29.11.2024, 22:45
Niederlande und Rumänien mit Zittersiegen
Nachdem die ersten Mannschaften bereits gestern in die Handball-EM 2024 der Frauen gestartet sind, standen am zweiten Tag des 1. Spieltags sechs weitere Duelle an. Neben Co-Gastgeber Schweiz griff auch Deutschland das erste Mal zum Ball. Beide feierten Auftaktsiege.
In der Gruppe B sollte sich Montenegro mit dem 24:18-Derbysieg gegen Serbien an die Spitze setzen. Rumänien musste hingegen bis zum Schluss zittern, erst in den letzten Minuten konnte man das 29:28 gegen Tschechien sicherstellen. Dadurch kommt es am Sonntag zum Topspiel zwischen Montenegro und Rumänien. Tschechien und Serbien droht das frühe Vorrundenaus.
In der Gruppe D führte die Schweiz zeitweise zweistellig, musste sich am Ende mit einem 28:25 gegen die Färöer begnügen. Gruppenfavorit Dänemark setzte sich mit einem 34:26 über Kroatien an die Spitze und trifft am Sonntag dann als Erster auf die punktgleichen Eidgenossinnen. Kroatien und die Färöer stehen im Kellerduell unter Druck.
In der Gruppe F zeigte Deutschland der Ukraine beim 30:17-Sieg klar die Grenzen auf. Das Auftaktmatch in Innsbruck war hingegen ein Krimi bis zum Ende. Island hatte zeitweise mit bis zu vier Toren vorne gelegen, erst mit einer Steigerung in der Abwehr konnten sich die Niederlande noch das 27:25 erkämpfen und gehen nun punktgleich am Sonntag ins Duell mit Deutschland. Island und die Ukraine hoffen im direkten Duell auf die ersten Pluspunkte.
Rumänien konnte eine Auftaktniederlage gegen gerade noch abwenden und mit 29:28 gewinnen. Die Tschechinnen konnten von Anfang an vorlegen, erreichten einen guten Start und führten auch durch die 20 Paraden von Sabrina Novotna mit bis zu sechs Toren. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs fand Rumänien in die Partie, kämpfte sich vom 6:12 (24.) dann zum 11:13-Halbzeitstand.
In Durchgang zwei war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem Tschechien aber zunächst in der Vorlage blieb. Beim 25:25 (53.) war Lorena Ostase erstmals der Ausgleich gelingen, Bianca Bazaliu sollte dann mit einem Dreierpack zum 28:26 (58.) die Entscheidung herbeiführen. Toptorjägerinnen für Tschechien waren Charlotte Cholevova (11), Marketa Jerabkova (6) und Marketa Sustackova (5). Für Rumänien konnten Bazaliu (9) und Ostase (8) den Großteil der Tore erzielen.
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2022 qualifizierten sich die Schweizer Handballerinnen erstmals für die Europameisterschaft. Zwei Jahre später wollen die Co-Gastgeberinnen nun erstmals den Sprung in die Hauptrunde schaffen. Mit dem 28:25-Auftakterfolg über die Färöer ist der erste Schritt der Eidgenossinnen gemacht. Daphne Gautschi (8), Tabea Schmid (7) und Emma Bächtiger (5) waren Toptorjägerinnen der Schweiz, bei den Nordeuropäerinnen trafen Pernille Brandenborg und Jana Mittun je sieben Mal.
Die Schweiz riss früh die Kontrolle an sich, Gautschi netzte früh zum 7:2 (16.). In der Folgezeit kontrollierte der EM-Gastgeber das Geschehen auf dem Parkett, nahm ein 13:7 in die Pause. Auch in Durchgang zwei sollte ein guter Start gelingen, die Schweiz führte beim 19:9 (37.) erstmals zweistellig. Danach nahm man den Fuß vom Gas, die Färöer bewiesen Moral und schafften Ergebniskosmetik.
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Die Niederlande konnten eine Auftaktpleite gegen Island gerade noch abwenden und sich mit 27:25 (12:12) knapp durchsetzen. Island hatte durch Torhüterin Elin Jona Thorsteinsdottir (15/1 Paraden, 1 Tor) einen starken Start in die Partie geschafft und die Niederlande lagen mit 5:8 früh in Rückstand. Über eine starke Deckungsleistung mit Steals von Angela Malestein schaffte man aber den 9:9-Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel ging Oranje beim 13:12 direkt in die Vorlage und gab die nicht mehr ab. Nun waren es die Isländerinnen, die sich nach vier Toren Rückstand (18:14) wieder zum Unentschieden herankämpften. Die Niederlande zeigten aber defensiv Präsenz, hatten in Yara ten Holte ebenfalls einen verlässlichen Rückhalt und schafften die entscheidende Dreierserie zum 27:23. Die meisten Tore erzielten Perla Albertsdottir (8/5) für Island sowie Larissa Nüsser, Angela Malestein und Dione Housheer (je 5).
