16.01.2023, 22:08
Handball-WM, 3. Spieltag
Portugal hat sich mit einem furiosen 27:20 (16:9) über Ungarn den Sieg in der Gruppe D geholt. Entscheidend war am Ende ein Dreiervergleich mit Island, das gegen die Portugiesen mit 30:26 gewonnen und gegen Ungarn mit 28:30 verloren hatte.
Gleich in der ersten Minute mussten die nordmazedonischen Schiedsrichter Gjorgji Nachevski und Slave Nikolov nach einem Videobeweis den Roten Karton zucken. Adrian Sipos hatte Francisco Costa mit dem Arm im Gesicht getroffen.
Den ersten Treffer der Partie konnte Leonel Fernandes - als Abpraller - erst nach zweineinhalb Minuten setzen. Beide Teams taten sich mit der Chancenverwertung schwer, Andre Gomes sollte die Führung der Iberer ausbauen, erst nach fast sieben Minuten brachte dann Kreisläufer Bence Banhidi sein Team auf die Anzeigentafel.
Portugals Torhüter Miguel Ferreira hatte nach zehn Minuten schon sieben Paraden zu Buche stehen, seine Vorderleute bauten die Führung aus. Als Leonel Fernandes zum 6:1 konterte, nahm Chema Rodriguez seine erste Auszeit und sprach seinen Schützlingen Mut zu. Richard Bodo konnte aus dem Rückraum zum 7:2 einnetzen.
Wenig später gab es den nächsten Videobeweis, denn nach einem Kempatreffer von Andre Gomes hatte Torwart Marton Szekely den Melsunger mit dem Fuß am Kopf getroffen. Eine Strafe gab es aufgrund der normalen Paradebewegung allerdings nicht.
Bis auf sieben Tore (10:3) konnten sich die Iberer lösen, Marton Szekely setzte mit einem abgefangenen Gegenstoßpass auf Francisco Costa ein weiteres Zeichen. Allerdings verzweifelten seine Vorderleute in der Offensive, das Spiel mit dem siebten Feldspieler bestraften die Portugiesen zweimal mit Treffern ins verwaiste Tor zum 13:5 (24.).
Ungarn wollte mit einer körperlichen Abwehr immer wieder Zeichen setzen, Portugal ließ sich kurzfristig beeindrucken und nahm beim 13:7 noch einmal eine Auszeit und am Ende wurden mit dem 16:9 die Seiten gewechselt.
Auch im zweiten Spielabschnitt taten sich die Teams wieder schwer in die Gänge zu kommen, denn Szekely und Ferreira konnten sich weiter auszeichnen. Die Portugiesen konnte allerdings ihren Vorsprung halten, auch weil Luis Frade am Kreis gegen die groß gewachsenen Abwehrspieler Schwerstarbeit verrichtete und mit seinem tiefen Körperschwerpunkt kaum zu kontrollieren war und auch selbst zum 20:13 (42.) einnetzte.
Portugal setzte auch weiter nach, denn virtuell hatte man derzeit die Tabellenführung inne und das könnte auch zum Ende der Hauptrunde nach den Duellen mit Schweden, Brasilien und Kap Verde noch einmal entscheidend sein. Die nordmazedonischen Schiedsrichter verloren die Kontrolle über das Geschehen.
Ein klarer Gesichtstreffer von Richard Bodo gegen Francisco Costa, nachdem der Portugiese sogar an der Lippe blutete, wurde nicht geahndet und auch nicht per Videobeweis kontrolliert. Mit der 15. Parade von Miguel Ferreira und dem 24:15 von Diogo Branquinho wurden die letzten 10 Minuten eingeläutet.
Chema Rodriguez ließ seinen ehemaligen Landsmann Pedro Rodriguez weiterhin auf Rechtsaußen durchspielen, obwohl der gegen Ferreira keinen Stich sah. Spätetens als sich der zurückgekehrte Francisco Costa zum 26:17 (55.) durchtankte, war die Partie entschieden. Am Ende setzten sich die Portugiesen mit 27:19 durch.
Portugal: Ferreira Espinha, Gaspar - Mota Da Costa 6, Fernandes 5, A. Gomes 4, Frade 3, Areia 2/1, Martins 2, Branquinho 1, Costa 1, Magalhaes 1, Portela 1/1, R. Silva 1, Borges, Cavalcanti, Iturriza
Ungarn: Mikler, Szekely - Bodo 5, Boka 4, Rosta 4, Ancsin 2, Banhidi 2, Hanusz 1, Ilic 1, Rodriguez 1, Leimeter, Lekai, Ligetvari, Sipos, Szita, Szöllösi
Schiedsrichter: Gjorgji Nachevski (Nordmazedonien)/Slave Nikolov (Nordmazedonien)
Zuschauer: 3608
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: - / Sipos (1.)