13.12.2023, 22:27
Handball-WM (Frauen) - Viertelfinale
Nach dem Hauptrundensieg über die deutsche Mannschaft traf Dänemark im Viertelfinale in der ausverkauften Arena in Herning auf Montenegro. Dabei hatte der Co-Gastgeber in der ersten Spielhälfte etwas mehr Zugriff und lag zur Pause mit 13:10 vorne. Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzten sich die Däninnen dann deutlich ab. Montenegro kam zurück ins Spiel, konnte den Rückstand aber nicht mehr wettmachen. Dänemark trifft nach dem 26:24-Sieg im Halbfinale auf Norwegen.
Das letzte Viertelfinale war zunächst nichts für schwache Nerven. Zunächst sah es so aus, als könnten sich die Däninnen absetzen, doch mehrere Würfe ans Gebälk eröffneten Montenegro nach neun Minuten die Chance zur Führung. Tatjana Brnovic netzte zum 4:5 ein. Etwas Pech im Abschluss hatte den Co-Gastgeber in Rücklage gebracht. Die Abwehrreihen beider Teams prägten das Geschehen, die Widersacher ums Halbfinale griffen aber auch oft ungeduldig an.
Dänemarks Torhüterin Sandra Toft zeigte nach 20 Minuten beim Siebenmeter von Despotovic erstmals ihr Können, sollte am Ende mit über 40 % gehaltener Bälle auch "Player of the match" werden. Kurz zuvor hatte ihr Team in der ersten Überzahl der Partie die Führung zurückerobert, doch der kleine Handball-Riese vom Balkan egalisierte fortwährend. Jesper Jensen buzzerte daher nach dem 9:9 zur ersten Auszeit in diesem letzten Viertelfinals und gab taktische Anweisungen, wie der Gegner zu stoppen sei. Der Plan ging auch.
Treffer von Jørgensen und Elver bedeuteten die dänische Führung, da Toft weiterhin stark parierte. Montenegro versuchte es nun mit frühen Stoppfouls, war aber oft zu langsam im Zweikampf: Elver setzte beim 12:9 (27.) Friis sehenswert in Szene. Danach gingen die Däninnen wieder fahrlässig mit ihren Chancen um, nahmen dennoch ein 13:10 mit in die Kabine. Anne Mette Hansen stellte mit der Sirene den Pausenstand her. Montenegro hatte in sieben Minuten nur einmal getroffen.
Die bessere Beinarbeit brachte Dänemark auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts Vorteile in Abwehr und Angriff, während sich Montenegro zunächst den Anschluss verlor. Die Rot-Weißen nutzten zwei Siebenmeter, um sich auf 15:10 (33.) abzusetzen. Erstmals schien die Jensen-Sieben klar auf Medaillenkurs zu sein, was der raketenartige Angriff Hansens zum 16:10 unterstrich. Dänemark zeigte in dieser Phase eine hundertprozentige Angriffs-Effektivität.
Mit dem Siebenmeter von Andrea Hansen zum 20:13 (39.) schienen die Skandinavierinnen schon früh auf die Siegerstraße abgebogen zu sein, doch Montenegro stemmte sich zu siebt gegen den drohenden K.o.. Nach 46 Minuten verkürzte Mugosa von der Markierung auf 21:17 (46.). Sieben Minuten mussten die Däninnen auf einen Treffer warten, ehe Sarah Iversen sie erlöste. Die starke Leistung von Sandra Toft und Ballgewinne am eigenen Kreis waren Dänemarks Lebensversicherung.
Nina Bulatovic brachte Montenegro acht Minuten vor Schluss mit dem Gegenstoß auf 22:20 heran, doch auch Anne Mette Hansen traf. In der Hitze des Gefechts versuchten beide Teams mit hoher Präzision und mit Bedacht zu agieren. Dänemark gelang dies zunächst besser, Højlund erhöhte beim 24:20 (55.) wieder auf vier Tore. Mugosa konterte zum 25:23 (58.), doch die Hypothek von Grbics folgender Zeitstrafe wegen Reklamierens war zu groß. Dänemark zieht mit 26:24 ins Halbfinale ein.
fcb