31.07.2024, 10:30
Norwegen mit Killerinstinkt
Norwegen gewinnt auch das dritte Spiel bei den Olympischen Spielen: Trotz Anlaufschwierigkeiten gegen eine starke Defensive der Ungarn feierten die Skandinavier am Ende dank eines knappen 26:25-Siegs den nächsten Punktegewinn. Norwegens Alexandre Blonz avancierte zum entscheidenden Spieler und sorgte mit seinem letzten Treffer für die Entscheidung.
In der Anfangsphase wechselte die Führung mehrmals, bis sich Norwegen mit zwei Toren in Folge auf 7:5 (12.) absetzen konnte. Die Skandinavier hatten durch zwei Paraden von Torbjörn Bergerud die Chance, ihren Vorsprung noch weiter auszubauen, doch seine Vorderleute verloren beide Bälle. So kam Ungarn durch Bence Imre zum Anschluss (7:6, 15.).
Bergerud wehrte auch den nächsten Versuch der Magyaren ab, es war die dritte Parade innerhalb weniger Minuten. Doch Norwegen wies eine untypisch hohe Fehlerquote auf und verlor den Ball im Aufbauspiel. Zoran Ilic nahm das Geschenk dankbar an und glich zum 7:7 (16.) aus.
Bei Norwegen lief am heutigen Mittwochmorgen nicht viel zusammen. Dem Team von Jonas Wille unterlief ein Wechselfehler, außerdem scheiterten die Werfer wiederholt am starken Kristof Palasics im ungarischen Tor. So vergab Kristian Björnsen unter anderem einen Gegenstoß und einen Siebenmeter und Richard Bodo stellte auf 11:8 (22.) für Ungarn.
Die Lebensversicherung der Norweger war in dieser Phase Linksaußen Alexandre Blonz, der seine Mannschaft mit drei Toren in Folge wieder heranbrachte (11:11, 24.). Er allein schien in der Lage, Palasics zu überwinden; Petter Överby scheiterte hingegen aus dem Gegenstoß. Mit seinen Paraden sicherte der Keeper den 13:11-Halbzeitvorsprung seiner Mannschaft.
Der zweite Durchgang begann, wie sollte es anders sein, mit einer Parade von Palasics, der von den ungarischen Fans erneut mit Sprechchören gefeiert wurde. Die Defensive war das Prunkstück der Ungarn, Vor Palasics arbeitete die Abwehrformation geschlossen zusammen und konnte immer wieder erfolgreiche Blocks stellen.
Obwohl Norwegen zwischenzeitlich zum Ausgleich kam (14:14, 37.), fand das Team von Wille weiterhin nicht in sein Spiel. Stattdessen gelang es den Magyaren, wieder in Führung zu gehen. Mit seinem sechsten Treffer in dieser Partie stellte Imre auf 20:18 (48.). Sich für eine Vorentscheidung weiter abzusetzen, verpassten die Ungarn jedoch.
So kam Norwegen zurück: Överby trag zum 22:22 (54.) und holte eine Zeitstrafe gegen Ilic heraus. Sieben Minuten vor dem Ende war das Spiel damit wieder offen. Während Ungarn die Auszeit nahm, feierten die französischen Fans auf der Tribüne das Olympia-Gold von Cassandre Beaugrand (Triathlon).
Es war nun ein Nervenspiel: Simon Lyse brachte Norwegen erstmals seit der Anfangsviertelstunde in Front und legte nach dem Ausgleich durch Benhidi direkt einen weiteren Treffer nach (25:24, 58.). Nach einer Parade von Bergerud hatte Norwegen die Chance, auf zwei Tore zu stellen, doch Ungarn stahl den Ball und glich durch Mate Lekai aus (25:25, 59.).
38 Sekunden vor dem Ende nahm Norwegen die Auszeit, Pedro Rodriguez ging auf die Spitze, um den Angriff zu stören. Nach chaotischen Sekunden eroberte er den Ball und schickte Imre. Dieser hatte völlig frei im Gegenstoß die Chance, doch Bergerud parierte spektakulär. Norwegen trieb den Ball nach vorne und Blonz erzielte tatsächlich den Siegtreffer.
Norwegen: Bergerud (14 Paraden), Saeveraas; Blonz 9/2, Lyse 6, Setterblom 3, Sagosen 3, Björnsen 2, Överby 1, Gröndahl 1, Reinkind 1, Aga, Barthold, Gullerud, O'Sullivan
Ungarn: Palasics (10 Paraden), Bartucz; Imre 6/3, Banhidi 6, Bodo 6, Boka 2, Szita 2, Fazekas 1, Ilic 1, Lekai 1, Sipos, Ligetvari, Rodriguez, Ancsins
Schiedsrichter: Lah / Sok (SLO)
Siebenmeter: 2/3 ; 3/3
Strafminuten: 8 / 6
jun