01.10.2024, 18:16
Krimi mit Verlängerung
In der Vorrunde hatten Veszprem und Barcelona mit den außereuropäischen Gegnern wenig Probleme, im Halbfinale wartete auf die beiden Top-Teams dann aber der direkte Vergleich. Nach sechzig Minuten stand ein 29:29 auf der Anzeigetafel, die Entscheidung fiel in der Verlängerung - und die dominierten die Ungarn. Den Finalgegner spielen der SC Magdeburg und Lokalmatador Al Ahly ab 19 Uhr aus.
Veszprem hatte in der Vorrunde mit einem 32:17 gegen Taubate aus Brasilien und einem 34:27 gegen Zamalek aus Ägypten das Halbfinale gebucht, der FC Barcelona mit einem 53:23 gegen Sydney und einem 31:23 gegen Al Ahly. Der zweite ägyptische Vertreter kam als bester Gruppenzweiter weiter, trifft nun auf den SC Magdeburg, der mit seinem 57:21 gegen die California Eagles und dem 35:28 gegen Al-Khaleej aus Saudi Arabien bester Gruppensieger geworden war.
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Für Barcelona und Veszprem gab es hingegen im Halbfinale ein europäisches Duell, in dem Luka Cindric und Yehia Elderaa Mohamed die Ungarn schnell auf 2:0 stellten. Barcelona holte sich nach dem ersten Treffer von Luis Diogo da Sousa Frade durch einen Doppelschlag von Dika Mem zwar kurz die Führung, doch Veszprem antwortete mit einer Dreier-Serie zum 5:3 und behauptete die zwischen einem und drei Toren schwankende Führung bis zum 15:13 zur Pause.
Zwei schnelle Treffer durch Ludovic Fabregas und Nedim Remili erhöhten den Vorsprung nach Wiederbeginn beim 17:13 erstmals auf vier Tore. Barcelona kämpfte um den Anschluss, ließ sich nicht abschütteln. Zehn Minuten vor Spielende hatten die Spanier die Chance auf den Ausgleich, der erste Versuch scheiterte am Pfosten, doch nach einem Ballgewinn in der Deckung konnte Aleix Gomez dann zum 25:25 einnetzen.
Die Crunchtime hatte begonnen und in dieser schien der FC Barcelona die größeren Kraftreserven zu haben: Aitor Arino brachte den Favoriten beim 27:26 erstmals in Führung und Dika Mem erhöhte beim 29:27 auf zwei Tore. Doch Veszprem kam noch einmal zurück: Hugo Descat und Yehia Elderaa Mohamed sorgten für den Ausgleich und als Rodrigo Corrales gut zehn Sekunden vor Spielende einen Siebenmeter seiner Landsmänner entschärfte, bot sich die Chance auf den Sieg. Die Deckung von Barca stand allerdings und ein letzter direkter Freiwurf von Sergei Marko Kosorotov fand zwar die Lücke durch die Mauer, krachte aber an den Pfosten.
Die Entscheidung musste in der Verlängerung fallen und in dieser war Corrales weiterhin ein Faktor, am Ende hatte der Spanier im Tor von Veszprem 17 Paraden auf der Habenseite. Seine Vorderleute nutzten den Rückhalt: Luka Cindric stellte mit einem Doppelschlag zum 31:29 eine erste Weiche und beim 34:30 waren die Weichen in Richtung Finale der Handball-Klub-WM dann andgültig gestellt. Hugo Descat und Nedim Remili sorgten mit ihren jeweils neunten Treffern am Ende für den 39:34-Endstand.
Während der FC Barcelona, der zuletzt immer wieder im Finale am SC Magdeburg gescheitert war, weiter auf den ersten Titel bei der Handball-Klub-WM seit 2019 warten muss, steht Veszprem zum ersten Mal seit neun Jahren wieder im Finale - 2015 unterlagen sie mit 27:28 gegen die Füchse Berlin. Den Gegner für das am Donnerstag stattfindende Endspiel spielen Titelverteidiger SC Magdeburg und der ägyptische Lokalmatador Al Ahly ab 19 Uhr aus. Solidsport überträgt im kostenpflichtigen Livestream, handball-world bietet eine Liveticker.
FC Barcelona: Perez de Vargas, Nielsen; A. Gomez 10, Mem 9, Richardson 1, Frade 3, Carlsbogard 2, Ariño 2, Janc 2, N'Guessan 2, Petrus, Makuc, Ortega, Palomino, Cikusa 3, Javi Rodríguez
KC Veszprém: Corrales, Jensen; Remili 9, Descat 9, Ligetvari, Fabregas 5, Vailupau 2, Elderaa 7, Grahovac, Vegh, Pechmalbec, Sandell 1, Elisson, Cindric 5, Casado, Kosorotov 1.
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