14.01.2024, 19:39
Nach Debakel im Auftaktspiel
Nach Startschwierigkeiten gegen den Außenseiter aus Rumänien stellte Spanien Mitte der ersten Hälfte die Weichen auf Sieg und gewinnt das zweite Spiel in der Gruppe B am Ende deutlich mit 36:24 (17:12).
Aus Mannheim berichtete Lisa-Marie Kienzle
In der ersten Hälfte vertraute Jordi Ribera im Mittelblock noch nicht auf den Neuankömmling Viran Morros, der den verletzten Sanchez-Migallon ersetzte, stattdessen startete Spanien mit Dani Dujshebaev und Inaki Pecina im Mittelblock. Der erste Angriff der Rumänen landete in den Fängen von dem gegen Kroatien glücklos agierenden Gonzalo Perez de Vargas.
In den folgenden Minuten entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Spanien zeigte ein technisch feines Spiel und spielte dank seiner individuellen Klasse ein um das andere Mal große Lücken in die rumänischen Abwehrreihen, auf der Gegenseite agierte Rumänien mit viel Herz und Willen. Einzig die hohe Anzahl an technischen Fehlern und mangelndes Spielglück sorgte für den ausgeglichenen Spielstand beim 3:3.
Kein Team konnte sich entscheidend absetzten. Nachdem Rumänien drei Tore in Folge geglückt war, antwortete Spanien mit Toren von Alex Dujshebaev und einem Doppelschlag von Aleix Gomez. Rumänien glich wieder aus und holte sich die Führung, im Gegenzug setzte Spanien wieder nach. Im nächsten Angriff versuchte es Rumänien mit einem Kempa von Rechtsaußen in den linken Rückraum, der Videobeweis ergab, dass de Vargas den Ball nicht mehr rechtzeitig von der Linie kratzen konnte.
Im letzten Spieldrittel der ersten Hälfte wurde deutlich, wie sehr Spanien von erfolgreichen Einzelaktionen seiner Topspieler, wie einem Dreher von Alex Dujshebaev zum 8:11 (21. Minute), abhängig war. Sein Bruder Daniel stellte eine Minute später die erste Fünf-Tore-Führung her. Der rumänische Cheftrainer Xavier Pascual hatte genug gesehen und bat seine Mannschaft zum Gespräch.
Nach der Auszeit betrat Viran Morros das erste Mal bei dieser Handball-EM die Platte. Die Einwechslung von Morros schien Spanien mehr Sicherheit zu geben, denn Rumänien blieb für fast 10 Minuten ohne Tor. Erst Kreisläufer Calin Dedu erlöste seine Mannschaft vier Minuten vor Schluss und hielt mit drei Toren in Folge sein Team noch in Schlagdistanz (11:16, 29. Min). Jordi Ribera nahm vor dem letzten Angriff ebenfalls noch seine Auszeit, doch der eingewechselte Ionut Iancu rettete auf der Linie zum 12:17-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel setzte Jordi Ribera jetzt auf Joan Canellas im Zentrum und Klaudi Odriozola, die auch in Co-Produktion den ersten Treffer für Spanien setzen. Bei der Aktion verletzte sich Odriozola am rechten Fuß und musste auf der Bank behandelt werden. In den folgenden Minuten konnte Rumänen den Vorsprung auf vier Tore verkürzen. Jordi Ribera setzte dann auf den siebten Feldspieler um das spanische Angriffsspiel zu beleben und Aleix Gomez netzte von Außen zum 15:21 ein.
Nach zehn gespielten Minuten in der zweiten Halbzeit zeigte Gonzalo Perez de Vargas mit seiner elften Parade, dass er im Turnier angekommen ist. Nach dem Abel Serdio einen Abpraller zum 15:23 erfolgreich im rumänischen Tor unterbringen konnte, zog Pascual seine zweite Auszeit, um sein Team für die letzten 20 Minuten einzustellen.
Nachdem Sabin Constantina nach einer Zeitstrafe das Feld für zwei Minuten verlassen musste, legte Spanien einen Zwischenspurt ein, den der Stuttgarter Daniel Fernandez in der 45. Minute zum 16:26 vollendete. Bei den Rumänen ließen jetzt die Kräfte deutlich nach und auch die Taktikumstellung mit dem zusätzlichen Feldspieler schlug fehl, sodass Aleix Gomez 10 Minuten vor Schluss den 30. Treffer der Partie markierte.
In den verbleibenden Minuten war der Spannungsabfall bei beiden Mannschaften deutlich zu sehen und so fielen die Tore auf beiden Seiten am Fließband. Am Ende gewann die spanische Auswahl souverän mit 24:36 und kann weiter auf den Einzug in die Hauptrunde hoffen.
Rumänien: Iancu (6 Paraden), Vasile (1 Parade) - Dedu 4, Nistor 4/2, Buzle 3, Ghita 3, Dragan 2, Grigoras 2, Ilie 2, Nagy 2, Cumpanici 1, Stanciuc 1, Constantina, Militaru, Racotea, Tarita
Spanien: Hernandez Ferrer, Perez De Vargas (14 Paraden) - Gomez Abello 8/3, D. Fernandez 6, A. Dujshebaev 4, D. Dujshebaev 3, Garciandia Alustiza 3, Serdio Guntin 3, Tarrafeta Serrano 3, Casado 2, J. Canellas Reixach 1, Figueras 1, Maqueda Peno 1, Odriozola 1, Morros, Pecina
Zuschauer: 13293 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Bojan Lah / David Sok (Slowenien)
Strafminuten: 4 / 2