11.11.2024, 15:39
Arbeitssieg über Schlusslicht
Am Ende waren die Kräfteverhältnisse richtig zurecht gerückt, der HC Leipzig konnte sich mit 29:26 (16:16) gegen die Kurpfalz Bären durchsetzen.
Doch welche Kraftanstrengung für diese beiden Punkte notwendig waren, konnten 437 Zuschauer, darunter auch ein kleiner Fanblock aus Ketsch, verfolgen. Selbst Hallensprecher Norman Landgraf war erschöpft: "Ein großer Kampf, ich bin außer Puste. Es war ein Spiel der Torhüterinnen."
Nach den Samstagsspielen hatten die Bären auf der sehr langen Busfahrt die rote Laterne im Gepäck. Trotzdem war HCL-Cheftrainer Erik Töpfer die Schwere der Aufgabe bewusst: "Wir haben einen ernstzunehmenden Gegner mit viel Mentalität erwartet. Genau das ist heute eingetreten. Ketsch ist viel besser, als der momentane Tabellenplatz", so der frühere Zweitligatorhüter.
Töpfer betonte: "In der ersten Halbzeit bekamen wir keinen Zugriff auf das Spiel, weil wir auf starken Widerstand gestoßen sind und weil wir im Angriff zu oft überhastet abgeschlossen oder durch ungenaue Zuspiele den Ball verloren haben. Auch haben wir insgesamt nicht konsequent zu Ende gedeckt. Immer wieder kam der finale Pass noch an."
Gästetrainerin Franziska Garcia resümierte sichtlich geknickt: "Tolle Halle, tolle Atmosphäre und ein spannendes Spiel. Ich bin unfassbar enttäuscht. Wir hätten es heute verdient Punkte mitzunehmen. In den entscheidenden Situationen scheitern wir völlig freistehend an Janine Fleischer. Aber auch unsere Katarina Longo konnte sich mit einer sehr guten Leistung im Tor auszeichnen. Wir nehmen viel positives für den Rest des Jahres mit und hoffen so schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller zu kommen."
Tatsächlich hatten beide Torhüterinnen erheblichen Anteil an einem Spiel, das über 55 Minuten auf Augenhöhe geführt wurde. Erst die Tore durch Pauline Uhlmann, Joanna Granicka und Lisa Lammich vom 25:24 zum 28:24 innerhalb von 90 Sekunden (57.-58. Minute), verhinderten ein dramatisches Finale und einen Zittersieg. Die Gäste konnten zwar nochmal durch zwei Tore von Sara Goudarzi auf 26:28 verkürzen, aber war da war die Entscheidung praktisch gefallen.
"Am Ende hat Nine (Janine Fleischer, Anm. d. Red.) mit tollen Reflexen ärgeres verhindert. Nach einem überwiegend ausgeglichenem Spiel, haben wir es am Ende der zweiten Halbzeit versäumt den Sack zuzumachen", erklärte Töpfer abschließend.
HC Leipzig: Richter, Fleischer (15 Paraden); Ferber-Rahnhöfer 5, Granicka 5/3, Tucholke 5, Klocke 3, Uhlmann 2, Gaubatz 2, Tauchmann 2, Lammich 2, Seidel 1, Walter 1/1, Glimm 1, Lang, Peter, Pickrodt
Kurpfalz Bären: Longo (18 Paraden); Engelhardt 7, Mann 6/1, Goudarzi 4, Scheffler 3, Marmodee 2, Möllmann 2, Schranz 1, Hinzmann 1, Geigle, Lerche, Stitzel
Zuschauer: 437
Schiedsrichter: Müller / Müller
Siebenmeter: 4/4 ; 1/1
Strafminuten: 0/4
chs