vor 17 Stunden
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In der Quali für die Handball-EM ist Deutschland weiter auf Kurs, doch nach dem Remis in Österreich überwog die Unzufriedenheit über den eigenen Auftritt und den auf der Zielgerade verspielten Sieg.
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason pfefferte seine Taktiktafel auf den Boden, als um ihn herum die Wiener Halle nach dem Remis von Österreich gegen Deutschland in der EM-Quali explodierte. Nach ihrem Einbruch in der Crunchtime herrschte beim DHB-Team mächtig Frust.
"Wir machen viel zu viele Fehler heute", sagte Gislason am ORF-Mikrofon, nachdem das ersatzgeschwächte deutsche Team in der EM-Qualifikation in Österreich trotz einer Vier-Tore-Führung zehn Minuten vor Spielende nicht über ein 26:26 (13:11) hinaus gekommen war. "Natürlich bin ich sehr enttäuscht."
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Kapitän Johannes Golla war vor 6018 Zuschauern in der Wiener Steffl Arena mit fünf Toren der beste Schütze für die DHB-Auswahl, die am Donnerstagabend unter anderem auf Shootingstar Renars Uscins sowie die Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Justus Fischer verzichten musste. Auch Juri Knorr kam nicht zum Einsatz.
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Dennoch bekräftigte Gislason: "Es gibt keine Ausreden für diesen Punktverlust." Immerhin: Trotz des verpassten Siegs wäre Deutschland (5:1 Punkte) mit einem Erfolg gegen die Österreicher am Samstag (16.30 Uhr/sportstudio.de) in Hannover die Qualifikation für die Endrunde im kommenden Jahr nicht mehr zu nehmen.
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"Wir haben uns teilweise naiv verhalten in der Abwehr", klagte Torhüter Andreas Wolff am ORF-Mikrofon. "Ich denke nicht, dass wir nach so einem Spiel mit einem guten Gefühl nach Hause fahren können." Rückraumspieler Luca Witzke sah "kein schlechtes Spiel" vom DHB-Team: "Wir waren kämpferisch da, wir hatten uns viel vorgenommen - nehmen aber leider nur einen Punkt mit."
In der ausverkauften und umgebauten Eishockey-Halle musste die DHB-Auswahl, lange kämpfen - schien beim 24:20 zehn Minuten vor dem Ende aber auf Kurs. Dann aber ließ die deutsche Angriffseffektivität drastisch nach. Österreich gelang mit dem starken Constantin Möstl zwischen den Pfosten das Comeback.
Deutschland konnte hingegen im letzten Angriff den Ausgleichstreffer der Österreicher zum 26:26 nicht mehr beantworten. Die Hausherren feierten und auch der DHB-Auswahl war die Antwort auf die obligatorische Remis-Frage nach einem Punktgewinn oder einem Punktverlust klar anzusehen: "Die Enttäuschung ist recht groß, weil wir an uns selbst scheitern", sagte Johannes Golla bedient.
"Trotzdem haben wir noch die Möglichkeit zu gewinnen, und dann ist es einfach extrem bitter, dass wir kurz vor Schluss den Ausgleich kriegen und die letzte Chance zum Sieg nicht nutzen. Die Chancenverwertung in der Schlussphase bricht uns letztlich das Genick", so der DHB-Kapitän, der mit Blick auf das Rückspiel am Samstag in Hannover anfügte: "Aber das Schöne ist, dass wir es übermorgen direkt besser machen können."
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SID, red