13.06.2021, 19:27
Katalanen stoppen im Finale Senkrechtstarter Aalborg
Top-Favorit FC Barcelona hat die Handball-Champions-League gewonnen. Das 36:23 (16:11) im Finale gegen Aalborg bedeutete den 61. Sieg im 61. Saisonspiel.
Die Ausgangslage vor dem Finale in Köln hätte klarer nicht sein können: Auf der einen Seite der krasse Außenseiter aus Aalborg, der ohne große Stars schon den Halbfinal-Einzug euphorisch gefeiert und dort dann auch noch das Starensemble aus Paris alt aussehen hatte lassen. Auf der anderen Seite Champions-League-Rekordsieger Barcelona (neun Titel), der mit dem Halbfinalerfolg gegen Nantes den 60. Sieg im 60. Saisonspiel eingetütet hatte.
Mit dem Selbstvertrauen der letzten Wochen und dem Traum von der Sensation startete Aalborg ins Spiel und kam besonders über Kreisläufer Magnus Saugstrup, der im Sommer zum SC Magdeburg wechseln wird, zu leichten Toren. Barça wirkte durchaus nervös und sah sich so einem frühen 1:4-Rückstand ausgesetzt. Mit seinem Selbstverständnis und klugen Toren aus der zweiten Welle schlug der Favorit allerdings zurück und war beim 5:5 zurück im Spiel (8.).
In der Folge spulte Barcelona traumwandlerisch seine Abläufe runter, mit intensiven Kreuzungen fanden sich immer wieder Lücken im dänischen Abwehrverbund. Zudem wurde schnell ersichtlich, dass auch der Faktor Kraft eine Rolle spielen würde. Während sich die Katalanen im Anschluss an das Saisonende in Spanien entspannt auf das Final Four vorbereiten konnten, steckt Aalborg noch mitten im Meisterschaftsstress. So lassen sich auch die einfachen technischen Fehler erklären, die Barcelona eiskalt ausnutzte. Zur Pause führte der Favorit bereits mit 16:11.
Auch nach dem Seitenwechsel wirkte Barcelona griffiger, gieriger. Die Lust, die überraschende Final-Niederlage aus dem Dezember 2020 gegen den THW Kiel vergessen zu machen, war offensichtlich. Beim 24:15 in der 40. Minute war längst eine Vorentscheidung gefallen. Auch das Duell der Torhüter entschied der Favorit klar für sich - Spaniens Nationalkeeper Gonzalo Perez de Vargas nahm etliche freie Bälle weg und warf selbst noch drei Tore ins verwaiste dänische Gehäuse. Der 30-Jährige wurde zu Recht als MVP des Final Four ausgezeichnet.
Aalborg musste reagieren, doch auch die offensive 5:1-Deckung brachte Barcelona nicht wirklich ins Wanken. Nach 60 Minuten stand ein auch in der Höhe hochverdienter 36:23-Erfolg für Barcelona, das damit den 61. Sieg im 61. Saisonspiel und Champions-League-Titel Nummer 10 feierte. machte Barca das Triple aus nationaler Meisterschaft, Pokalsieg und dem Triumph in der Königsklasse perfekt. Trainer-Ikone Xavier Pascual, der im Sommer Bukarest übernehmen wird, verabschiedet sich also mit dem Triple aus nationaler Meisterschaft, Pokal und Königsklasse.
Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es diese Finalpaarung in den nächsten Jahren noch einmal geben wird. Denn in Aalborg bauen sie gerade Großes auf: Im Februar gaben die Dänen die Verpflichtung des dreimaligen Welthandballers Mikkel Hansen (ab 2022) bekannt und kurz darauf auch die des isländischen Spielmachers Aron Palmarsson (2021). Für die Einkaufstour hat Aalborg bis zu 500 regionale Sponsoren akquirieren können.
Tore für Barcelona: Gomez Abello 9/5, N'Guessan 6, Cindric 5, Fabregas 3, Janc 3, Perez de Vargas 3, Makuc 2, Mem 2, Entrerrios 1, Frade 1, Mortensen 1
Tore für Aalborg: Sandell 8, Laesö 4, Barthold 3/1, Claar 2, Samuelsson 2, Saugstrup 2, Jakobsen 1, Juul-Lassen 1
Schiedsrichter: Vaclav Horacek (Tschechien)/Jiri Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 1000
Strafminuten: 2 / 6
Disqualifikation: - / -
msc