12.12.2023, 19:47
Handball-WM der Frauen: Frankreichs Bilanz weiter makellos
Siebtes Spiel, siebter Sieg - Olympiasieger Frankreich stürmte mit einem souveränem 33:22 (18:16) über Tschechien ins Halbfinale der Handball-WM. Trainer Olivier Krumbolz konnte die Einsatzzeiten komplett verteilen, am Ende war Estelle Nze-Minko (5) Toptorjägerin der Equipe Tricolore, Torhüterin Laura Glauser ragte mit 12 Paraden (67 % Fangquote) heraus. Bei Tschechien erzielte Marketa Jerabkova sechs Treffer.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Gegen Norwegen (in unserem letzten Spiel) war die französische Mannschaft herausragend. In diesem Spiel war es schwieriger, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir hatten nicht die gleiche Abwehr, aber die zweite Halbzeit war viel besser", so Olivier Krumbholz, der auch seine Torhüterin hervorhob: "Laura Glauser war einfach fantastisch. Wir sind so glücklich, dass wir ins Halbfinale gekommen sind."
"In der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden mit meinen Mädels, sie haben alle ihr Bestes gegeben. Wir hatten am Anfang einige technische Fehler, bis zur Pause sind wir ein bisschen näher gekommen", so Tschechiens Nationalcoach Bent Dahl: "In der zweiten Halbzeit haben wir den Faden verloren. Wir haben die Energie verloren. Die Qualität von Frankreich ist jetzt nicht unser Niveau. Es war eine gute Leistung von (Frankreichs Torhüterin Laura) Glauser im Tor, sie hat das Tor vernagelt."
"Ich habe schon viele solcher Spiele erlebt, deshalb bin ich vor solchen Spielen immer etwas beunruhigt. Vor allem, wenn wir das etwas bizarre Szenario der ersten Halbzeit erleben, in der wir defensiv alles andere als gut waren. In solchen Momenten ist es meine Aufgabe, die Richtung vorzugeben", so Frankreichs Estelle Nze-Minko, die betont: "Heute hatten wir Probleme unsere Abwehr zu finden, aber wir haben es geschafft, unsere Probleme in der Pause zu lösen, und das gibt uns natürlich Selbstvertrauen."
Bis zur Pause konnte Tschechien noch mit dem Favoriten mithalten, erst mit dem letzten Wurf stellte Alicia Toublanc den 18:16-Pausenstand her. Mit der Einwechselung Glausers nach dem Seitenwechsel aber wurde das Ergebnis eindeutig - mit 15:6 endete der zweite Umlauf. Beim 23:18 hatte sich Frankreich erstmals auf fünf Tore gelöst, nachdem man in Durchgang eins schon mal vier Tore (15:11) enteilt war.
"Es ist großartig, dass wir uns in einem sehr komplizierten Spiel qualifizieren konnten, vor allem zwei Tage nach dem Sieg gegen Norwegen. Das erklärt vielleicht, warum wir eine komplizierte, etwas unruhige erste Halbzeit hatten. In der zweiten Halbzeit wollten wir die Aggressivität erhöhen, und das hat es uns leichter gemacht. Wir hatten Ballgewinne, gingen nach vorne und haben einfache Tore erzielt", so Frankreichs Déborah Lassource.
"Sie sind so viel besser im Eins-gegen-Eins-Spiel. Sie können mehr Spielerinnen (auf den Platz) stellen, aber ich muss in jedem Spiel immer mit 2-3 Spielerinnen spielen, deshalb ist es schwer, mit diesem Team zu spielen, aber ich bin trotzdem stolz auf meine Mädchen", erklärte Dahl mit Blick auf den ausgeglichenen Kader der Französinnen und die frühere THC-Spielerin Marketa Jerabkova betonte: "Frankreich war ein verdienter Sieger. Sie sind ein Team an der Spitze von Europa. Wir wollten mit ihnen kämpfen, und wir wollten es so kompliziert wie möglich machen."