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"Unser Posten ist der tödlichste"
Seit acht Jahren spielt Bence Bánhidi in Szeged. Dort reifte der Kreisläufer zum Führungsspieler und wurde Kapitän. Besonders einem Menschen habe der 29-Jährige in seiner Handball-Karriere sehr viel zu verdanken.
„Das Leben eines Kreisläufers ist furchtbar hart. Oft hacken zwei oder drei Leute auf ihnen herum, aber ich genieße es. Abseits des Platzes halte ich mich für einen braven Jungen, aber auf dem Platz habe ich immer ein bisschen was von einem Badass in mir. Ohne diesen kann man sich nicht durchsetzen, sonst wird man unterdrückt", fasst Bence Banhidi gegenüber der EHF seine Position zusammen.
Dabei gebe es dort viel zu beachten: "Ein guter Kreisläufer ist nicht nur beweglich, er muss auch gut abschließen können. Was die körperliche Stärke angeht, ist unser Posten der tödlichste. Gleichzeitig muss man sich an den modernen, schnellen Handball anpassen. Man muss mit dem Tempo mithalten können, vor allem wenn man in der Abwehr spielt und 50 Minuten lang seine Aufgabe entweder vor dem gegnerischen oder vor dem eigenen Tor erfüllt", so der ungarische Nationalspieler.
Zunächst spielte Bahidi im linken Rückraum, entdeckte erst später seine Liebe zum Kreis: "Das passte viel besser zu meinem Körper. Ich habe mich gleich zu Beginn in die Rolle des Kreisläufers verliebt. Es war keine Frage, dass ich dort bleiben würde. Schon damals habe ich gerne gekämpft - um meinen Platz und um den Ball auf dem Spielfeld."
Mit dem Handballspielen begann Bánhidi bei Gyori ETO KC, wechselte allerdings noch in der Jugend zu Balatonfüredi KSE, wo er schnell den Sprung in die Herrenmannschaft fand. 2016 wechselte der 29-Jährige zu Pick Szeged, wo er zum Führungsspieler avancierte. "In Szeged habe ich von meinem Trainer Juan Carlos Pastor viele taktische Fähigkeiten gelernt. Ich verdanke ihm viel. Wenn ich Pastor nicht getroffen hätte, wäre ich jetzt vielleicht nirgendwo", blickt Banhidi, der schon mit 18 Jahren in der Nationalmannschaft debütierte, zurück.
Seit 2022 ist der Kreisläufer Kapitän in Szeged. "Ich habe viel mehr Verantwortung als früher. Als Pastor mich ernannte, war es mir plötzlich peinlich, dass ich, ein damals 26-jähriger Spieler, meinem neun Jahre älteren Mannschaftskameraden etwas erklären musste. Aber ich habe mich daran gewöhnt. Ich habe ein oder zwei Jahre gebraucht, um mich an diese Rolle zu gewöhnen. Heute gefällt sie mir sehr gut und die Verantwortung, die sie mit sich bringt, ist kein Problem", sagt Bánhidi.
In diesem Jahr gab es einen Trainerwechsel: Nach zehn Jahren in Szeged verließ Pastor den Verein. Michael Apelgren und Jonas Källman traten die Nachfolge an. "Ich bin 29 Jahre alt, aber ich lerne immer noch eine Menge. Michael Apelgren und Jonas Källman vermischen die Merkmale der skandinavischen Handballschule mit dem spanischen Stil. Unser Stil hat sich verändert und ich glaube, dass daraus auf lange Sicht etwas sehr Gutes entstehen kann", blickt Bánhidi in die Zukunft.
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