01.03.2025, 08:30
Zum 50. Jubiläum
Am heutigen Samstag werden die Halbfinals des DHB-Pokals beim Haushahn-Final4 in Stuttgart ausgespielt, am Vorabend hatte die HBF zum Empfang eingeladen. Die Erwartungen sind hoch.
Ab 16:30 Uhr fliegt der Ball durch die Porsche Arena in Stuttgart, wenn sich im ersten Halbfinale des DHB-Pokals die HSG Bensheim/Auerbach und die HSG Blomberg-Lippe gegenüberstehen. Es ist der Auftakt zum 50-jährigen Pokaljubiläum, zum achten Mal in Serie in Stuttgart, ab 19:00 Uhr duellieren sich dann HB Ludwigsburg und Borussia Dortmund.
Die Erwartungshaltung an das Turnier ist groß. "Auch im 50. Jahr lebt der DHB-Pokal noch immer von seiner Leidenschaft. In den vergangenen Jahren wurde hier in Stuttgart mit dem Final4 eine richtig tolle Veranstaltung aufgebaut. Das aktuelle Turnier wird einen weiteren Schub für den Frauenhandball setzen", ist sich Andreas Thiel, Vorsitzender der Handball-Bundesliga Frauen, in einer Pressemeldung sicher. Einen Siegerinnentipp wollte er nicht abgeben.
Klar, Favorit ist HB Ludwigsburg. Zwar wurde der deutsche Handballprimus im Vorjahr von der TuS Metzingen entthront, ist aber dennoch Daueranwärter auf jeden Titel. Gegner Dortmund schlug der deutsche Meister vor wenigen Wochen mit 40:29, im Hinspiel aber zeigte der BVB, dass die Ludwigsburgerinnen verwundbar sind und gewann 33:28.
Im anderen Halbfinale ist die Ausgangslage ähnlich, beide Mannschaften gewannen ihre Ligaheimspiele deutlich, zuletzt Bensheim mit 31:21 deutlich gegen Blomberg. Die Kapitänin der Lipperinnen, Laura Rüffieux, betont: "Das Spiel startet mit 0:0, beide Mannschaften kennen sich sehr gut. Wir müssen das ganze Spiel auch genießen, nicht zu angespannt sein, sondern das Turnier mit Lockerheit angehen. Für uns ist die Teilnahme an einem solchen Turnier keine Selbstverständlichkeit."
Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Stimmen vor dem Finalturnier. "Wir freuen uns auf eine richtig tolle Atmosphäre, nicht nur in den vier Fanecken", stellt auch Bensheims Kapitänin Lisa Friedberger die Kulisse heraus: "Ich hoffe, wir können unseren Flow mitnehmen. Aber ein Final4 ist K.o.-Modus, du hast immer nur eine Chance."
Im Vorjahr strömten 3660 Handballbegeisterte in die Porsche Arena, im Vorverkauf wurden dieses Jahr 2700 und 3000 Tickets für Halb- beziehungsweise Finaltag abgesetzt. Solcherlei Kulissen sind für den Frauenhandball immer noch keine Selbstverständlichkeit, obwohl die Entwicklung kontinuierlich nach oben zeigt.
Positiv ist auch, dass der Zuschauerkonkurrent namens Fußball schon am Freitagabend rollte. Der VfB unterlag dem FC Bayern 1:3, DHB-Präsident Andreas Michelmann schmunzelte: "Wir sind froh, dass der VfB Stuttgart und Bayern München sich entschieden haben, das Vorspiel für das Haushahn Final4 bestreiten."
So steht einer weiteren Rekordkulisse beim Pokal-Final4 eigentlich nichts im Weg. Thiel setzt auf einen Baustein innerhalb eines wachsenden Prozesses: "Die Zuschauerzahlen in der Bundesliga sind enorm gestiegen, die Reduzierung der ersten Liga von 14 auf zwölf Teams hat für mehr Wettbewerb gesorgt. Zudem ergibt sich zum Beispiel durch den einheitlichen Boden ein besseres Bild in den Hallen."
Er führt aus: "Insgesamt ist der Frauenhandball ein deutlich besserer Sport geworden. Und dazu passt auch, dass die HBF künftig mit Alsco erstmals und gleich für vier Jahre einen Namenssponsor für die beiden Ligen hat. Auch diese Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Basis wird für eine Verbesserung sorgen." Und dann ist da ja noch die Heim-WM 2025.
"Der Frauenhandball ist auf dem richtigen Weg, es müssen nur alle an einem Strang ziehen", meint auch Alicia Langer: "Wenn wir auf dem Feld abliefern und schönen Sport zeigen, wird der Frauenhandball weiter profitieren." Die BVB-Kapitänin will nach dem Liga-Rückspiel "etwas gutmachen".
HBL-Coach Jakob Vestergaard will in seiner Abschiedssaison in Ludwigsburg den Titel gewinnen: "Im Vorjahr hatten wir im Finale viele Probleme und verloren gegen Metzingen, jetzt wollen wir es schaffen." Kapitänin Xenia Smits, die pünktlich zum Final4 in den Kader zurückkehrt, fügt hinzu: "Wir hatten eine Woche Zeit. Jede weiß, um was es am Wochenende geht."
Für den Sport geht es dabei auch weiterhin um mehr Sichtbarkeit. Und wenn jetzt noch Fragen zum Modus, den Schiedsrichtern, den Ausgangspositionen oder der Historie bestehen: haben wir hier Antworten gegeben.
» zum Artikel: Modus, Fernsehen, Rekordsieger: Alles Wichtige zum Haushahn Final4
mao