28.02.2025, 21:27
SG BBM ohne Chance
Es war eine sehr klare Angelegenheit am Freitagabend: Bis zum 3:3 konnte die SG BBM Bietigheim gegen den THW Kiel mithalten, dann sorgten die Zebras allerdings mit einem 7:0-Lauf für die Vorentscheidung und siegten nach einer 22:11-Pausenführung schließlich deutlich mit 39:24.
Der THW Kiel reiste direkt aus Porto nach Bietigheim. Dabei rückte Ben Szilagyi für Rune Dahmke, der sich am Dienstag in der European League eine Platzwunde unter dem Auge zugezogen hatte, ins Aufgebot. Auch der Einsatz von Elias Ellefsen á Skipagøtu war nach Ellenbogen-Problemen zunächst fraglich, doch der Spielmacher stand in der Startaufstellung und avancierte zum erfolgreichsten Kieler Werfer.
Die SG BBM ging unterdessen mit Torwartproblemen in die Partie: Daniel Rebmann fehlte mit Grippe, auch Frederik Genz konnte erst am Abschlusstraining wieder teilnehmen. So startete der 24-jährige Filip Baranasic zwischen den Pfosten.
Die Hausherren starteten gut in die Partie: Moritz Strosack erzielte den ersten Treffer, Bietigheim spielte couragiert auf und legte bis zum 3:2 vor. Doch dann verlor die SG BBM komplett den Faden. Andreas Wolff war immer wieder zur Stelle und der THW enteilte per 6:0-Lauf auf 3:8. Iker Romero reagierte umgehend mit seiner ersten Auszeit. "Das kann nicht passieren", so der SG BBM-Coach, der mehr Aggressivität forderte.
Doch die Kieler waren nicht mehr zu stoppen und erhöhten weiter auf 10:3. Erst in der 15. Minute konnte Dominik Claus die elfminütige Torflaute der Gäste beenden. Doch die Zebras bleiben weiter gnadenlos und bestraften einen Bietigheimer Ballverlust mit dem 12:4. Angesichts des ersten Acht-Tore-Rückstandes buzzerte Romero also nur sechs Minuten später zum zweiten Timeout und fragte seine Spieler: "Wie können wir so angreifen? Ohne zu denken?"
Mittel gegen die Gäste fand die SG BBM jedoch auch in der Folge nicht: Wolff parierte vier Bälle in Folge und konnte nach 18 Minuten mit acht Paraden eine Quote von über 63 Prozent aufweisen. Seine Vorderleute erhöhten mit einer weiteren Dreier-Serie unterdessen bis zur 19. Minute auf 15:4. Von dieser Hypothek konnten sich die Hausherren nicht mehr erholen. Ellefsen á Skipagøtu stellte mit seinem sechsten Treffer zum ersten plus Zwölf (6:18, 25.).
So wechselte Filip Jicha früh durch und auch die Youngster Linus Kutz, der heute seinen 20. Geburtstag feiert, und Nachrücker Ben Szilagyi konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Dem Spielfluss taten die Wechsel keinen Abbruch. In die Kabine gingen die Zebras mit einer deutlichen 22:11-Führung.
Auch nach dem Seitenwechsel rollte der THW-Express weiter: Innerhalb von zwei Minuten erhöhten die Gäste per 3:0-Lauf auf 25:11. Doch die SG BBM sendete ein Lebenszeichen und verkürzte mit einem Doppelschlag auf 25:13. Der Aufwind hielt allerdings nicht lange an und Iker Romero griff nach dem 27:13 durch Magnus Landin in der 36. Minute zu seiner letzten Auszeit.
Es nützte allerdings alles nichts: Ein weiterer 4:0-Lauf des THW bedeutete in der 42. Minute das 33:15. Nach dem 18-Tore-Rückstand konnten die Bietigheimer in der letzten Viertelstunde immerhin noch etwas Ergebniskosmetik leisten und den 40. Gegentreffer verhindern. Nach sechzig Minuten musste sich die SG BBM vor einer Saison-Rekordkulisse von 3.900 Zuschauern mit 24:39 geschlagen geben. Die Zebras feierten unterdessen den bisher höchsten Saisonsieg.
SG BBM Bietigheim: Baranasic (9 Paraden), Genz; Vlahovic 2, Kühn 1, Claus 1, Wolf 2, de la Pena 3, Nicolaus 2, Wiederstein, Perez Arce 5/1, Barthe, Strosack 1, Pfeifer 4, Fischer 1, Hermann, Hejny 2
THW Kiel: Mrkva (6 P.), Wolff (11 P.); Reinkind 2, Landin 2, Överby 1, Wiencek 1, Johansson 4, Zerbe 2, Kutz 2, Szilagyi 1, Madsen 7, Pekeler 5, Ellefsen a Skipagötu 7, Imre 5
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Strafminuten: 4 / 4
Zuschauer: 3.902 Zuschauer (EGE trans Arena, Bietigheim)
Merle Klingenberg