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Das Duell zwischen den beiden Balkan-Nationen Montenegro und Serbien verspricht Intensität und emotionale Momente. So war dann auch der erste Durchgang eng umkämpft und von den Abwehrreihen geprägt. Montenegro überzeugte mit größerer Effizienz, legte ein frühes 6:2 (20.) vor und nahm ein 11:8 in die Pause.
Serbien, das sich in Durchgang eins kurzzeitig zum Anschlusstreffer (7:6) gekämpft hatte, musste auch in Halbzeit zwei wieder schnell abreißen lassen. Montenegro kontrollierte nach dem 14:8 (35.) die Partie, siegte am Ende mit 24:18. Überragende Spielerin beim EM-Dritten von 2022 war Djurdjina Jaukovic mit 11 Toren, für Serbien konnten auch Jovana Jovovic (7) und Andjela Janjusevic (5) die Niederlage nicht verhindern.
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Viel war im Vorfeld über die Ausbootung von Torhüterin Sandra Toft spekuliert worden, doch mit 19 Paraden sollte Anna Kristensen (43,2 %) zur Matchwinnerin bei Dänemarks 34:26-Sieg über Kroatien werden. Vorne zeigten sich Michala Möller (7) und Andrea Aagot (5) am treffsichersten, auch wenn Trainer Jesper Jensen die volle Kaderbreite nutzen konnte. Für Kroatien konnten die ehemaligen Bundesligaspielerin Katarina Pavlovic (6) und Klara Birtic (5) die meisten Treffer setzen.
Kroatien konnte nur den Auftakttreffer vorlegen, danach übernahm Danish Dynamite das Kommando und führte schnell mit 7:3 (10.). Richtig lösen sollte sich das Team von Jesper Jensen nicht, Kroatien kam aber auch nicht wirklich in die Schlagdistanz. Mehr als beim 14:11 von Pavlovic (25.) war nicht drin. Nach dem Seitenwechsel beim 16:13 löste sich der Vizeeuropameister schnell zum 20:14 (35.) und kontrollierte fortan das Geschehen.
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Deutschlands Handballerinnen benötigten nur wenig Anlaufzeit, danach startete das Team von Markus Gaugisch aber furios durch und siegte letztlich souverän mit 30:17 (15:9). Eine starke Abwehr und ein gutes Torhüterduo setzten die Glanzpunkte, ebenso wie die Wechselspielerinnen. Den Preis als Player of the match sicherte sich Katharina Filter mit 10 Paraden und einer Fangquote von 55,6 %.
Markus Gaugisch hatte nur einmal Bedarf zum Nachjustieren, nach einer starken Anfangsphase und drei schnellen Toren über die Ballgewinne in der Abwehr war die Ukraine beim 6:5 im Spiel angekommen. Insgesamt zehn Minuten ohne Gegentor in Halbzeit eins zum 11:5 (24.) und dann nach dem Seitenwechsel (15:9) noch einmal zehn weitere zwischen dem 20:13 und dem 28:14 (53.) sorgten für klare Verhältnisse.
Siebenmeterschützin Alina Grijseels (6) und die eingewechselte Lisa Antl (5) setzten die meisten Tore für Deutschland, auch Sarah Wachter sollte nach schwächerem Start mit sechs Paraden ihre Quote in den Weltklassebereich steigern. Bei der Ukraine hatte Toptorschützin Liliia Horilska ihre vier Treffer schon alle in der ersten Hälfte gesetzt.
Die Handball-EM 2024 der Frauen, das von Österreich, Ungarn und der Schweiz ausgerichtet wird, erfährt keinen Black-Out. Während es im linearen Free-TV keine Lösung zu geben scheint, werden alle Spiele live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen. Bei der Übertragung setzt man auf gewohnte Qualität: Kommentator Tobias Schimon wird von Expertin Ina Großmann unterstützt. Darüber hinaus werden Christian Zeitz, Henning Fritz und Luisa Schulze mit der Erfahrung von über 500 Länderspielen auf die Partien schauen und die Livebilder für einen eigenen Live-Kommentar nutzen.
Sportdeutschland werde alle deutschen Partien sowie ab der Hauptrunde auch die Topspiele des Turniers mit Kommentar aus einem Studio in Krefeld übertragen, hieß es weiter. Alle weiteren Partien werden voraussichtlich unkommentiert gezeigt. Dazu sollen im Nachgang zudem Highlight-Zusammenschnitte aller Partien angeboten werden und es sind Show-Elemente geplant, die Fans "noch näher an der Handball-EM teilhaben lassen" sollen.
18 Gespanne hat die Europäische Handballföderation nominiert, im Laufe der vergangenen Wochen mussten drei Gespanne auf eine Teilnahme verzichten. Auch das deutsche Schiedsrichterpaar Tanja Kuttler und Maike Merz verpasst das Turnier. Somit ist der DHB ohne eigenes Duo bei der Endrunde.
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lmk