16.10.2024, 14:23
Furioses Ferndorf
Sechs Spieltage sind in der 2. Handball-Bundesliga absolviert. Es gab schon die eine oder andere Überraschung. Welcher Klub bisher besonders überrascht und warum:
Klar: Dass der bis dato ungeschlagene Spitzenreiter, der Bergische HC, am Dienstagabend (15. Oktober) so deutlich (23:32) bei den Eulen Ludwigshafen verloren hat, ist eine dicke Überraschung. Die größte Überraschungsmannschaft dieser noch jungen Zweitliga-Saison ist aber ein Aufsteiger.
Der TuS Ferndorf mischt derzeit die Liga auf. Der Klub aus dem Siegerland ist aktuell Tabellenzweiter (10:2 Punkte), könnte mit einem Erfolg gegen den TV Hüttenberg, der seinerseits dem BHC einen Punkt abgeknöpft hat, am Samstag (19. Oktober) sogar - zumindest vorübergehend - die Tabellenführung der 2. Handball-Bundesliga übernehmen.
Ferndorf spielte in der vergangenen Saison noch in der 3. Liga. In der Staffel Süd-West marschierte das Team von Trainer Ceven Klatt ohne eine einzige Niederlage durch (in 30 Spielen) - und kämpfte sich dann auch durch die harte Aufstiegsrunde. Der TuS veränderte punktuell seinen Kader. Fast alle Leistungsträger der bisherigen Saison standen aber schon in der letzten Spielzeit auf der Platte, brauchten also keine Eingewöhnungszeit.
Der kroatische Routinier Janko Kevic (38 Jahre), der in der Deckung auf Außen steht, zieht auf der Mitte die Fäden. Er steuerte 2024/25 bisher neben seinen 25 Assists auch 23 Treffer bei. Der Ex-Eisenacher Daniel Hideg sorgt für Torgefahr aus dem linken Rückraum. Er ist mit 29 Treffern der Top-Torschütze des Teams. Mattis Michel nimmt als Kapitän und Kreisläufer eine sehr wichtige Rolle ein.
Auch Rechtsaußen Josip Eres und der Rückraum-Rechte Marvin Mundus haben schon letzte Saison tatkräftig mitgeholfen, dass Ferndorf nun überhaupt wieder in der 2. Liga spielt. Im Tor der Siegerländer steht zum einen Jonas Wilde (24 Paraden, 32,88 Prozent). Den Platz von Lucas Puhl (Karriereende) hat Can Adanir eingenommen.
Er kam vom letztjährigen Staffel-Konkurrenten HSG Hanau. Adanir (50 Paraden, 29,59 Prozent) hat einst bei den Rhein-Neckar Löwen Bundesliga- und Champions-League-Luft geschnuppert, sammelte später in Diensten des TV Großwallstadt Erfahrung in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.
All das ergibt aktuell eine gute Mischung beim TuS Ferndorf. Der Aufsteiger hat direkt im ersten Spiel das so wichtige Erfolgserlebnis gefeiert (31:27-Heimsieg gegen den TSV Bayer Dormagen). Diese Euphorie nahm das Klatt-Team mit, obwohl es am folgenden Spieltag die erste und bis jetzt einzige Niederlage kassierte (23:28 beim TUSEM Essen). Am Samstagabend (19. Oktober, 18 Uhr) kann sich der TuS den nächsten Euphorieschub holen. In der Sporthalle Stählerwiese winkt dann Platz eins.
bec