
Nun übernahm einmal mehr Mathias Gidsel die Verantwortung, erhöhte mit einem Doppelschlag auf 29:25 und traf dann auch zum 30:26. Aber selbst das 31:27 von Lasse Andersson bedeutete fünf Minuten vor dem Ende nicht die Vorentscheidung.
Der Gruppensieger schien sich nichts vorwerfen lassen zu wollen, und stemmte sich gegen die Niederlage: Pechmalbec verkürzte in Überzahl wieder auf zwei Tore und schickte nach einem Steal Hugo Descat auf die Reise zum Anschlusstreffer.
Die Füchse wackelten, Lasse Andersson vergab im Angriff und auf der anderen Seite parierte zwar Dejan Milosavljev den nächsten Wurf der Ungarn - doch der Abpraller landete bei Veszprem und beim Versuch den Nachwurf zu verhindern, stand die Füchse-Deckung im Kreis. Den Siebenmeter verwandelte Marguc, Gleichstand.
Die Füchse stoppten mit einer Auszeit die Uhr. Sechzehn Sekunden blieben für den Siegtreffer: Siewert schickte sieben Feldspieler auf das Parkett und diese schufen Platz auf außen für Tim Freihöfer, der den Siegtreffer zum 33:32 setzte.
Die Füchse hatten ihren Teil der Aufgabe für das direkte Ticket in das Viertelfinale der Handball Champions League somit erfolgreich erledigt - und schauten lange optimistisch nach Plock. Dort führte Wisla mit 28:24 gegen Sporting, doch die Gäste aus Lissabon glichen Sekunden vor dem Ende zum 29:29 aus und zogen an Punkten gleich - und aufgrund des gewonnenen Direktvergleichs an Berlin vorbei auf den zweiten Platz. Für die Füchse geht es nun gegen Kielce, Magdeburg trifft auf Bukarest.
» Übersicht: Die Duelle in den Play-offs der Handball Champions League
One Veszprem KC: Corrales (5 Paraden), Jensen; Marguc 5, Palmarsson 4, Pechmalbec 4, Cindric 3, Remili 3, Casado Marcelo 3, Descat 2, Elisson 2, Vailupau 2, Fabregas 2, Kosorotov 2, Grahovac, Sandell, Ligetvari
Füchse Berlin: Milosavljev (10 Paraden), Ludwig; Freihöfer 9, Andersson 8, Marsenic 7, Gidsel 5, Av Teigum 2, Wiede 1, Langhoff 1, Darj, Prantner, Strlek, Lichtlein, Pichiri, Beneke, Herburger
Zuschauer: 5340 (One Veszprem Arena, HUN)
Schiedsrichter: Marko Boricic / Dekan Markovic (SRB)
Strafminuten: 8 / 14
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