17.01.2023, 19:25
Gruppensieg war bereits eingetütet
Die deutsche Nationalmannschaft hielt sich zum Abschluss der Vorrunde bei der Handball-WM schadlos und feierte einen 37:21 (16:9)-Kantersieg über Algerien. Nun beginnt der Kampf um ein Ticket fürs Viertelfinale.
Schon vor dem abschließenden Gruppenspiel stand fest, dass die DHB-Auswahl ihre aus den ersten beiden Spielen errungenen 4:0 Punkte und 65:60 Tore mit in die Hauptrunde nehmen wird. Es überraschte also nicht, dass Bundestrainer Alfred Gislason wie angekündigt munter durchtauschte. Bereits in der ersten Sieben mit Rune Dahmke, Luca Witzke, Simon Ernst, Johannes Golla, Christoph Steinert, Patrick Groetzki und Keeper Andreas Wolff fanden sich neue Gesichter.
Die neu zusammengewürfelte DHB-Auswahl tat sich in den ersten Momenten des Spiels durchaus schwer, lag früh mit 1:3 zurück. Angeführt von Witzke, der in Überzahl vom eigentlichen Spielmacher Juri Knorr ersetzt wurde, antwortete der Europameister von 2016 allerdings mit einem 5:0-Lauf und führte fortan mit 6:3 (10.). Algerien blieb zwischenzeitlich zehn Minuten ohne eigenen Treffer.
Seinen Anteil an der Wende hatte auch Torhüter Wolff, der nach starkem Auftakt gegen Katar hervorragend durch Joel Birlehm entlastet woren war. Der Keeper von Kielce hielt in seiner polnischen Wahlheimat im ersten Abschnitt sechs Würfe des Underdogs (Fangquote von 40 Prozent).
Als einer von zwei Schlüsselspielern Algeriens war Linkshänder Abdi Ayyoub im rechten Rückraum dafür verantwortlich, dass der Außenseiter das Ergebnis zumindest halbwegs erträglich gestalten konnte. Auch seine fünf Tore waren letztlich viel zu wenig, um ansatzweise mithalten zu können.
Gislasons Plan ging auf, weswegen nach 20 Minuten auch der bis dato noch einsatzlose Djibril M'Bengue (Bergischer HC) im rechten Rückraum mitwirken durfte. Hinten feilte das DHB-Team an seiner 3:2:1-Deckung mit Youngster Julian Köster als "Indianer" auf der vorgezogenen Position. Mit Erfolg: Algerien warf Bälle weg - und lag bereits zur Pause mit 9:16 zurück.
Mit dem Seitenwechsel brachte Gislason zwischen den Pfosten Birlehm, der rasch an seine starke Leistung gegen Serbien anknüpfen konnte. Auch eine etwas chaotische Phase im Spiel hinderte das DHB-Team nicht daran, ihren Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Über Außen, aus dem Rückraum, per No-Look-Pass an den Kreis - die deutsche Mannschaft sprühte vor Spielfreude und ließ Algerien keine Chance mehr. Allen voran Jannik Kohlbacher war nicht einzufangen, der Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen erzielte zehn Tore bei zehn Versuchen. Die Wahl zum "Man of the Match" konnte nur über ihn gehen.
Das Ergebnis halbwegs erträglich gestaltete der Außenseiter, indem er vergebene deutsche Chancen und technische Fehler mit leichten Kontertoren bestrafte. Am Ende stand dennoch ein überdeutlicher 37:21-Erfolg fürs DHB-Team.
Mit einer perfekten Vorrunde und ordentlich Selbstvertrauen startet die deutsche Mannschaft am Donnerstag (18 Uhr) in die Hauptrunde. Dabei trifft die DHB-Auswahl auf Argentinien, das erst auf den letzten Drücker das Ticket für die zweite Turnierphase löste und mit 0:4 Punkten beginnen wird. Weitere Gegner sind Norwegen und Niederlande - hier geht's zu einem Kurzporträt der deutschen Kontrahenten.
Algerien: Ghedbane, Zemouchi - Ayyoub 5, Khermouche 3, Kouri 3, Hichem 2, Nori Selim 2, Abdelkader 1, Bendjilali 1, Douchet 1, Hani Abderrafik 1, Naïm 1, Yacine 1/1, Arib, Hellal, Melazem
Deutschland: Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Wolff (KS Kielce) - Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) 10, Witzke (SC DHfK Leipzig) 5, Dahmke (THW Kiel) 4, Knorr (Rhein-Neckar Löwen) 4/3, M'Bengue (Bergischer HC) 4, Steinert (HC Erlangen) 4, Drux (Füchse Berlin) 2, Golla (SG Flensburg-Handewitt) 2, Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) 2, Ernst (SC DHfK Leipzig), K. Häfner (MT Melsungen), Köster (VfL Gummersbach), Mertens (SC Magdeburg), Ph. Weber (SC Magdeburg)
Schiedsrichter: Oliver Kiss (Ungarn)/Adam Biro (Ungarn)
Zuschauer: 2350
Strafminuten: 6 / 2
Disqualifikation: Bendjilali (40.) / -
msc