vor 1 Tag
Meister holt sich den Titel im Pokal
Nach gut einer Viertelstunde übernahm der Favorit das Kommando und ließ sich danach auf dem Weg zum Titel nicht mehr aufhalten: Die HB Ludwigsburg feierte im Endspiel um den DHB-Pokal der Frauen einen 31:21-Erfolg gegen die HSG Blomberg-Lippe.
Das erste Tor im Finale um den DHB-Pokal der Frauen ging auf das Konto von Alexia Hauf, doch nach einem Ballgewinn kam HB Ludwigsburg durch einen Gegenstoß über Antje Döll zum Ausgleich (1:1, 3.). Eine frühe Zeitstrafe gegen Xenia Smits bedeutet jedoch die Unterzahl für den Favoriten, was die HSG nutzte, doch zwei Pfostentreffer verhinderten die erste Zwei-Tore-Führung für Blomberg.
Stattdessen kam Ludwigsburg zum Ausgleich (2:2, 7.) und ging dann durch einen langen Ball von Johanna Bundsen auf das leere Blomberger Tor erstmals in Führung (4:3, 10.). Es bot sich ein ähnliches Bild wie im Halbfinale: Kam Bietigheim durch einen Ballgewinn ins Tempospiel, wurde es gefährlich. Nach einer Parade von Bundsen startete Döll und erhöhte nach einem punktgenauen Pass über die Abwehrspielerin hinweg auf 6:4 (13.).
Aus dem aufgebauten Angriff taten sich hingegen beide Mannschaften immer wieder schwer und mussten für jeden Treffer ackern. Bundsen kam zudem auf eine Quote von über 40 Prozent und auch Zoe Ludwig hatte die ersten Bälle abwehren können.
Nach einer weiteren Parade von Bundsen trieb Ludwigsburg den Ball erneut schnell nach vorne und Anne With Johansen brach zum 9:5 (18.) durch. Döll stellte kurz darauf per Gegenstoß erstmals auf fünf Tore (10:5, 19.) und Steffen Birkner nahm die Auszeit. Das Problem, dass Ludsigwburg jeden Fehler in der Offensive bestrafte, blieb jedoch und so hatte auch die Führung Bestand (15:9, 27.).
Blomberg mühte sich zwar, doch zu den Gegentoren über das Tempospiel kam die oft fehlende Durchschlagskraft gegen die kompakte Ludwigsburger Deckung. So unbedrängt wie Nieke Kühne (15:10, 28.) waren die Blombergerinnen selten. Nach dem letzten Treffer der ersten Halbzeit durch Jenny Behrend ging es mit 16:10 in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff wechselte Birkner zwischen den Pfosten, Melanie Veith kam für Ludwig. Der Effekt blieb jedoch zunächst aus, Ludwigsburg war zu cool im Abschluss. Mit einem Kempa erhöhte Xenia Smits auf 19:12 (37.). Kurz darauf konnte sich Veith mit einem abgewehrten Siebenmeter auszeichnen.
Das 22:13 (42.) war indes ein ganz besonderer Treffer: Karolina Kudlacz-Gloc gab bereits im gestrigen Halbfinale zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes ihr Comeback, nun krönte sie das Wochenende mit dem ersten Tor nach ihrer Rückkehr. Beim 23:13 (44.) betrug die Differenz erstmals zehn Tore.
Obwohl sich Blomberg nicht aufgab, war die Vorentscheidung in diesem Finale gefallen. Jakob Vestergaard forderte zwischenzeitlich jedoch weiterhin volle Konzentration und zog die Auszeit, nachdem die HSG durch einen Ballverlust die Chance gehabt hatte, auf sechs Tore zu verkürzen. Das gelang nur dank einer überragenden Parade der mittlerweile eingewechselten Nicole Roth nicht.
Die Chancenverwertung war das große Manko im Blomberger Spiel. Ludwigsburg machte es besser. Guro Nestaker stellte in der 58. Spielminute den Zehn-Tore-Abstand wieder her (29:19). Die Ludwigsburger Bank stand bereits vor dem Abpfiff und nach dem letzten Treffer zum 31:21 durch Dorottya Faluvégi war der Pokalsieg perfekt.
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Jacobsen 2, Quist 5, Frey 1, Kühne 5, Hoberg Rasmussen 1, Vegue i Pena 3/2, Mühlner 1, Rajes, Tietjen 1, Hauf 2
HB Ludwigsburg: Bundsen 1, Roth; Thomaier 2, Gassama Cissokho, Döll 6/2, Leuchter 5, Klemencic, Kudlacz-Gloc 1, With Johansen 3, Hvenfelt 2, Smits 4, Behrend 2, Nestaker 3, Carlson, Faluvegi 1, Mala 1
Zuschauer: 3828 (Porsche Arena, Stuttgart)
Schiedsrichter: Ramesh und Suresh Thiyagarajah
Strafminuten: 4 / 8
Julia Nikoleit