20.10.2024, 12:53
Erste Heim-Niederlage seit 521 Tagen
Der TuS Ferndorf hat die Chance die Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga zu übernehmen verpasst. Gegen den TV Hüttenberg verlor der Aufsteiger mit 21:23 und kassierte damit die erste Heimniederlage seit über einem Jahr.
"Spitzenreiter, Spitzenreiter" schallte es in der 3.Minute durch die Stählerwiese. Zu diesem Zeitpunkt hatte Julius Fanger das 1:0 erzielt und damit wäre der TuS Ferndorf auf Platz Eins der Tabelle gesprungen. Doch bereits nach zehn Minuten deutete sich an, dass der TV Hüttenberg die beiden Punkte nicht kampflos aufgeben würde. Aus dem 1:0 hatten die Hessen innerhalb von fünf Minuten ein 1:4 gemacht.
Der Abstand pendelte sich dann bei zwei bis drei Toren ein und nach einer Viertelstunde stand es 6:9. Ferndorfs Coach Ceven Klatt hatte früh zur Auszeit gebeten und personelle Änderungen vorgenommen. Mehr Eins-gegen-Eins-Situationen wünschte sich Ferndorfs Aufstiegscoach, sowie eine Abwehr, die noch beweglicher agiert. Doch zunächst einmal änderte sich nichts an der Gemengelage.
Beim 7:12 in der 21. Minute hatte Hüttenbergs Hendrik Schreiber dann mit einem abgefälschten Ball auch noch das Glück auf seiner Seite und baute die Führung seines Teams auf fünf Tore aus. Dann legten die Ferndorfer den Schalter um und den Gastgebern gelangenn nun nun die leichten Tore, während Hüttenberg für eigene Treffer hart arbeiten musste.
"Bis zur 20.Minute sind wir den Gegner hoch angegangen", zeigte sich Hüttenbergs Altinternationaler auf der Trainerbank, Stefan Kneer, hörbar "stolz auf die Mannschaft". Doch die Phase zwischen der 21.-30.Minute gehörte den Klatt-Mannen. Immer mal wieder mit vier Rückraumspielern agierend, knabberte man den Vorsprung der Gäste nach und nach ab. Als Gabriel Viana den 11:13 (27.) Anschlusstreffer erzielte, bat Kneer sein Team zur Auszeit. Bis zur Halbzeit blieb es beim Zwei-Tore-Rückstand.
Doch die Wende nach dem Wiederanpfiff, die Ferndorf bereits auch schon gegen Dormagen und Großwallstadt gelungen war, sollte sich nicht einstellen. Hüttenbergs Halblinker Paul Ohl netzte nach 63 Sekunden zum 13:16, doch in den darauffolgenden zwölf Minuten gelangen den Hausherren gerade einmal zwei Treffer. Die Gäste kamen hingegen gar nicht mehr zum Torerfolg.
Mit dem 15:16 Anschlusstreffer von Philip Würz war der Ferndorfer Lauf dann jedoch schnell wieder vorbei. "Wir hatten uns zur Halbzeit, trotz einiger Probleme mit der 3:2:1 Abwehr, rangekämpft und verpassen in der Phase zwischen der 30.-40.Minute einige 100%-ige", haderte Klatt. Der Ferndorfer Coach probierte viel: Vier Rückraumspieler, zwei Kreisläufer, doch keine Variante brachte seinem Team einen nachhaltigen Erfolg.
Im Gegenteil: Aus einem 15:16 wurde nach fünfzig Minuten ein 16:21. Ferndorf zündete noch einmal durch Eres und Viana eine Aufholjagd, doch der 21:23 Anschluss kam zu spät. Die verbleibenden Sekunden spielten die Hüttenberger routiniert herunter und feierten einen 23:21-Sieg.
"Davon geht die Welt nicht unter", resmüierte TuS-Trainer Klatt. "Morgen haben die Jungs frei. Und Montag und Dienstag bereiten wir uns dann auf das schwere Auswärtsspiel in Dresden vor." Kneer hingegen haderte mit der Schlussphase und war stolz auf seine Keeper: "Wir haben zwei, drei Mal die Möglichkeit das Spiel frühzeitig zu entscheiden und nutzen diese nicht. Bei unseren Torhütern ist es wichtig, dass wir uns auf beide Keeper verlassen können!"
PM TuS, red