26.05.2024, 16:32
Am Ende verhindert der Pfosten das Siebenmeterwerfen
Mehrfach setzten sich die Rhein-Neckar Löwen im Spiel um den dritten Platz der European Handball League ab, doch Dinamo Bukarest kämpfte sich immer wieder zurück. Am Ende rettete der Pfosten dem Handball Bundesligisten das 32:31 und somit den dritten Platz bei den EHF Finals in Hamburg. Im Finale stehen sich am Abend die SG Flensburg-Handewitt und die Füchse Berlin gegenüber.
Es war das Duell der Enttäuschten, sowohl die Rhein-Neckar Löwen wie auch Dinamo Bukarest hatten am Vortag bei den EHF Finals in Hamburg ihren Traum vom Titel in der European League begraben müssen. Am heutigen Sonntag ging es um den dritten Platz und einen positiven Abschluss - beide Teams hatten im Vorfeld betont, für die mitgereisten Fans noch einmal gut spielen und gewinnen zu wollen.
Zunächst gelang dies den Rhein-Neckar Löwen besser: Jannik Kohlbacher erzielte den ersten Treffer und David Moré legte im Gegenstoß das 2:0 nach. Olle Forsell Schefvert und Tobias Reichmann hielten den Vorsprung beim 3:1 und 4:2 bei zwei Treffern, dann aber sorgte Bukarest-Kreisläufer Miklos Rosta mit einem Doppelschlag für den Ausgleich. Als kurz darauf auch Topschütze Andrii Akimenko seinen ersten Treffer erzielte, war die Führung zu den Rumänen gewechselt.
Nach einigen Minuten bekamen die Rhein-Neckar Löwen das Spiel dann aber wieder in den Griff. Dank einer guten Deckung und einigen Paraden von David Späth blieb der Handball Bundesligist über sechs Minuten ohne Gegentor und machte aus einem 7:8 so ein 12:8. Dinamos Trainer Xavier Pascual reagierte mit der Auszeit.
Den ersten Angriff danach parierte zwar David Späth, doch die Unterbrechung zeigte Wirkung. Bukarest stand nun besser in der Deckung und nutzte die sich einschleichenden Fehlern bei den Löwen zu einem 5:1-Lauf. Beim 14:14 stand wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel.
Nun griff Löwen-Coach Sebastian Hinze zur Auszeit, aber auch der nächste Angriff ging ins Leere. Bukarest vergab jedoch die Chance auf die Führung, im Gegenstoß sorgte stattdessen David Moré für die Löwen-Führung. Diese erhöhte Juri Knorr, der erst Mitte der ersten Halbzeit eingewechselt worden war, auf zwei Tore, bevor Tobias Reichmann nach einem Fehlwurf des Gegners wenige Sekunden für den Treffer zum 18:15-Pausenstand reichten.
Die Rhein-Neckar Löwen nahmen den Schwung mit in die zweite Halbzeit: David Späth glänzte mit mehreren Paraden und im Angriff erhöhten Gustav Davidsson und Jannik Kohlbacher den Abstand beim 20:15 erstmals auf fünf Treffer. Wie gegen Flensburg am Vortag im Halbfinale schienen Bukarest auch gegen die Löwen ohne den verletzten Luka Cindric die Lösungen auszugehen.
Doch die Rhein-Neckar Löwen öffneten die Tür mit einigen Fehlern und ließen den Gegner wie schon im ersten Abschnitt schnell wieder verkürzen. Eine Vierer-Serie brachte Bukarest den Anschluss, bevor Gustav Davidsson mit dem 21:19 den Lauf der Rumänen beendete. Der Handball Bundesligist schien sich wieder gefunden zu haben, beantwortete die nächsten Treffer des Gegners und führte nach einem Doppelschlag von Niclas Kirkelökke beim 24:21 wieder mit drei Toren.
Die Zuschauer in Hamburg sahen allerdings weiterhin eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Partie. Zunächst setzten sich die Rhein-Neckar Löwen dabei weiter ab: David Moré traf ins in Unterzahl verwaiste Tor der Rumänen, der für einen Siebenmeter eingewechselte Joel Birlehm parierte diesen und Tobias Reichmann erhöhte von außen auf 28:23 - Xavier Pascual nahm die Auszeit und beorderte den siebten Feldspieler auf das Parkett.
Dieses Risiko bestrafte David Späth mit dem 30:25, doch in den letzten zehn Minuten sollte sich das taktische Mittel für Dinamo auszahlen. Vor allem aber die eigene Deckung und die Fehler der Rhein-Neckar Löwen, bei denen unter anderem Juri Knorr einen freien Gegenstoß vergab, brachten Bukarest zurück uns Spiel. Nach einem Steal setzte Andreii Akimenko unter dem Jubel der mitgereisten Fans im Gegenstoß den Anschlusstreffer. Die Spannung stieg, Bukarest bekam die Chance auf den Ausgleich und das Siebenmeterwerfen - doch der Pfosten rettete den Löwen Sekunden vor dem Ende das 32:31.
Dinamo Bukarest: Cupara (5/1 Paraden), Heidarirad (3 Paraden); Rosta 6, Akimenko 5/2, Kasparek 5, Sein 5, Kukic 3, Kuduz 2, Bochan 1, Cenic 1, Pascual Garcia 1, Racotea 1, Stanciuc 1, Dedu, Negru, Militaru
Rhein-Neckar Löwen: Späth (11 Paraden) 1, Birlehm (1/1 Paraden), Appelgren; Kirkelökke 6, Kohlbacher 6, Reichmann 5/1, More 4, Knorr 3, Davidsson 2, Forsell Schefvert 2, Groetzki 1, Jacobsen 1, Lindenchrone Andersen 1, Ahouansou, Gislason, Zacharias
Zuschauer: 9400 (Barclay Card Arena, Hamburg, GER)
Schiedsrichter: Andrej Budzak / Michal Zahradnik (SVK)
Strafminuten: 2 / 2
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