03.03.2024, 16:33
Berlin verteidigt Tabellenführung
Drei Spiele in Serie hatten die Füchse Berlin nicht gewonnen, waren aber auch schon seit zehn Spielen in der Handball Bundesliga ungeschlagen. Beim Heimspiel am Sonntag gegen den HC Erlangen wurde die erste Serie beendet, die zweite hielt an - und die Füchse Berlin verteidigten die Tabellenspitze. Der 39:32-Heimsieg (20:15) war besonders einem gut aufgelegten Mathias Gidsel mit 14 Toren zu verdanken.
Ohne Abwehrspezialist Marko Kopljar, der mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel mindestens vier Wochen ausfällt, starteten die Füchse Berlin stark in das Spiel gegen den HC Erlangen. Ein gut aufgelegter Mathias Gidsel brachte die Berliner mit drei schnellen Toren in zwei Minuten mit 3:1 in Führung.
Lasse Andersson und Hans Lindberg per Siebenmeter erhöhten auf 5:1, sodass Erlangen-Coach Hartmut Mayerhoffer schon nach 5 Minuten zu seiner ersten Auszeit griff. Doch das brachte die Füchse nicht aus ihrem Flow. Die Berliner bauten ihre Führung in einem 4:0-Lauf mit einem Kreis- und drei Kontertoren weiter aus (9:2, 8.). Zu diesem Zeitpunkt stand Mathias Gidsel schon bei fünf Treffern.
In Überzahl, nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Mijajlo Marsenic, gelangen dem HCE zwei Tore, doch auch die Füchse trafen vorne weiter fleißig und so stand nach 10 Minuten bereits ein 11:4 auf der Anzeigetafel - Erlangen drohte unterzugehen. Eine Parade von Dejan Milosavljev und ein Tor von Jerry Tollbring brachten Berlin beim 13:5 bereits nach gut einer Viertelstunde die erste Acht-Tore-Führung.
Hinter der guten Deckung der Füchse Berlin kam Dejan Milosavljev immer besser ins Spiel und sorgte mit seiner fünften Parade und zu diesem Zeitpunkt 50%-Fangquote dafür, dass die Füchse den Vorsprung in ihrem nächsten Angriff beim 15:6 sogar auf neun Tore ausbauen konnten - nach 20 Minuten drohte den Gästen der erste zweistellige Abstand.
In der 19. Minute wurde der Applaus der 8503 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle noch einmal etwas lauter: Fabian Wiede gab sein Comeback, nachdem er wegen einer Sprunggelenksverletzung 164 Tage nur zuschauen konnte. Zunächst spielte Wiede allerdings nur in der Abwehr für Nils Lichtlein.
"Ich bin vom Kopf her frei": Fabian Wiede im Interview zu seinem Comeback
Ein Doppelschlag von Stephan Seitz und Christoph Steinert brachte den HC nach zwischenzeitlichem Neun-Tore-Rückstand wieder auf sechs Tore heran (16:10, 23.). Besonders in der Füchse-Abwehr waren nun größere Lücken zu erkennen. Damit war Jaron Sievert nicht zufrieden, in einer Auszeit gab er seiner Mannschaft noch einmal neue Impulse.
Beim 17:11 von Lasse Andersson gab es für den HC Erlangen den nächsten Rückschlag: Nikolai Link sah die rote Karte. Der HCE musste in der Folge auf seinen Rückraum-Linken verzichten. Bei Berlin durfte ab der 24. Minute Fabian Wiede unterdessen auch im Angriff spielen und warf die Füchse mit seinem ersten Treffer zum 19:13 (27.).
Mit seinem achten Tor im achten Versuch brachte Mathias Gidsel die Füchse zum 20:14 (29.). Doch die Berliner ließen Erlangen wieder etwas zurück ins Spiel: Heiny Lutz gelang noch ein Tor für den HC und nach zwischenzeitlichen Neun-Tore-Führung ging es aus Sicht der Hausherren dann doch nur mit einem 20:15 in die Kabine.
Und auch nach Wiederbeginn hielten die Gäste zunächst den Abstand: Stephan Seitz brachte den HC Erlangen mit seinem dritten Tor aus drei Versuchen wieder auf vier Tore heran (20:16, 31.), der knappste Abstand seit dem 6:2 in der fünften Minute.
Doch die Füchse wollten nichts anbrennen lassen und schienen bei Bedarf einen Gang höher schalten zu können: Die Gastgeber erhöhten im Doppelschlag erneut auf 23:16 (34.). Doch nach einer Roten Karte gegen Lasse Andersson kam Erlangen dann doch wieder etwas heran, beim 23:19 waren es erneut nur vier Treffer Differenz.
Die Antwort der Füchse folgte aber wieder umgehend, beim 25:19 waren es erneut sechs Tore - auch weil Mathias Gidsel weiter nach Belieben traf. Das 26:20 war sein zehntes Tor - ohne einen Fehlwurf. Doch Erlangen ließ nicht locker, nach einem Doppelschlag von Jonathan Svensson griff Jaron Siewert beim 26:22 zur Auszeit.
Zwei Gidsel-Treffer später stand beim 28:22 wieder ein Sechs-Tore-Abstand auf der Anzeigetafel - und nun sollten die Füchse auch dank der Paraden von Victor Kireev die Gäste auf Distanz halten. Als Wiede die Füchse-Führung erneut auf fünf Tore ausbaute (32:27, 51.), griff Mayerhoffer zu seiner zweiten Auszeit. Doch Lindberg und Lichtlein sorgten mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung (34:28, 53.). Hans Lindberg traf mit seinem achten Tor zum 39:32-Endstand.
Füchse Berlin: Milosavljev (8/2 Paraden), Kireev (3 Paraden); Gidsel 14, Lindberg 8/4, Andersson 5, Marsenic 3, Wiede 3, Darj 2, Lichtlein 2, Langhoff 1, Tollbring 1, Freihöfer, Av Teigum, Jacobs, Drux
HC Erlangen: Ferlin (4 Paraden), Obling (4 Paraden); Jeppsson 5, Olsson 5, Seitz 5, Heiny 4, Svensson 4, Steinert 3/1, Bauer 2, Zechel 2, Bissel 1, Gömmel 1, Bialowas, Link, Buck
Zuschauer: 8503
Schiedsrichter: Sascha Standke / Steven Heine
Strafminuten: 6 / 8
Disqualifikation: Andersson (35.) / N. Link (24./3. Zeitstrafe)
Merle Klingenberg