09.01.2024, 15:36
"Trotzdem fahren wir mit einer Riesenfreude zur EM"
Die österreichische Handball-Nationalmannschaft hat auch den zweiten Test gegen Island verloren - und damit die EM-Generalprobe verpatzt.
Zu Beginn benötigten die Österreicher ein paar Minuten, ehe sie so richtig im Spiel angekommen waren. Island legte mit 7:3 vor, Constantin Möstl im Tor und eine starke Deckung brachten Österreich Tor um Tor zurück.
In der 22. Minute erzielte Lukas Hutecek, mit zehn Toren Topwerfer der Partie, den 11:11-Ausgleich. Wenig später sorgte Sebastian Frimmel per Siebenmeter zum 14:13 für die erstmalige Führung seit dem 1:0 zu Spielbeginn.
Nach dem 16:16 zur Pause starteten die Isländer abermals konsequenter in die Partie. Österreich hatte immer wieder Probleme mit isländischen 5:1 und 3:3-Deckung, sah sich zunächst mit 16:19 und später mit 17:21 im Hintertreffen.
Angetrieben von den 1.000 Fans in der Sport NMS Linz Kleinmünchen kämpfte sich das ÖHB-Team abermals zurück, stellte in der 43. Minute auf 25:25. Bei 28:28 zwölf Minuten vor Spielende zog Island dank eines 5:0-Laufes auf 33:28 davon und setzte sich am Ende 37:30 durch.
Auch wenn die Vorbereitung auf die EHF EURO 2024 damit für Österreich ohne einen Sieg endet, habe man sich von Spiel zu Spiel gesteigert, heißt es im ÖHB-Spielbericht. Die Vorfreude auf die EM im "Handball-Mekka" Deutschland sei ungetrübt.
Festgelegt hat sich Teamchef Aleš Pajovic mit welchem Torhütergespann das österreichische Team am Mittwoch nach Mannheim reist: Constantin Möstl und Ralf Patrick Häusle. "Mit welchen Torhütern wir zur EURO reisen, war eine schwere Entscheidung. Es tut immer weh einen Spieler nachhause zu schicken", so Pajovic.
Der Teamchef resümiert: "Ich bin zufrieden. Wir müssen realistisch sein, wir haben gegen Island gespielt. Die sind Favoriten auf die Top 5 bei der EURO. Zudem haben wir uns viel besser präsentiert als am Samstag (Anm. d. Red.: 28:33-Niederlage)."
Aleš Pajovic erläutert: "Wir waren da, waren präsent, haben gekämpft. Das 6:0 hat in vielen Momenten gut funktioniert. Wichtig war, dass wir gezeigt haben, dass wir auch gegen Topnationen mitspielen können. Am Ende kam dann die Breite von Island zum Tragen, die auf jeder Position zwei- bis dreifach mit Topspielern besetzt sind. Wenn wir so wie in den ersten 45 Minuten gegen Rumänien spielen, bin ich zuversichtlich."
Kapitän Mykola Bilyk: "Mit dem ersten Spiel gegen Island kann man nicht zu 100 Prozent zufrieden sein. Da haben wir vieles, das wir uns vorgenommen haben, nicht umsetzen können. Im zweiten Spiel haben wir das auf jeden Fall besser umgesetzt, waren im Rückzugsverhalten besser und haben 45 Minuten mit einer Top-Mannschaft sehr gut mitgespielt."
Der Kieler analysiert: "Am Ende machen wir dann zu viele Fehler." Bilyk betont: "Trotzdem fahren wir mit einer Riesenfreude zur EURO." Dort trifft Österreich zunächst auf Rumänien. Mykola Bilyk sagt: "Unser Ziel ist, sie zu schlagen."
Der Rückraumspieler fügt an: "Dann kommen zwei Topspiele gegen zwei richtig geile Gegner (Anm. d. Red.: Spanien und Kroatien), wo wir alles reinhauen werden und versuchen werden in die Hauptrunde einzuziehen. Das ist ein großes Ziel, aber wir werden alles daran setzen uns gegen eine der beiden Mannschaften durchzusetzen."
Torschützen Österreich: Lukas Hutecek (10), Sebastian Frimmel (5), Janko Bozovic (4), Mykola Bilyk (4), Tobias Wagner (4), Lukas Herburger (2), Boris Zivkovic (1)
red