04.02.2024, 18:15
Top4 der Handball Bundesliga auch beim Final4 im Pokal
Ohne echte Pause geht es nach der Handball-Europameisterschaft im Viertelfinale des DHB-Pokals weiter. Mit Melsungen und Flensburg setzten sich am Samstag die Favoriten durch, am Sonntag folgten die Füchse Berlin und der SC Magdeburg.
Nur eine Woche nach der Handball-EM zeigen die Favoriten im Pokal-Viertelfinale keine Schwäche. Nach Flensburg und Melsungen erreichen auch der SC Magdeburg und die Füchse Berlin das Finalturnier. Damit kämpfen die Top-Vier der Bundesliga am 13./14. April in Köln um die Trophäe. Die Auslosung erfolgt am Dienstag.
Die MT Melsungen steht zum fünften Mal im Final4 des DHB-Pokal. Beim TuS N-Lübbecke, dem letzten verbliebenen Zweitligisten, hatte das Team von Roberto Garcia Parrondo allerdings einige Mühe. Nach anfänglichem Rückstand setzte sich die MT über 6:5, 9:6 und 12:7 dann beim 14:8 zwar auf sechs Tore ab - zur Pause hatten die Gastgeber die Distanz aber halbiert. Und nach dem 16:13 beim Seitenwechsel schmolz der Abstand weiter, der Außenseiter konnte zum 21:21 ausgleichen. Eine konsequent genutzte Überzahl ließ Melsungen dann aber wieder vorlegen und nach acht Minuten ohne Gegentor hatte sich der Favorit beim 26:22 wieder abgesetzt. Lübbecke stemmte sich gegen die Niederlage, aber Melsungen hielt dagegen und feierte mit dem 30:28 den Einzug ins Final4.
» Spielbericht TuS N-Lübbecke - MT Melsungen
Der von personellen Problemen geplagte HSV Hamburg erwischte einen guten Start in die Begegnung, doch die SG Flensburg machte aus einem 2:4 dann ein ein 6:4 und behielt das Heft in der Folge in der Hand. Auch aufgrund einiger ungenutzter Chancen der Gäste blieb die Partie zunächst noch offen, mit einem 14:11 ging es in die Kabinen. Nach Wiederbeginn demontierte Flensburg die Hamburger dann aber, auch zwei frühe Auszeiten von HSV-Coach Torsten Jansen konnten dies nicht verhindern. Die Flensburger Deckung stand, dahinter glänzte Benjamin Buric und im Angriff wurde das Tempo hoch gehalten. Keine sieben Minuten nach Wiederbeginn stand ein 22:12 auf der Anzeigetafel und die Weichen zum 37:25-Erfolg der SG waren damit früh gestellt.
» Spielbericht HSV Hamburg - SG Flensburg-Handewitt
Die Füchse Berlin sind ihrer Favoritenrolle am Sonntagnachmittag gerecht geworden und haben sich gegen den VfL Gummersbach mit 31:29 (16:13) durchgesetzt. Während die Oberbergischen besonders mit ihrem Tempospiel überzeugten, stand bei den Hauptstädtern Torwart Dejan Milosavljev im Rampenlicht. Der Serbe parierte nicht nur mehrfach gegen Würfe aus dem Spiel, sondern vereitelte auch vier Siebenmeter. Diese Hypothek war letztlich zu groß für den VfL, der sich auch für eine späte Aufholjagd nicht mehr belohnen konnte.
» Spielbericht Füchse Berlin - VfL Gummersbach
Bei der Neuauflage des letztjährigen Pokal-Finals gingen die Rhein-Neckar Löwen auch dank der Treffer des nachverpflichteten Tobias Reichmann das Tempo beim SC Magdeburg zunächst mit - nach zwölf Minuten hatten beide Teams beim 10:10 bereits eine zweistellige Trefferzahl erreicht. Doch der SCM verschaffte sich nach dem 13:13 vor der Pause etwas Luft, löschte das Strohfeuer der Gäste nach Wiederbeginn des zweiten Abschnitts und steuerte vom 18:16 über ein 30:18 zu einem ungefährdeten 34:24-Erfolg, der das Ticket zum Final4 nach Köln bringt. Die Rhein-Neckar Löwen konnten die Schlagzahl der Hausherren auch aufgrund der personellen Sorgen am Ende nicht über sechzig Minuten mitgehen.
