22.12.2024, 21:10
Platztausch im Aufstiegskampf
Der 16. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga bietet viel Dynamik im Mittelfeld. Am Sonntag kam es dabei direkt zu mehreren Überraschungen, da die Top zwei patzten. Hüttenberg fiel gar auf Rang 4 zurück, fast zwei Drittel der Liga sind im Abstiegskampf.
Mit drei Spielen wurde der 16. Spieltag in der 2. Handball Bundesliga eröffnet und der kann für mächtig Bewegung im Mittelfeld sorgen. Der TV Großwallstadt zog durch den Auswärtssieg mit dem ASV Hamm-Westfalen gleich, die Eulen Ludwigshafen rückten auf einen Punkt an Bayer Dormagen heran und der HSC 2000 Coburg zog an Ferndorf vorbei.
Mit vier Spielen geht es am Sonntag weiter, unter anderem reist Spitzenreiter Bergischer HC zum VfL Eintracht Hagen und der Zweite TV Hüttenberg muss zum HC Elbflorenz. Als klarer Favorit geht der Vierte HBW Balingen-Weilstetten ins Derby mit Schlusslicht HSG Konstanz. Nur einen Punkt trennen Lübeck-Schwartau und TUSEM Essen vor dem Traditionsduell.
Abgeschlossen wurde der Spieltag dann am Montag, dann griff auch GWD Minden aus dem Spitzenquartett ins Geschehen ein, die Ostwestfalen siegten beim Dessau-Roßlauer HV mit 35:28. Im unteren Tableau duellierten sich noch die HSG Nordhorn-Lingen und der TuS N-Lübbecke. Die Hausherren hatten beim 30:28 das bessere Ende auf ihrer Seite.
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Der TSV Bayer Dormagen musste im letzten Auswärtsspiel der Hinrunde eine deutliche Niederlage hinnehmen. Bei den Eulen Ludwigshafen verlor das Team von Trainer Julian Bauer mit 28:36 (14:19). "Wir hätten noch vier Tage weiterspielen können und hätten das nicht mehr gebogen bekommen", resümierte Cheftrainer Julian Bauer nach der Partie - auch wenn nach einem 0:5 der Ausgleich zum 8:8 gelang und die Gäste kurz darauf die Führung übernahmen. Aus einem 9:10 machten die Eulen zur Pause ein 19:14. Die Gastgeber zogen auf 25:15 davon und hielten in der Folge bis zum 36:28 Kurs.
Der ASV Hamm-Westfalen musste sich eigener Halle gegen den TV Großwallstadt geschlagen geben. Nach einem frühen 1:5 kamen die Gastgeber zwar besser ins Spiel und übernahmen nach dem 17:18 zur Pause im zweiten Abschnitt beim 27:26 die Führung. Der TVG drehte die Partie aber umgehend, setzte sich auf 33:36 ab und behauptete die Führung bis zum 37:38-Endstand. Während TVG-Coach André Lohrbach "sehr, sehr zufrieden" war, haderte ASV-Trainer Michael Hegemann: "Wir schaffen es einfach nicht, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen."
Nach dem knapp verpassten Final4 im DHB-Pokal unter der Woche stand für den HSC 2000 Coburg ein Mittelfeldduell in der 2. Handball Bundesliga an. Mit wechselnden Führungen ging es durch die Anfangsphase bevor sich die Gäste mit einer Fünfer-Serie auf 12:8 absetzen und ein 17:14 mit in die Kabinen nahmen. Ferndorf mühte sich, doch Coburg konnte die Führung über den zweiten Abschnitt hinweg verteidigen und hielt die Hausherren bis zum 33:26-Endstand auf Distanz.
Der HC Elbflorenz hat das Topspiel gegen den Zweiten, den TV Hüttenberg, gewonnen. Von Beginn an lieferten sich beide Seiten ein umkämpftes Spiel, in dem die Führung dauernd hin und her wechselte. Bei den Dresdenern entpuppte sich Torwart Robin Cantegrel als überragender Mann, zudem netzte Timo Löser zehn Mal. So machten die Sachsen auch ein Minus-Drei wett, zogen auf 18:13 davon und retteten diesen Vorteil in einer dramatischen Crunchtime fünf Sekunden vor der Sirene mit dem 24:23 über die Zeit.
Der TuSEM Essen ist auswärts weiter punktlos. Bei der Ligawundertüte aus Lübeck bissen sich die Gäste schon im ersten Durchgang offensiv die Zähne aus und kamen nur auf acht maue Tore. Nach dem Seitenwechsel besserte sich das zwar drastisch, die Schwartauer zündeten aber ein 20-Tore-Offensivfeuerwerk und setzten sich deutlich ab.
Der VfL Eintracht Hagen hat den Schwung aus den letzten Wochen mitgenommen und dem haushohen Favoriten zwei Zähler abgeluchst. Der Bergische HC hat somit kein Kapital aus dem Parallelpatzer der Hüttenberger ziehen können. Im NRW-Duell lieferten sich beide Seiten sofort ein enges Spiel, der BHC führte zur Pause hauchzart - in der Crunchtime drehten die Hagener die Partie dann aber und sprangen so über den Strich.
HBW Balingen-Weilstetten hat nach dem Pokalcoup gegen den HSC Coburg den nächsten wichtigen Sieg feiern können. Gegen das punktlose Schlusslicht aus Konstanz tat sich der Absteiger am Anfang zwar schwer, sorgte dann aber schnell für klare Verhältnisse und kletterte durch den Sieg auf Rang zwei.
GWD Minden ist mitten im Aufstiegskampf, mit dem 35:28-Sieg beim Dessau-Roßlauer HV schnappten sich die Ostwestfalen letztlich den Aufstiegsplatz, den erst am Tag zuvor der HBW Balingen-Weilstetten vom TV Hüttenberg erobert hatte. Alle drei Teams sind mit 21:11 Zählern punktgleich, der DRHV geht mit ausgeglichenem Punktekonto als Elfter in die kurze Weihnachtspause. Malte Semisch mit 13 Paraden und Adam Nyfjäll mit 9 Toren waren die Erfolgsgaranten für GWD.
Der TuS N-Lübbecke konnte mit zwei Siegen den Anschluss nach oben schaffen und die Abstiegsplätze verlassen, doch Hagen hatte mit dem Sieg über den BHC sich Rang 16 zurückgeholt. Die Ostwestfalen konnten hingegen nicht kontern, mussten sich der HSG Nordhorn-Lingen am Ende mit 28:30 knapp geschlagen geben, auch ein überragender Tim Wieling (13/5 Tore) reichte nicht. Die Grafschafter, die in Siebenmeterschütze Frieder Bandlow (6/5) ihren Toptorjäger hatten, stockten ihr Punktekonto auf 17:15 Zähler auf.
red