17.01.2024, 17:05
Portugal feiert die ersten zwei Punkte in Hamburg
Norwegen muss sich zum Auftakt der Hauptrunde der Handball-EM mit 32:37 (15:18) gegen Portugal geschlagen geben. Der zweimalige Vize-Weltmeister konnte seine Qualität nur punktuell zeigen und bot über weite Strecken eine enttäuschende Leistung. Die Portugiesen jubelten hingegen über die ersten zwei Punkte.
aus Hamburg berichtet Julia Nikoleit
Norwegen-Trainer Jonas Wille nahm für den Start in die Hauptrunde der Handball-EM gegen Portugal zwei personelle Änderungen vor: Er strich Tobias Grondahl und Gabriel Setterblom aus dem Kader, dafür standen Sader Overjordet und der nachnominierte Kent Robin Tönnesen erstmals im Aufgebot. Portugal agierte in der bewährten Aufstellung.
Nach einer zerfahrenen Anfangsphase, in der sich beide Mannschaften einfache Fehler erlaubten, konnte Norwegen in Führung gehen. Beim Stand von 4:2 (5.) hatte Petter Överby die Chance, auf drei Tore zu erhöhen, doch er verwarf. So kam Portugal durch Pedro Portela zum Anschluss. Beide Torhüter - sowohl Torbjörn Bergerud als auch Diogo Rema Marques - konnten derweil ihre ersten Paraden für sich verbuchen.
Norwegen ließ sich von dem Anschlusstreffer nicht irritieren und nutzte eine Zeitstrafe der Portugiesen, um sich abzusetzen. Erst traf Göran Johannessen zum 9:6 (14.), dann legte Sebastian Barthold das 11:8 (17.) nach. Der Linksaußen vollendete mit diesem Treffer eine schön ausgespielte Schnelle Mitte. Norwegen konnte über das Tempo immer wieder Akzente setzen.
Je länger das Spiel jedoch dauerte, umso schwerer taten sich die Skandinavier - auch weil sich Portugal im Rückzug verbesserte. Zwar behaupteten die Nordeuropäer einen knappen Vorsprung, doch der Gegner aus dem Süden kam immer besser in die Partie. Und das 13:11 (21.) von Barthold sollte dann für rund sechs Minuten der letzte Treffer der Norweger gewesen sein.
Das Team um seinen Star Sander Sagosen erarbeitete sich nur noch wenig zwingende Chancen und scheiterte an Rema Marques. Portugal nahm das Geschenk dankbar an: Portela vollende einen 3:0-Lauf zum 14:13 (24.) und legte kurz darauf das 17:13 (27.) nach.
Wille hatte inzwischen punktuell gewechselt und neben Torwart Kristian Saeveras auch Tönnesen und Overjordet (für Sagosen) gebracht, doch seine Mannschaft konnte ihre Qualität wie bereits in der Vorrunde nicht kontinuierlich abrufen. So lag Portugal zur Halbzeit weiterhin in Führung: Beim Stand von 18:15 wurden die Seiten gewechselt.
Nach Wiederanpfiff erhöhte Martin Costa unbedrängt aus dem Rückraum auf 19:15 (31.). Die Defensive der Norweger bekam auch in den folgenden Minuten keinen Zugriff, sodass die Skandinavier zwar zwischenzeitlich immer wieder herankamen (18:19, 35. und 21:22, 40.), doch eben nie den Ausgleich erzielen konnten.
Da es jedoch immerhin offensiv wieder besser lief, blieben die Norweger in Schlagdistanz. Portugals Trainer Paulo Pereira wechselte den Torwart, um einen neuen Impuls zu setzen. Gustavo Capdeville verhinderte mit einer starken Parade den Ausgleich, was Martin Costa nutzte, um wieder auf zwei Tore zu erhöhen (29:27, 49.).
Nach einer Zeitstrafe gegen Överby agierten die Norweger in Unterzahl, doch trotzdem gelang Magnus Gullerud der erneute Anschluss (31:30, 53.). Eine spannende Endphase bahnte sich an - doch die Portugiesen behaupteten ihren Vorsprung weiterhin, da sie einfach präsenter waren.
Als Leonel Fernandes dann einen norwegischen Querpass an der Mittellinie stibitze, Portela per Kempa auf 34:31 (57.) stellte und Capdeville parierte war dies die Vorentscheidung. Am Ende trieben die Portugiesen den Endstand auf 37:32 in die Höhe. Bester Werfer der Partie war Pedro Portela (8), der zum Player of the Match gewählt wurde. Für Norwegen erzielte Alexandre Blonz sieben Treffer.
Norwegen: Bergerud (10 Paraden), Säveras (3 Paraden); Blonz 7/3, Björnsen 6, Gullerud 4, Johannessen 3, Reinkind 3, Överjordet 3, Barthold 2, Sagosen 2, Lyse 1, Överby 1, Gulliksen, Jakobsen, O`Sullivan, Tönnesen
Portugal: Capdeville (3 Paraden), Marques (8 Paraden); Portela 8/2, M. Costa 7, F. Costa 4, Salvador 4, Fernandes 3, Frade 3, R. Silva 3, Duarte 2, P. Oliveira 2, Martins 1, Areia, Cavalcanti, F. Silva
Zuschauer: 8707
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (GER)
Strafminuten: 4 / 4