09.11.2024, 08:18
Kampf um Platz 1 im Ostderby
Der 7. Spieltag steht in der 2. Handball Bundesliga Frauen auf dem Programm. Mit dem Bergischen HC hatte das letzte Team die weiße Weste verloren, neuer Spitzenreiter wurde Halle-Neustadt. Der steht allerdings im Derby nun unter Druck.
Ostderby und Kampf um Platz 1 am Sonntag, wenn Spitzenreiter SV Union Halle-Neustadt auf den Dritten HC Rödertal trifft. "Das Spiel gegen Rödertal wird richtungsweisend sein. Bisher haben sie, in der noch jungen Saison, kein Spiel verloren. Die offensive Abwehr ist ihr Steckenpferd und diese heißt es gut am Sonntag zu bespielen", so Halles Kreisläuferin Tina Wagenlader.
"Das Derby gegen Halle ist sicherlich nicht nur spannend, wegen der regionalen Rivalität, sondern vor allem auch aufgrund der Tabellensituation", so Rödertals Trainerin Maike Daniels. "Halle spielt ein schnelles Spiel und natürlich wollen wir voll dagegen halten."
Allerdings kann die Konkurrenz im Aufstiegsrennen am Samstag vorlegen. Die TG Nürtingen reist zu Schlusslicht Werder Bremen. "Da tun wir uns immer schwer, hoffentlich sind wir frisch in der Halle", kennt Nürtingens Torjägerin Leonie Dreizler die Tücken der langen Tour in den Norden.
"Wir gehen als Außenseiter in die Partie und dennoch mit dem festen Willen, den zweiten Sieg dieser Saison einzufahren. Nach der unglücklichen Niederlage in Buchholz haben wir in dieser Trainingswoche viel miteinander gesprochen und uns einen guten Plan zurechtgelegt, wie wir in das Spiel gegen Nürtingen gehen", so Werder-Coach Timm Dietrich. "Uns ist bewusst, woran wir arbeiten müssen, aber auch, was in den bisherigen Spielen gut war. Wir wollen unsere Leistung konstanter abrufen, wenig leichte Fehler machen und unsere Torchancen sicher verwerten."
Der Bergische HC hat den ESV 1927 Regensburg zu Gast. "Wir wollen mit einer guten Abwehrleistung die Partie lange offenhalten. Und vielleicht haben ja dann diesmal wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite", so Regensburgs Coach Bernhard Goldbach, der sein Team in der Außenseiterrolle sieht. Personell sei sein Team weiterhin "stark gebeutelt".
Die Füchse Berlin treffen mit der TSG Mainz-Bretzenheim ebenfalls ein Team aus der unteren Tabellenregion. "Man sollte nicht den Fehler machen und sich vom Tabellenplatz täuschen lassen," blickt Berlins Coach Susann Müller voraus. "Bretzenheim verfügt über einige starke Spielerinnen. Ich hoffe, dass wir vor allem unsere Abwehrleistungen aus dem letzten Spiel verbessern und an das gute Tempospiel anknüpfen können."
"Wir freuen uns auf das Spiel in Berlin, weil es für uns als Aufsteiger gegen den derzeitigen Tabellenzweiten nichts zu verlieren gibt und wir weiterhin Erfahrungen sammeln können, um uns auf die weiteren schweren Spiele vorzubereiten," so Ischn-Trainerin Kathrin Schneider. „Die Füxxe haben in den bisherigen Spielen gezeigt, wie variabel und breit ihr Kader ist und dass von jeder Spielerin große Torgefahr ausgeht. Daher wird bei uns vieles passen müssen, um das Spiel so lange wie möglich offen zu halten."
Für eine Berlinerin ist dies Spiel ein ganz Besonderes. Neuzugang Alissa Werle, die bis letzten Sommer in Mainz aktiv war, trifft auf viele alte Weggefährten. "Im Spiel am Samstag treffe ich auf meinen Heimatverein TSG Bretzenheim, in dem ich meine gesamte Kindheit und Jugend gespielt habe," so die 18-jährige Linksaußen. "Es wird für mich natürlich eine ungewohnte Situation sein, jedoch freue ich mich auf das Wiedersehen mit meinen ehemaligen Kameradinnen und auf ein aufregendes, aber faires Spiel um die nächsten 2 Punkte."
Lediglich einen Zähler trennen Mainz und Solingen-Gräfrath vor dem Aufeinandertreffen, der Sieger orientiert sich in die obere Tabellenhälfte. "Wir wissen, dass mit dem Erstliga-Absteiger aus Solingen ein dickes Brett gebohrt werden muss, aber jedes Wochenende in dieser Liga zeigt, dass alles möglich ist - in jeglicher Hinsicht", so Ilka Fickinger.
Die 05-Trainerin betont: "Wir wollen insbesondere über die Abwehr zurück in die Spur finden und in unser Tempospiel kommen, dabei richtet sich unser Blick vor allem auf den torgefährlichen Rückraum mit Paulina Uscinowicz und Vanessa Brandt. Solingen verfügt über viel Erfahrung aus den letzten Runden. Aber es ist Heimspiel und wir wollen an den letzten Heimsieg gegen Bretzenheim wieder anknüpfen."
Nach oben orientieren wollen sich auch der TuS Lintfort im Heimspiel gegen den VfL Waiblingen und der HC Leipzig in eigener Halle gegen die abstiegsbedrohten Kurpfalz Bären. Für Leipzigs Cheftrainer Erik Töpfer gibt es keine leichten Spiele. "Der Gegner braucht unbedingt Punkte, um sich Richtung Klassenerhalt zu bewegen. Deshalb wird es für uns eine schwere Aufgabe gegen eine sehr kämpferische Mannschaft, die alles reinhaut, die versuchen werden ihre Zweikämpfe zu gewinnen, mit allem was sie haben. Das erfordert von uns die Bereitschaft, diesen Kampf anzunehmen und über 60 Minuten Paroli zu bieten, sonst wird es schwierig", so Töpfer.
"Im Angriff müssen wir mit einer klaren Struktur und klarem Kopf spielen und vor allem im Abschluss so effektiv wie möglich agieren.", stellte Bären-Trainerin Franziska Garcia vor dem Spiel klar und betonte: "Das Spiel gegen Rödertal haben wir aus den Köpfen bekommen und wollen in Leipzig eine Leistung aufs Parkett legen, zu der wir im Stande sind und dann am Ende sehen, was dabei herauskommt."
Das Duell der punktgleichen Teams Bad Wildungen und Buchholz-Rosengarten rundet das Ligaprogramm ab. Luchse-Trainer Dubravko Prelcec mahnt: "Wir wissen, dass wir uns auf dem Sieg gegen Bremen nicht ausruhen können. Bis Weihnachten stehen noch entscheidende Spiele bevor, und das Spiel am Wochenende ist definitiv eines davon."
chs, red