03.04.2024, 22:18
Zagreb im zweiten Abschnitt ausgebremst
Nach dem 27:27 im Hinspiel brachte auch die dritte Halbzeit des Duells zwischen Montpellier und Zagreb, in dem der Viertelfinal-Gegner des THW Kiel in der EHF Machineseeker Champions League im Handball ausgespielt wurde, keine Entscheidung. Im zweiten Abschnitt fand die Deckung der Gastgeber dann aber den Zugriff und war der Rückhalt für den 30:24 (14:14) Erfolg.
Sowohl Zagreb wie auch Montpellier holten in der Gruppenphase 14 Zähler, den Kroaten brachte dies Rang fünf und Montpellier Platz vier. Auch das Hinspiel sollte mit einem Gleichstand enden, mit einem 27:27-Remis war noch keine Entscheidung gefallen - allerdings hatte Montpellier heute den Heimvorteil im Rücken.
Doch den besseren Start in die Begegnung erwischten die Gäste aus Zagreb, die befreit aufspielten und während Montpellier die ersten beiden Würfe vergab durch einen Doppelschlag von Zvonimir Srna auf 0:2 stellten. Yannis Lenne erzielte zur Freude der 3.000 Zuschauer dann zwar den ersten Treffer für die Hausherren, doch diese liefen zunächst weiter einem Rückstand hinterher.
Beim 4:4 gelang Veron Nacinovic dann zwar der erste Ausgleich, bis die erste Führung mussten die heimischen Fans aber gut eine Viertelstunde warten - in Unterzahl hatte Hugo Monte dos Santos für das 8:7 gesorgt. Zagreb zeigte sich davon aber wenig beeindruckt und antwortete mit einer Dreier-Serie, Montpellier sah soch beim 8:10 wieder mit einem Zwei-Tore-Rückstand konfrontiert.
Bei diesem Abstand blieb es bis zum 11:13 - auch weil Torhüter Matej Mandic Zagreb mit am Ende vierzehn Paraden ein klares Plus zwischen den Pfosten bescherte. Diego Simonet und Arthur Lenne schafften dann zwar den Ausgleich doch in den verbleibenden fünf Minuten sollten dann die Fehler auf beiden Seiten steigen. Es gelang jeweils nur noch ein Treffer, mit einem 14:14 - und somit auch weiterhin einem Gleichstand in der Addition - ging es in die Kabinen.
Auch in den zweiten Abschnitt erwischte Zagreb den besseren Start, nach einem Siebenmeter von Ivan Cupic und einem Treffer von Adin Faljic lag Montpellier beim 14:16 wieder mit zwei Toren zurück. Nach nicht einmal fünf Minuten nahm Patrice Canayer eine Auszeit und der erfahrene Trainer schien in dieser die richtigen Worte gefunden zu haben: Arthur Lenne setzte den ersten Treffer für Montpellier nach der Pause und Lucas Pellas legte den Ausgleich nach.
Adian Faljic brachte die Gäste noch einmal in Führung, doch nach der Auszeit stand die Deckung von Montpellier und ließ Zagreb nur noch wenig Räume. Die Ballgewinne in der Deckung münzten die Hausherren nun in Tore aus dem Umschaltspiel um, wie Sebastian Karlsson mit seinem Gegenstoß zur 18:17-Führung. Die Halle war nun da und auch eine weitere Glanztat von Matej Mandic konnte nicht verhindern, dass sich Montpellier nun weiter absetzte.
Das 20:18 konnte Ivan Cupic noch mit dem Anschluss beantworten, doch in Überzahl zog Montpellier dann davon: Ein Siebenmeter von Lucas Pellas, ein weiterer Gegenstoß von Sebastian Karlsson und nach einem Ballgewinn von Valentin Porte, der ein Anspiel an den Kreis wegfischte, ein Konter von Stas Skube - Montpellier hatte sich beim 23:19 etwas Luft verschafft. Zagreb nahm eine Auszeit, doch bei Montpellier war nun auch Torhüter Remis Desbonnet im Spiel.
Als Zagreb dann auch noch den zweiten Siebenmeter in Folge vergab und zudem Milos Kos in Richtung Bank humpelte, schien sich die Vorentscheidung anzubahnen. Doch Kos kehrte zurück und auch Zagreb gab sich nicht auf. Die Zeit allerdings lief für Montpellier, die Gäste versuchten es mit dem siebten Feldspieler: Zunächst aber wurde das Risiko mit einem Karlsson-Treffer in das verwaiste Tor bestraft, dann aber gelangen Zagreb zwei Treffer.
Doch die Hoffnung hielt nur kurz: Zagreb hatte im nächsten Angriff Arthur Lenne eigentlich bereits festgemacht, doch dieser erzielte mit einem Wurf hinter dem Rücken einen ebenso spektakulären wie wichtigen Treffer zum 27:23. Und Montpellier legte nach, Remi Desbonnet griff sich ein nicht erfolgreiches Anspiel an den Kreis und war über das gesamte Feld hinweg zum 28:23 erfolgreich. Als er dann noch den nächsten Wurf der Gäste abwehrte, war die Entscheidung gefallen.
Ein Wehrmutstropfen für die Hausherren war allerdings, dass Valentin Porte nach seinem nächsten Treffer zum 29:23 vier Minuten vor dem Ende vom Parkett humpelte und an der Seitenlinie aufgrund einer anscheinend muskulären Verletzung behandelt wurde. Auf den 30:24-Erfolg hatte dies keinen Einfluß mehr, eventuell aber auf die nächsten Spiele in der Liga und das mit Spannung erwartete Viertelfinale in der Champions League gegen den THW Kiel.
Der THW Kiel hatte sich als Gruppensieger das direkte Ticket ins Viertelfinale der EHF Machineseeker Champions League im Handball gesichert und wartete auf den Gegner aus diesem Duell. Die Spiele sind für Ende April (24./25.04.) und Anfang Mai (01./02.05) angesetzt. Der Sieger reist zum Final4 nach Köln.
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Achtmal traf der THW Kiel bislang in seiner Champions-League-Geschichte auf Montpellier, sechsmal ging der deutsche Rekordmeister dabei als Sieger vom Feld. Die bis dato letzten beiden Duelle in der CL-Saison 2021/22 hätten allerdings unterschiedlicher nicht sein können: Das Hinspiel in Frankreich verloren die "Zebras" mit 30:37, um im Rückspiel den Gegner mit 35:26 vorzuführen.
Montpellier AHB: Desbonnet (6 Paraden) 1 Tor, Bolzinger (2/1 Paraden); Karlsson 4, Simonet 2, Pelas 4, Fernandez, A. Lenne 4, Skube 6/4, Prat, Konan, Guigoni, Monte dos Santos 2, Porte 3, Y. Lenne 2, Berthier, Nacinovic 2
RK Zagreb: Mandic (14 Paraden), Grbavac; Kos 2, Cavar 3/1, Walczak, Faljic 4, Klarica 3, Gojun 1, Srna 2, Horvat, Sirotic 2, Cupic 4/4, Dibirov, Kavcic 1, Glavas 2, Suholeznik
Zuschauer: 3000 (FDI Stadium, Montpellier)
Schiedsrichter: Vaclav Horacek / Jiri Novotny (CZE)
Strafminuten: 4 / 4
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