12.01.2023, 22:43
Handball-WM 2023, 1. Spieltag
Dass die Partie zwischen Island und Portugal eine enge Kiste werden könnte, war schon im Vorfeld der WM klar. Am Ende war es dann ein Duell auf des Messers Schneide, das die Nordeuropäer nach hartem Kampf 30:26 (15:15) gewannen.
Portugal musste ohne seinen gesperrten Cheftrainer Paulo Pereira in das Turnier starten. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnte man allerdings zunächst auf Augenhöhe mit Island agieren. Die Nordmänner gingen durch Bjarki Mar Elisson schnell in Führung und mit weiteren schnellen Umschaltaktionen sollte Aron Palmarsson dann zum 4:2 erhöhen.
Wenig später gab es die erste Überzahl, da Rui Silva aus der Nahdistanz mit seinem Wurf den Kopf von Björgvin Gustavsson getroffen hatte. Island nutzte dies, Omar Ingi Magnusson und Ellidi Vidarsson konnten gar auf vier Tore (6:2) erhöhen.
Die Partie verlief hektisch, auch Island leistete sich in der Offensive viele unnötige Fehler und mit einem schönen Kempator konnte Rechtsaußen Pedro Portela zum 7:7 ausgleichen. Gudmundur Gudmundsson nahm eine Auszeit und vor allem die beiden Magdeburger Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson übernahmen nun Verantwortung.
Das 11:9 von Sigvaldi Gudjonsson zwang die Herois do Mar zur Auszeit, im rechten Rückraum sollte Youngster Francisco Costa das Spiel beleben und Diogo Branquinho mit einem Konter zum 12:12 (23.) wieder alles auf Anfang stellen.
Ein großes Problem waren die mehrfachen Wechsel für Portugal, denn Island nutzte oftmals die Unordnung in der Deckung aus. Allerdings hatte auch Alexandre Cavalcanti sich durch das Umtreten einer Wasserflasche eine Zeitstrafe eingefangen und damit zusätzlich noch einen Ballverlust verursacht.
Island ging durch Vidarsson wieder auf 14:12 weg, die Chance zur Drei-Tore-Führung ließ der Gummersbacher Kreisläufer aber gegen Manuel Gaspar verstreichen. Aber Portugal gab sich nicht auf, der starke Pedro Portela sorgte mit einem Siebenmeter nach dem Pausenpfiff noch für den verdienten 15:15-Halbzeitstand.
Island blieb auch nach dem Seitenwechsel in der Vorlage, allerdings agierten beide Teams nun deutlich disziplinierter und weniger hektisch. Island blieb in der Vorlage, konnte sich gegen die mit einer offensiven Abwehr agierenden Portugiesen nicht lösen. Aufregung gab es dann beim Stand von 20:18 (42.) - Fabio Magalhaes schob in der Abwehr zu und ließ Omar Ingi Magnusson über die Klippe springen. Der Portugiese verletzte sich bei der Aktion selbst, sah aber den Roten Karton. Nachdem Elisson auf drei Tore erhöht hatte, nahmen die Iberer eine Auszeit.
Es wurde nun kräftig Handball gearbeitet und Portugal steckte nicht auf. Jede Möglichkeit zum Gegenstoß wurde genutzt und Leonel Fernandes konterte zum 22:21 (47.) ins verwaiste Tor und Francisco Costa spielte den Kempa-Pass auf Alexandra Calvalcanti zum 22:22-Ausgleich. Island hatte in der Arena von Kristianstad das Publikum größtenteils auf ihrer Seite, bei Portugal wurde Francisco Costa immer mehr zum spielentscheidenden Spieler.
Gudmundur Gudmundsson nahm beim 24:24 eine Auszeit und stellte sein Team auf die Schlussphase ein. Die Iberer hatten die Chance zur möglichen Führung nicht genutzt und zeigten auch in der Schlussphase Nerven. Island nutzte nun seine Möglichkeiten und gewann 30:26 (15:15).
Island: Gustavsson 1, Hallgrimsson - Elisson 9/3, O. I. Magnusson 7/1, Gudjonsson 4, Vidarsson 4, G. T. Kristjansson 2, Pálmarsson 2, E. Jonsson 1, Arnarsson, Gislason, O. Gudmundsson, V. Kristjansson, Rikhardsson, Smarason, Styrmisson
Portugal: Ferreira Espinha, Gaspar - Portela 8/3, R. Silva 4, Branquinho 2, A. Gomes 2, Mota Da Costa 2, Areia 1, Borges 1, Cavalcanti 1, Fernandes 1, Frade 1, Iturriza 1, Magalhaes 1, Martins 1, Costa
Schiedsrichter: Robert Schulze (Magdeburg)/Tobias Tönnies (Stendal)
Zuschauer: 2738
Strafminuten: 6 / 12
Disqualifikation: - / Magalhaes (41.)