28.11.2024, 22:12
Mindestens sechs Tore Unterschied
Gestern startete die Handball-EM 2024 der Frauen in Ungarn, Österreich und der Schweiz. Am Eröffnungstag siegten die Gastgeber Ungarn und Österreich sowie Spanien. Auch Olympiasieger und Titelverteidiger Norwegen sowie Weltmeister Frankreich und die ebenfalls ambitionierten Schwedinnen feierten klare Siege.
Schweden, Frankreich und Österreich heißen die Spitzenreiter nach Spieltag 1 bei der Handball-EM der Frauen. Die Tre Kronor besiegten in der Gruppe A in Debrecen Nordmazedonien mit 28:18 und setzten sich damit vor Ungarn, das mit einem 30:24 gegen die Türkei gestartet war. In der Gruppe C feierte Frankreich in Basel ein klares 35:22 gegen Polen und überholte damit Spanien, das zuvor im iberischen Derby mit einem 30:24 über Portugal ins Turnier gestartet war. Österreich legte in Innsbruck ein furioses 37:24 gegen die Slowakei vor und beendet damit den ersten Turniertag noch vor Titelverteidiger Norwegen, der allerdings beim 33:26 über Slowenien die Kräfte schonen konnte.
Am Freitag starten auch die weiteren drei Vorrundengruppen in das Turnier. In Debrecen müssen Rumänien und Tschechien vorlegen, anschließend kommt es zum Derby zwischen Montenegro und Serbien. In Basel will Gastgeber Schweiz gegen Debütant Färöer einen erfolgreichen Start ins Heim-Turnier schaffen. Im Anschluss fordert Kroatien den Vizeeuropameister Dänemark. In Innsbruck muss Deutschland ohne Rückraumspielerin Nieke Kühne sein Auftaktmatch gegen die Ukraine bestreiten. Zuvor stehen sich aber die Niederlande und Island gegenüber.
Gastgeber Ungarn sah sich in Debrecen gegen Debütant Türkei früh mit einem 1:4-Rückstand konfrontiert, eroberte dann aber nach einer Viertelstunde die Führung (6:5) und brachte das Spiel fortan unter Kontrolle. Beim 30:24 (13:8) sollten Katrin Klujber und Viktoria Györi-Lukacs mit je sechs Toren am erfolgreichsten sein. Für die Türkinnen erzielte Asli Iskit-Caliskan fünf Treffer. Matchwinnerin war Torhüterin Zsófi Szemerey mit neun Paraden und einer Fangquote von 53 % gehaltener Bälle.
"Die Atmosphäre war fantastisch, und ich bin wirklich froh, dass wir die Chance haben, zu Hause zu spielen. Ich denke, dass heute viele Leute gekommen sind und uns unterstützt haben. Es bedeutet uns sehr viel, vor unseren Fans zu spielen, und ich denke, dass dieses Spiel für das Selbstvertrauen war, und ich hoffe, dass die Arena am Samstag voll sein wird", freute sich Ungarns Petra Vamos über die Heimkulisse in Debrecen.
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Parallel eröffneten Spanien und Portugal die Gruppenphase in der Gruppe C. Die Portugiesinnen benötigten erst etwas Anlaufzeit, verwandelten aber einen 0:2-Rückstand in eine 5:2-Führung. Die Torhüterinnen Nicole Wiggins (9 Paraden) und Isabel Gois (11 Paraden) prägten die Partie, wo beim 12:12 die Seiten gewechselt wurden. In Halbzeit zwei zogen die Guerreras dann die Kontrolle nach dem 17:17 (41.) an sich, siegten mit 30:24.
Carmen Campos mit acht Toren, auch Paula Arcos (6) und Ester Somaza (5) überzeugten. Für Portugal erzielte Joana Resende (8) ein Drittel aller Treffer. "Wir haben uns wirklich auf uns selbst konzentriert, und unser Hauptziel hier ist es, in jedem Spiel zu kämpfen. Es spielt keine Rolle, ob wir vorne oder hinten liegen, wir müssen kämpfen, kämpfen, kämpfen bis zum Ende, und ich denke, das haben wir getan und das hat uns den Sieg gebracht", kommentierte die Dortmunderin Campos.
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Österreich feierte einen überzeugenden Auftritt gegen die Slowakei und fegte mit 37:24 (17:11) souverän durch die Olympiahalle in Innsbruck. Angeführt von Ines Ivancok-Soltic und Johanna Reichert (je 8 Tore) und einer herausragenden Lena Ivancok (14 Paraden) zwischen den Pfosten, war die Slowakei chancenlos. Barbora Lancz war mit neun Toren noch Toptorjägerin der Partie.
