vor 8 Stunden
Spitzenquartett erst ab Sonntag gefordert
Der 16. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga bietet möglicherweise viel Dynamik im Mittelfeld, denn Platz 5 und 15 trennen nur drei Zähler. Das Spitzenquartett ist erst ab Sonntag gefordert, Minden sogar erst am Montag.
Mit drei Spielen wird der 16. Spieltag in der 2. Handball Bundesliga eröffnet und der kann für mächtig Bewegung im Mittelfeld sorgen. Zwei Zähler trennen den ASV Hamm-Westfalen und den TV Großwallstadt. Schon drei sind es zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem TSV Bayer Dormagen, wobei die Hausherren ihre Negativserie endlich beenden wollen. Nur einen Punkt sind der TuS Ferndorf und der HSC 2000 Coburg voneinander getrennt, zumal die Franken noch die Pokalbelastung vom Mittwoch in den Knochen haben.
Mit vier Spielen geht es am Sonntag weiter, unter anderem reist Spitzenreiter Bergischer HC zum VfL Eintracht Hagen und der Zweite TV Hüttenberg muss zum HC Elbflorenz. Als klarer Favorit geht der Vierte HBW Balingen-Weilstetten ins Derby mit Schlusslicht HSG Konstanz. Nur einen Punkt trennen Lübeck-Schwartau und TUSEM Essen vor dem Traditionsduell.
Abgeschlossen wird der Spieltag dann am Montag, dann greift auch GWD Minden aus dem Spitzenquartett ins Geschehen ein, die Ostwestfalen reisen zum Dessau-Roßlauer HV. Im unteren Tableau duellieren sich noch die HSG Nordhorn-Lingen und der TuS N-Lübbecke.
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Die Eulen sind nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen nach unten in der Tabelle durchgereicht worden. "Die rennen 60 Minuten, haben immer eine hohe Zahl von Toren. Die machen das wirklich gut", lobt Eulen-Trainer Johannes Wohlrab die Dormagener und betont: "Es müssen Punkte her. Über allem steht, egal wer zur Verfügung steht, die Mentalität. Wir brauchen Sicherheit in der Abwehr, wir brauchen einfache Tore in der ersten Welle über den Gegenstoß."
"Ludwigshafen agiert aktuell häufig im Angriff mit sieben Feldspielern und vier Rückraumspielern, darauf müssen wir uns natürlich einstellen", sagt Dormagens Coach Julian Bauer. "Mit Marc-Robin Eisel haben sie einen starken Antreiber in den eigenen Reihen, der viel Energie in das Team bringt. Zudem haben sie mit Sebastian Trost einen sowohl sehr wurfgewaltigen als auch entscheidungsstarken Spieler. Beides sind Schlüsselkomponenten im Spiel der Eulen, die müssen wir natürlich gut verteidigen.“
"Hamm ist immer noch top besetzt und geht als klarer Favorit ins Spiel", sagt Großwallstadts Coach Andre Lohrbach vor dem Duell beim ASV Hamm-Westfalen. Die Hausherren müssen möglicherweise auf sieben Spieler verzichten. "Das Thema der Verletzungen blenden wir komplett aus. Wir haben in den zurückliegenden Partien gezeigt, dass wir auch mit dem Kader, den wir ins Rennen schicken, immer für Punkte in Frage kommen. Diesmal wollen wir uns für den großen Einsatz auch belohnen", betonte ASV-Trainer Michael Hegemann.
Ein Duell auf Augenhöhe wartet auf den TuS Ferndorf. "Uns erwartet eine körperlich starke, ausgeglichene Mannschaft, die aus einer beweglichen 6:0-Abwehr in der Lage ist, sechzig Minuten Tempo-Handball zu spielen", sagt Ferndorfs Coach Ceven Klatt mit Blick auf die Franken, die am Mittwoch noch gegen Balingen-Weilstetten im Ligapokal in die Verlängerung mussten. "Natürlich haben wir einen Vorteil in Sachen Spielvorbereitung", meint Klatt aufgrund dieser Belastung.
"Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen und so auch das kommende. Es ist unser letztes Heimspiel in diesem Kalenderjahr. Wir haben eine ausverkaufte Halle, spielen vor unseren eigenen Fans und treffen auf eine aktuelle Top-Mannschaft. Was will man mehr?", fragt Elbflorenz-Coach Andre Haber vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten TV Hüttenberg.
