vor 20 Stunden
Bilyk-Ausfall "hat man gemerkt"
Deutschlands Vorrundengegner Polen deklassiert Österreich
Nach einer starken ersten Halbzeit (13:16) erzielte Österreichs Männernationalteam beim 4-Nationen-Turnier in der Vorbereitung auf die WM 2025 in Plock gegen Gastgeber Polen nach Seitenwechsel lediglich noch sechs Treffer und musste sich am Ende dem deutschen Vorrundengegner 19:31 geschlagen geben. Am Nachmittag wartet ein Duell mit Tunesien.
Gleich mit einem Doppelschlag stellte Kapitän Sebastian Frimmel zu Spielbeginn auf 2:0 für Österreich. Nach dem erstmaligen Ausgleich zum 3:3 in der 10. Minute erkämpfte sich Polen kurz darauf die Führung - 5:4. Nur schwer bekam man Polens 2,07 Meter großen Kreisläufer Kamil Syprzak in den Griff, einem der größten Spieler beim kommenden Turnier. Immer wieder war der Frankreich-Legionär (Paris Saint-Germain) Anspielstation, traf in den ersten 30 Minuten viermal und wurde auch zum Man of the Match gekürt. Auch wenn Polen fortan stets vorlegte, hielt Österreich die Partie ausgeglichen. Erst kurz vor der Pausensirene konnte sich Polen auf 16:13 absetzen.
Nach Seitenwechsel baute man diese Führung rasch aus, speziell dank einer starken Deckung. Österreich erzielte in den ersten zehn Minuten lediglich ein Tor. Das nutzten die Gastgeber um bis zur 41. Minute auf 20:14 zu stellen. Das rotweißrote Spiel war in diesen zweiten 30 Minuten geprägt von technischen Fehlern die der Vize-Weltmeister von 2007 eiskalt nutzte und den Abstand weiter anwachsen ließ. In der 52. Minute betrug dieser erstmals zehn Tore. Österreich musste sich am Ende 19:31 geschlagen geben.
"Die erste Halbzeit war nicht optimal, aber da lagen wir lediglich mit drei Toren zurück. Unser Problem heute war der Angriff. Acht technische Fehler und nur sechs Tore aus 17 Versuchen in der zweiten Halbzeit sind zu wenig", bilanzierte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic: "Dass Niko (Anm. Mykola Bilyk) nicht da ist, tut weh und hat man gemerkt. Da war es schwer von der linken Seite. Die Jungs müssen mehr in die Zweikämpfe gehen und das Eins-gegen-Eins gewinnen. Wenn du die Zweikämpfe nicht gewinnst, wird es schwer."
Morawski mahnt: "Kühlen Kopf bewahren"
"Am Anfang war es ein schwieriger Wettkampf, weil man die große Erfahrung der Österreicherinnen gesehen hat. Mit der Zeit gelang es uns, vor allem durch unsere gute Arbeit in der Verteidigung, einen Vorsprung aufzubauen und diesen bis zum Ende zu halten. Ich denke, dass das Ergebnis nicht ganz die Klasse unserer Gegner widerspiegelt", kommentierte Polens Nationalcoach Marcin Lijewski die Partie.
"Mehr hätten wir uns nicht erträumen können! Außerdem endete das Spiel mit einem guten Ergebnis, also bin ich überglücklich! Ein Sieg ist eine gute Prognose vor den Meisterschaften, aber man kann nicht nur darauf schauen. Wir haben bestimmte Elemente geübt, die im Zusammenhang mit der Meisterschaft wichtig sein werden, aber manchmal war es wirklich schön, unser Spiel zu beobachten", erklärte Polens Mateusz Wojdan, der gemeinsam mit Kacper Ligarzewski und Marek Marciniak sein Länderspieldebüt gab.
"Wir sind glücklich über den großen Vorsprung, aber wir müssen auch einen kühlen Kopf bewahren, denn es gibt noch viel zu verbessern. Die Österreicher waren heute keine so gute Mannschaft, wie sie es früher gezeigt haben. Wir haben noch zwei weitere Spiele in Plock, von denen ich hoffe, dass sie uns noch mehr Antworten geben werden und wir uns noch besser auf die Meisterschaft vorbereiten können", so Polens Torhüter Adam Morawski von der MT Melsungen.
Ebenfalls verloren hat Tunesien sein Auftaktspiel gegen Japan. Österreichs nächster Gegner beim 4-Nationen-Turnier unterlag den Asiaten 33:34.
Polen - Österreich 31:19 (16:13)
Polen : Ligarzewski, Jastrzebski, Morawski; Przytula, Jedraszczyk 1, Olejniczak 2, Paterek 7, Pietrasik 3, Czuwara 3, Syprzak 4, Moryto 3, Marciniak 1, Gebala, Bedzikowski 1, Czaplinski 2, Wojdan 2, Papina, Rogulski 2.
Österreich: Bergmann, Mostl; Mahr 2, Bozovic 5, Albek 1, Kaiper, Frimmel 3, Belos, Herburger 1, Schweighofer, Zivkovic 1, Wagner 3, Nigg 1, Kofler, Hutecek 1, Lastro 1, Miskovez.
chs, öhb