"In der ersten Hälfte sind uns noch einige Fehler passiert, trotzdem sind wir nur mit elf Gegentoren in die Halbzeit gegangen. In der zweiten Hälfte wurde es besser und besser. Ich habe viel gewechselt und Kräfte schonen können", kommentierte ÖHB-Teamchefin Monique Tijsterman den gelungenen Start.
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Schweden hatte nur in der Anfangsphase etwas Mühe, um den Spielrhythmus aufzunehmen. Die junge Mannschaft von Nordmazedonien konnte nur in der Anfangsphase vorlegen, die Tre Kronor konnten sich vor allem auf Natalie Hagman verlassen, die beim 6:3 (11.) schon vier ihrer neun Tore erzielt haben sollte.
Nordmazedonien musste nach dem 9:7 (20.) abreißen lassen, lag beim 20:8 (40.) schon hoffnungslos zurück. Tomas Axner konnte bedenkenlos die Kräfte verteilen, die Skandinavierinnen feierten dennoch ein müheloses 28:18 (15:7). Johanna Bundsen von der HB Ludwigsburg feierte mit sechs Paraden und einer Fangquote von 42,9 % einen starken Turniereinstand.
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Weltmeister Frankreich ließ von Anfang an keine Zweifel aufkommen, führte schnell mit 4:1 (4.) und zeigte Polen konsequent die Grenzen auf. Die Tore schlugen im Minutentakt bei den Rot-Weißen ein, Foppas Doppelschlag brachte das 11:4 (12.).
Danach nahm man ein wenig den Fuß vom Gaspedal, behielt aber die Kontrolle und siegte mit 35:22 (18:10). Pauline Coatanea war Toptorschützin von Les Bleus in einem starken Kollektiv mit fünf Toren, die Torhüterinnen Hatadou Sako (9 Paraden, 42,9 %) und Laura Glauser (8 Paraden, 44,4 %) überzeugten. Für Polen konnten auch vier Tore von Paulina Uscinowicz vom Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath die Niederlage nicht verhindern können.
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Rekordeuropameister Norwegen hatte Anlaufschwierigkeiten, konnte aber angeführt von Henny Reistad das 0:3 in eine 4:3-Führung drehen. Danach spielten die Skandinavierinnen all ihre Erfahrung aus, alleine Torhüterin Katrine Lunde (365 Länderspiele) und Linksaußen Camilla Herrem (323) weisen mehr Länderspiele auf als der gesamte EM-Kader der Sloweninnen (589).
Vom 6:6-Zwischenstand zog Norwegen zur Pause auf 16:11 davon. Slowenien konnte nach dem Seitenwechsel auf drei Tore (18:15) verkürzen, kam aber nicht mehr in die Schlagstanz. Norwegen siegte letztlich mit 33:26. Henny Reistad glänzte mit neun Toren, Stine Skogrand und Emilie Hovden erzielten je fünf Treffer. Bei Slowenien trugen Kapitänin Tjasa Stanko (7) und Ana Abina (5) die Hauptlast.
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Die Handball-EM 2024 der Frauen, das von Österreich, Ungarn und der Schweiz ausgerichtet wird, erfährt keinen Black-Out. Während es im linearen Free-TV keine Lösung zu geben scheint, werden alle Spiele live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen. Bei der Übertragung setzt man auf gewohnte Qualität: Kommentator Tobias Schimon wird von Expertin Ina Großmann unterstützt. Darüber hinaus werden Christian Zeitz, Henning Fritz und Luisa Schulze mit der Erfahrung von über 500 Länderspielen auf die Partien schauen und die Livebilder für einen eigenen Live-Kommentar nutzen.
Sportdeutschland werde alle deutschen Partien sowie ab der Hauptrunde auch die Topspiele des Turniers mit Kommentar aus einem Studio in Krefeld übertragen, hieß es weiter. Alle weiteren Partien werden voraussichtlich unkommentiert gezeigt. Dazu sollen im Nachgang zudem Highlight-Zusammenschnitte aller Partien angeboten werden und es sind Show-Elemente geplant, die Fans "noch näher an der Handball-EM teilhaben lassen" sollen.
18 Gespanne hat die Europäische Handballföderation nominiert, im Laufe der vergangenen Wochen mussten drei Gespanne auf eine Teilnahme verzichten. Auch das deutsche Schiedsrichterpaar Tanja Kuttler und Maike Merz verpasst das Turnier. Somit ist der DHB ohne eigenes Duo bei der Endrunde.
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lmk