"Wir gehen auf Grund der letzten Wochen mit einem guten Gefühl in die Partie in Dresden, aber auch vielleicht durch etwas Aberglaube, denn letztes Jahr haben wir ebenfalls am 22.12. dort gespielt und gewonnen", meint Hüttenbergs Coach Stefan Kneer und betont: "Wir wollen wieder eine bewegliche und kompakte Abwehr stellen und versuchen, Dresden unser Spiel aufzuzwingen. Im Angriff muss erneut jeder seinen Teil dazu beitragen und wir es wieder schaffen, auch in schwierigen Phasen stabil zu bleiben, was uns eigentlich bisher fast die gesamte Saison auch ausgezeichnet hat."
TUSEM Essen hofft immer noch auf die ersten Auswärtszähler der Saison, Lübeck-Schwartau hat in dieser Saison vier von sieben Heimspielen gewonnen. "In den letzten beiden Auswärtsspielen waren wir deutlich näher dran als zuvor, wenn man sich die ersten Halbzeiten anschaut. Ich hoffe einfach, dass wir uns jetzt mal belohnen", so Essens Coach Daniel Haase.
Drei Heimspiele in Folge hat der Bergische HC in diesem Monat bisher gewonnen, nun reist man zu Eintracht Hagen, das zuletzt wieder im Aufwind war. "Sie spielen auch wirklich guten Handball. Ich rechne mit einer vollen Halle, guter Stimmung und einer schwierigen Aufgabe für uns. Wir müssen bereit sein", betont BHC-Coach Arnor Gunnarsson.
Taktisch rechnen die BHC-Trainer mit einer offensiv ausgerichteten Hagener Deckung. "Sie beginnen meistens mit einer 6:0-Abwehr, die aber recht aggressiv ist. Oft stellen sie auch auf eine 3:2:1-Variante um", erläutert Gunnarsson, der im eigenen Angriff auf eine Konservierung der jüngsten Leistungen hofft. "Da war es auch gegen Lübeck in vielen Phasen gut."
Mit einem historischen 38:33-Erfolg gegen den HSC 2000 Coburg hat der HBW Balingen-Weilstetten Handballgeschichte geschrieben. Als erste Zweitligamannschaft seit 26 Jahren haben sich die Gallier für das DHB-Pokal Final4 qualifiziert. "Ab Freitag war Köln kein Thema mehr. Unser Fokus liegt komplett auf dem Spiel gegen Konstanz", so HBW-Trainer Matti Flohr. Der Coach weiß, dass die Aufgabe alles andere als einfach wird. "Das Spiel gegen Konstanz wird eine riesige Aufgabe. Die Atmosphäre wird großartig, und wir wollen die Erfolgswelle mit einem Sieg krönen."
Die Rollen sind klar verteilt: Denn die Gallier sind mitten im Aufstiegskampf und Konstanz ist punktloses Schlusslicht. "Wir freuen uns darauf, dieses Spiel, mit dieser Stimmung aus beiden Fanlagern zu erleben", blickt HSG-Trainer Vitor Baricelli auf den Vergleich. "Balingen spielt mit einer stabilen Deckung und einer guten Kooperation mit den Torhütern."
GWD Minden ist mitten im Aufstiegskampf, der Dessau-Roßlauer HV hat sich nach schwachem Saisonstart mittlerweile gefangen und ins Mittelfeld vorgearbeitet. Bei Mindens Sieg über den HC Elbflorenz stach ein Spieler heraus, der eigentlich im Drittligateam zum Einsatz kommt - Matthew Wollin erzielte neun Tore und half so den personell geschwächten Ostwestfalen.
Der TuS N-Lübbecke konnte mit zwei Siegen den Anschluss nach oben schaffen und die Abstiegsplätze verlassen. Mit drei Zählern Differenz geht man auf die knappe Auswärtsfahrt zur HSG Nordhorn-Lingen. "Du kommst nicht so einfach aus so einem Loch wieder heraus - wie nach unserer jüngsten Heimniederlage gegen Großwallstadt", so TuS-Coach Piotr Przybecki nach dem jüngsten Sieg gegen Hamm: "Letztlich haben meine Spieler aber viel Lust und Leidenschaft entwickelt, Leistung gebracht."
"Der Schlüssel zum Erfolg war zum einen das Sieben gegen Sechs, wodurch wir ein bisschen unsere Kräfte schonen konnten und auch unsere kompakte Abwehr mit einem super Kristian dahinter. Mit jedem Training und vor allem mit jedem erfolgreichen Spiel fühlen wir uns immer sicherer. Dann können wir auch schwierige Phasen wie die, in der Coburg ganz nah herankommt, besser aushalten. Und so wollen wir weitermachen", sagte Nordhorn-Lingens Maximilian Lux nach dem jüngsten Sieg in Coburg.
red