06.06.2024, 17:49
Final4 der Champions League - und dann?
Ganz gleich, ob der THW Kiel nach dem Halbfinale gegen den FC Barcelona am Sonntag im Finale der Handball Champions League spielt oder um Platz drei kämpft - Steffen Weinhold wird an diesem Wochenende seine letzten beiden Pflichtspiele für den THW Kiel bestreiten. Seine Zukunft? Offen.
Nach nunmehr zehn Jahren im Dress der Zebras läuft der Vertrag von Steffen Weinhold beim THW Kiel zum Ende der Handball-Saison aus. Ob das aber auch sein Karriereende sein wird, vermag der Europameisters von 2016 derzeit noch immer nicht zu sagen. Der 37-Jährige lässt gegenüber handball-world seine Zukunft weiter offen.
Eigentlich wird das neue Eigenheim der Weinholds, die zukünftig zwischen Nürnberg und Ingolstadt sesshaft werden wollen, rechtzeitig zur Sommerpause bezugsfertig. Ob Steffen Weinhold mit seiner Frau Ina und den drei in Kiel geborenen Kindern allerdings schon in den kommenden Tagen dort einziehen werden, ist fraglich.
Weinhold wägt derzeit offenbar mehrere Möglichkeiten ab. Ob er noch einmal in die Handball Bundesliga zurückkehren oder gar in der 2. Bundesliga seine Karriere wird ausklingen lassen - auf Nachfrage von handball-world bestätigt der Routinier lediglich, dass derzeit noch nichts entschieden sei. Auch ein Wechsel ins Ausland wäre für ihn denkbar, sagt er.
Vorher aber träumt Steffen Weinhold vom ganz großen Wurf zum aktuellen Abschied. Für den Routinier wäre ein erneuter Triumph in Köln sein nunmehr dritter Titelgewinn in der Handball Champions League. 2014 hatte er mit der SG Flensburg-Handewitt den "Pott" geholt, 2020 dann mit dem THW Kiel.
"Nach unseren sehr, sehr schwankenden Leistungen in den vergangenen Wochen sind wir der größte Außenseiter in Köln", glaubt Weinhold allerdings. "Jetzt ist es einfach wichtig, dass wir jetzt noch einmal die letzten Reserven aus Kopf und Körper rausholen, uns mental so auf dieses Wochenende einstellen, dass wirklich jeder von uns um jeden Zentimeter kämpft. Denn das wird die Chance für uns sein." Danach ist dann zumindest in Kiel Schluss.
Wehmut war schon bei seinem letzten Heimspiel in der Wunderino Arena aufgekommen. "Natürlich kommen einem bei dem einen oder anderen Gedanken an die Zeit hier die Tränen", gestand Weinhold anschließend. "Aber ich wusste ja, dass dieser Punkt irgendwann kommen musste. Von daher konnte ich mich lang genug darauf vorbereiten. Trotzdem ist es für mich immer besonders emotional, wenn die Kinder dabei sind."
Und so ließ er es sich am Ende nicht nehmen, als auch die letzten Zuschauer die Halle allmählich verlassen mussten, noch einmal auf die Platte zurückzukehren. Er hatte seinem ältesten Sohn Jakob versprochen, gemeinsam mit dem Siebenjährigen noch ein letztes Mal ein paar Bälle aufs Tor zu schießen.
Sascha Klahn