06.09.2024, 15:45
Drei Partien am Sonntag
In der 2. Handball Bundesliga Frauen startet die neue Saison. Die Karten werden neu gemischt - auch wegen drei Absteigern aus der 1. Liga und nur zwei Aufsteigern aus der 3. Liga.
Die TG Nürtingen startet in die Jubiläumssaison gegen die Kurpfalz Bären. Die Badenerinnen konnten erst in der Relegation die Klasse halten. "Ketsch wird nicht easy", ist sich TG-Trainer Manel Cirac sicher. "Es ist eine Mannschaft, die extrem schwer zu spielen ist und sie sind extra motiviert." Bei den Gästen wird Lea Marmodee nach eineinhalb Jahren Pause ihr Comeback geben. "Es ist schön, sie wieder Handball spielen zu sehen, alles andere wird die Zeit bringen", so Bären-Trainerin Franziska Garcia.
Die Füchse Berlin müssen zum Auftakt in die Lilli-Henoch-Sporthalle ausweichen. "Das ist natürlich für uns alle was Neues und Ungewohntes", so Berlins Managerin Britta Lorenz. Gegner Bergischer HC kommt mit vielen zweitligaerfahrenen Neuzugängen, unter anderem auch den Ex-Berlinerinnen Vesna Tolic und Djazzmin Trabelsi. "Wir haben im Training unter der Woche dort angesetzt, wo wir in Leipzig noch Potential gesehen haben. Wir werden uns auf uns und unsere Aufgaben konzentrieren, um dieses Spiel erfolgreich gestalten zu können", so Füchse-Trainerin Susann Müller.
Schon in der vergangenen Woche haben sich die Rödertalbienen und Regensburg im Pokal duelliert, der 34:25-Erfolg der Sachsen sei allerdings nicht unbedingt als Gratmesser zu sehen. "Regensburg will sicherlich zeigen, dass sie besser gegen uns spielen können, daher erwarte ich einen völlig anderen Gegner als im Pokalspiel. Wir müssen uns hinter unserer Leistung nicht verstecken, haben aber auch noch einige Baustellen, an denen wir diese Woche arbeiten werden", erklärt HCR-Cheftrainerin Maike Daniels.
"Auch wenn Rödertal aggressiv und gut verteidigt, müssen wir das besser machen. Mit einer solchen Fehlerquote kannst Du gegen keinen Gegner in der 2. Liga gewinnen", legt Regensburgs Trainer Bernhard Goldbach den Finger in die Wunde bei den technischen Fehlern. "Wichtig ist, dass wir uns Sicherheit holen und dem Favoriten einen Fight liefern."
In Solingen und auch in Mainz gibt es je zwei Zweitligisten. Erstliga-Absteiger HSV Solingen-Gräfrath empfängt den Aufsteiger TSG 1846 Mainz-Bretzenheim. "Der Verein hat dieses Jahr wirklich sehr viel für uns möglich gemacht und dafür gesorgt, dass wir überhaupt nochmal 2. Liga spielen dürfen. Dafür sind wir alle sehr dankbar. Ich denke, dass in dieser Runde jeder Punkt zählen kann und deshalb heißt es am Samstag 60 Minuten auf der Platte alles geben", so Bretzenheims Rückraumspielerin Josefine Schneiders.
Lokalrivale 1. FSV Mainz 05 beginnt die Spielzeit mit einem Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen Vipers, ebenfalls Absteiger aus der 1. Liga. Dynamites-Trainerin Ilka Fickinger erwartet "ein spannendes Spiel" und kann aus dem Vollen schöpfen. Vipers-Coach Peter Schildhammer betont gegenüber der HNA mit Blick auf das Pokalaus gegen die Handball-Luchse: "Wir haben unsere Rückschlüsse gezogen und wissen, was wir ändern müssen, um die Spiele für gestalten zu können."
Als dritter Klub kamen die Wildcats von Union Halle-Neustadt aus der Beletage ins Unterhaus. Als Auftaktgegner warten die Handball-Luchse von Buchholz-Rosengarten. Ohne etatmäßige Kreisläuferin reisen die Luchse nach Halle, denn sowohl Svea Geist als auch Nantke Ackmann fallen verletzungsbedingt aus. Auch Marleen Kadenbach ist derzeit auf unbestimmte Zeit nicht einsatzbereit.
"Halle ist ein sehr unangenehmer Gegner. Sie haben viel Erfahrung in ihren Reihen und werden uns das Leben schwer machen. Es wird für uns ein sehr schweres Spiel, aber wir werden alles daransetzen, um die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Um erfolgreich zu sein, müssen wir unsere Fehlerquote im Angriff minimieren", so Luchse-Coach Dubravko Prelcec.
Der HC Leipzig hat den VfL Waiblingen zu Gast. "Für uns ist ein Sieg beim ersten Heimauftritt der Saison immens wichtig. Das steigert das Selbstvertrauen für die kommenden schweren Spiele", so Leipzigs Coach Erik Töpfer, der auf eine junge Mannschaft mit Durchschnittsalter von 20,5 Jahren zurückgreifen kann.
"Leipzig hat in der vergangenen Saison eine durchwachsene Hinrunde hingelegt, dafür aber eine umso stärkere Rückrunde", mahnt Waiblingens Coach Kai Freese, der mit Blick auf das Pokalspiel überzeugt ist: "Gegen Bayer Leverkusen haben wir eine Bomben-Abwehr gestellt, und Sarah Thomsen einen hervorragenden Job im Tor gemacht. Wenn uns das auch in Leipzig in ähnlicher Weise gelingt, können wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und die zwei Punkte einfahren."
In der vergangenen Saison waren der SV Werder Bremen und der TuS Lintfort durchaus auf Augenhöhe. "Werder Bremen ist ein starker Gegner, nach wie vor gespickt mit guten Spielerinnen", mahnt Lintforts Trainerikone Bettina Grenz-Klein. "Es wird ein hart umkämpftes Spiel. Für unseren, eigenen Erfolg ist es aber extrem wichtig, dass mein Team schnellstmöglich die nötige Kampfkraft entwickelt. Und wir müssen die Nervosität gering halten."
Die Hanseatinnen werden wie Nürtingen ihre 10. Spielzeit absolvieren. Cheftrainer Timm Dietrich sieht seine Mannschaft gut gerüstet. "Wir wollen bestätigen, was wir zuletzt im Training gezeigt haben - mit viel Dynamik und klaren Entscheidungen in der Offensive", gibt der Coach die Marschroute vor und betont: "Wir müssen in Lintfort aggressiver decken, als zuletzt bei unserem grundsätzlich ordentlichen Pokalauftritt."
mao, Christian Stein