» Spielbericht SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen
» Ergebnisse DHB-Pokal, Achtelfinale
» Ergebnisse DHB-Pokal, 3. Runde
» Ergebnisse DHB-Pokal, 2. Runde
» Ergebnisse DHB-Pokal, 1. Runde
TuS N-Lübbecke: Grabenstein (1 Paraden), Katsigiannis (8 Paraden); Genz 7, ten Velde 3, Ebner, Hangstein 6/5, Petreikis 2, Dräger 4, Kontrec, Mrakovcic, Weßeling 2, Nissen, Skroblien, Kloor, Süsser, Wieling 4
MT Melsungen: Simic (13 Paraden), Morawski; Kühn 4, Balenciaga 2, Sipos, Kristopans 2, Ignatow 2, Moraes 3, Drosten 1, Jonsson 10, Arnarsson 3, Aho, Kastening 3/2
Zuschauer: 2356 (Merkur-Arena, Lübbecke)
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Strafminuten: 4 / 8
HSV Hamburg: Bitter (2 Paraden), Vortmann (7 Paraden); Mortensen (2/2), Tissier, Kohlhof, Weller (1), Corak (2), Andersen (2), Niemann, Hartwig, Severec (3), Bergemann, Ilic (4), Valiullinn (2), Baijens (9)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (13/1 Paraden), K. Møller (3 Paraden); Pytlick (9), Golla (2), Einarsson (5), Mensah (1), Gottfridsson (4), Jørgensen (3), Hansen (5), Horgen (1), Pedersen, Jakobsen (4/1), Blagotinsek, L. Møller (3)
Zuschauer: 3800 (Sporthalle Hamburg, Hamburg)
Schiedsrichter: Hannes / Hannes
Strafminuten: 2 / 6
Füchse Berlin: Milosavljev (16 Paraden, davon 4 Siebenmeter), Kireev; Gidsel 9, Lindberg 6/3, Darj 5, Andersson 4, Marsenic 3, Drux 2, Lichtlein 2, Tollbring, Freihöfer, Sauter, Av Teigum, Kopljar
VfL Gummersbach: Rebmann (2 Paraden), Ivanisevic (4 Paraden); Mappes 8/1, Blohme 7/1, Horzen 6, Köster 3, Kiesler 2, Kodrin 1, Tskhovrebadze 1, Pregler 1, Vidarsson, Vujovic, Schroven, Häseler, Schluroff, Zeman
Zuschauer: 7715
Schiedsrichter: Adrian Kinzel / Sebastian Grobe
Strafminuten: 4 / 6
SC Magdeburg: Hernandez (1/1 Parade), Portner (12/1 Paraden, 2 Tore); Magnusson (8/4), Hornke (5), Mertens (5), Claar (4), Smarason (4), Bergendahl (2), Musche (1), Lagergren (1), O`Sullivan (1), Saugstrup (1), Meister, Chrapkowski, Weber, Damgaard
Rhein-Neckar Löwen: Birlehm (5 Paraden), Appelgren (2/1 Paraden); Reichmann (7/3), Knorr (3), Oskarsson (3), Forsell (2), Lindenchrone (2), Jacobsen (2), Kirkelokke (2), More (2), Davidsson (1), Ahouansou, Jensen, Gislason, Zacharias, Kohlbacher
Zuschauer: 6.600 (Getec Arena, Magdeburg)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Strafminuten: 2 / 2
Der Vereinshandball kehrt in den deutschen Profiligen nach der Heim-Europameisterschaft direkt mit hohen Einsätzen zurück: Es geht um den Einzug ins Final4 des DHB-Pokal. Neben dem Titelverteidiger der Rhein-Neckar Löwen kämpfen sieben weitere Mannschaften um das Ticket nach Köln, darunter auch ein Zweitligist.
Der TuS N-Lübbecke war die einzige Mannschaft aus dem Unterhaus, die es ins Viertelfinale schaffte. Im Achtelfinale mussten die SG BBM Bietigheim, TUSEM Essen und Eintracht Hagen dran glauben, letztere im direkten Duell gegen Lübbecke. Nun eröffnen die Ostwestfalen das Viertelfinale am Samstag gegen die MT Melsungen.
» Übersicht über alle Spiele im Achtelfinale des DHB-Pokals
Ein Vorteil des TuS könnte dabei aus der Belastung der Vorwochen entstehen. Für den Underdog war nur ein Spieler bei der Handball-Europameisterschaft im Einsatz. Die anderen sieben Teilnehmer stellen insgesamt 52 Akteure, die in den letzten Wochen für ihre Nationalmannschaft aufliefen: Und nun direkt wieder ran müssen. Beim SC Magdeburg ist es sogar fast die komplette Mannschaft, am Mittwoch trainierte Bennet Wiegert noch mit "drei, vier Leuten" (wir berichteten).
» Zur Übersicht: Diese 53 EM-Teilnehmer müssen im Viertelfinale ran
Der postwendende Einsatz der Leistungsträger der Europameisterschaft auf Vereinsebene hat dabei einmal mehr für Kritik gesorgt. "Es ist schon eine Frechheit, dass eine Woche nach dem EM-Finale ganz, ganz viele Spieler schon wieder ranmüssen", hatte etwa Stefan Kretzschmar gewettert. Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann bezeichnete den engen Spielplan hingegen als "vertretbar".
» Stimmen zum engen Spielplan in Handball-Deutschland
mao