01.03.2025, 18:08
Knappe Führung nach der Pause behauptet
Das erste Halbfinale beim Final4 um den DHB-Pokal der Frauen in Stuttgart bot Spannung bis in die letzten Minuten. Die HSG Blomberg-Lippe behauptete im zweiten Abschnitt die Flames der HSG Bensheim/Auerbach die Führung bis zur Sirene - und zum Jubel über den Einzug ins Finale.
Vor dem Anpfiff des Halbfinals nahm Nina Engel die Auszeichnung als "Überraschung des Jahres" bei den German Handball Awards 2024 entgegen. Welchen sportlichen Wert die Linkshänderin für die HSG Bensheim/Auerbach hat, zeigte sich auch direkt in der Anfangsphase; zwei der ersten drei Tore der Flames gingen auf das Konto der jungen Linkshänderin (3:3, 7.).
In der Anfangsphase war die Nervosität auf beiden Seiten spürbar gewesen, nun nahm das Bensheimer Spiel jedoch Schwung auf. Das 4:3 (8.) durch Isabell Hurst bedeutete die erste Führung, Lucie-Marie Kretzschmar erhöhte auf zwei Tore. In den folgenden Minuten behauptete das Team von Heike Ahlgrimm seinen Vorsprung. Nach dem 12:9 (22.) durch Engel nahm Blomberg die erste Auszeit der Partie.
Obwohl sich beide Mannschaften nach dem nervösen Beginn stabilisiert hatten, schlichen sich auf beiden Seiten immer wieder Fehler ein. So vergaben beide Teams jeweils zwei Siebenmeter und leisteten sich auch im Aufbauspiel Ballverluste. Steffen Birkner schien im Timeout jedoch die richtigen Worte zu finden, denn die letzten acht Minuten des ersten Durchgangs gehörten seinem Team. Mit einem 5:1-Lauf eroberte Blomberg die Führung (14:13, 30.).
Das Momentum war nun ganz klar bei der HSG Blomberg-Lippe. Bensheim hätte im letzten Angriff noch ausgleichen können, verlor jedoch zum wiederholten Mal den Ball. Ona Vegué schnappte sich das Spielgerät und verwandelte den Einwurf aus der eigenen Hälfte zum Halbzeitstand vom 15:13 im aufgrund einer zusätzlichen Feldspielerin verwaisten Bensheimer Tor.
Nach Wiederanpfiff lief Bensheim dem Rückstand hinterher. Das Ahlgrimm-Team stellte eine starke Abwehr und zwang Blomberg in lange Angriffe, ging vorne jedoch fahrlässig mit seinen Chancen um. Zoe Ludwig parierte mehrfach stark und hatte großen Anteil daran, dass die Führung der HSG trotz einer Zeitstrafe gegen Maxi Mühlner Bestand hatte. Generell lag der Torwartvorteil auf Seiten von Blomberg.
Mühlner war für ein Foul an Ndidi-Silvia Agwunedu im Gegenstoß hinausgestellt worden; die Bensheimerin hatte minutenlang behandelt werden müssen, bevor sie gestützt vom Spielfeld humpeln konnte. In Überzahl kamen die Flames durch Engel zum Anschlusstreffer (20:19, 42.), doch den Ausgleich verhinderte Ludwig mit einer Doppelparade. Stattdessen erhöhte Laura Rüffieux mit zwei Treffern in Folge auf 22:19 (44.) und Ahlgrimm nahm die Auszeit.
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Mit einem parierten Siebenmeter sorgte Vanessa Fehr für Jubel im Fanblock der Flames (48.), doch ihre Vorderleute konnten die Vorlage nicht nutzen. Stattdessen erhöhte Blomberg erstmals auf eine Vier-Tore-Differenz (23:19, 51.). Nach zwei schnellen Treffern waren die Flames in Schlagdistanz (23:21, 52.), Lisa Friedberger hatte per Siebenmeter die Chance zum Anschluss, setzte den Ball jedoch neben das Tor.
Bensheim steckte jedoch nicht auf und kam in der Schlussphase zweimal zum Anschluss (23:22, 55. und 24:23, 56.), sodass sich eine hochspannende Crunch Time entwickelte. Blomberg bewahrte die Nerven und hatte in Ludwig weiterhin einen sicheren Rückhalt. Die Flames eroberten über eine offensive Deckung zwar noch zwei Bälle, doch es reichte nicht. Judith Tietjen sorgte mit dem 27:24 in der Schlussminute für die Entscheidung.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden; Berger 2, Hurst 3, Engel 8, Ehlert 1, Agwunedu 1, Friedberger 2, Irion 2, Nukovic 1, Kretzschmar 3, Ziercke, Goldmann, Polsz 2
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux 7, Jacobsen 1, Quist 6, Frey 1, Kühne 3, Hoberg Rasmussen, Vegue i Pena 6/1, Mühlner 1, Rajes, Tietjen 1, Hauf 1
Zuschauer: 3187 (Porsche-Arena, Stuttgart)
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 6 / 6
Julia Nikoleit