15.01.2024, 22:12
Dänemark jubelt dank Landin und Gidsel
Im so wichtigen letzten Vorrundenspiel der Handball-EM hat Dänemark seine ganze Klasse bewiesen. Der Weltmeister bezwang Portugal mit 37:27 (17:15) dank einer sehr starken zweiten Hälfte und nimmt zwei Punkte mit auf die Reise zur Hauptrunde nach Hamburg.
Aus München berichtet Sebastian Mühlenhof
Mit dem wieder genesenen Mikkel Hansen startete Dänemark gut in die Partie gegen Portugal, in der es um zwei Punkte für die Hauptrunde der Handball-EM ging: Der Superstar bediente Magnus Landin mustergültig auf Außen und dieser ließ sich die Chance zum 1:0 nicht nehmen. Doch auch die Portugiesen trafen in diesem Duell zweier bereits für die nächste Runde qualifizierter Team mit ihrem Angriff: Martim Costa überwand Niklas Landin.
Als Alexandre Cavalcanti nach einem Kopftreffer gegen Landin für zwei Minute von der Platte musste, ging Dänemark dank Toren von Matthias Gidsel und Hansen mit 4:2 in Front. Und nach einer Landin-Parade war es Simon Pytlick, der in der 7. Minute auf 5:2 stellte. Der dänische Keeper war gegen Luis Frade erneut zur Stelle, sodass Pytlick nochmal einen drauf legte. Paulo Pereira rief sein Team daher bereits früh zum ersten Mal zur Besprechung.
Francisco Costa beendete im Anschluss an die Unterbrechung die Durststrecke der Südeuropäer, doch Pytlick konterte prompt mit seinem dritten Treffer am heutigen Abend. Die Costa-Brüder übernahmen bei Portugal nun das Zepter: Martim traf zum 5:8, ehe "Kiko" nach einem gescheiterten Siebenmeter den Nachwurf versenkte. Hansen beendete den kurzen portugiesischen Lauf mit einem verwandelten Strafwurf.
Im Anschluss fielen zahlreiche Tore auf beiden Seiten. Salvador Salvador traf dabei in Überzahl schließlich ins verwaiste dänische Tor und verkürzte auf zwei Tore, doch den direkten Anschluss konnte Portugal nicht herstellen. Nach einem gehaltenen Siebenmeter von Emil Nielsen war es stattdessen Gidsel, der mit seinem Tor zum 13:9 den Vorsprung in der 19. Minute wieder auf vier Treffer ausbaute.
Magnus Saugstrup konnte nach einem Fehlwurf von Miguel Martins den Vorsprung sogar nochmals ausbauen, ehe ein Doppelschlag von Frade und Martim Costa für das 12:15 (23.) sorgte. Dann scheiterte mit Francisco Costa allerdings der dritte Portugiese mit einem Siebenmeter, ehe auch der Versuch von Hansen auf der anderen Seite das Ziel verfehlte - der Videobeweis sah den Ball nicht über der Torlinie.
Als Martim Costa mit seiner achten Tor für das 14:16 sorgte, nahm dann Nikolaj Jakobsen seine erste Auszeit, denn sein Team hatte seit sechs Minuten kein Treffer mehr erzielt und die Chance auf eine höhere Führung verpasst. Aber der inzwischen eingewechselte Gustavo Capdeville parierte einen Wurf von Gidsel, sodass Gilberto Duarte den Anschluss herstellte.
Routinier Hans Lindberg beendete die Torflaute der Dänen dann aber schließlich mit einem verwandelten Siebenmeter. Niklas Landin parierte einen Wurf von Martim Costa und brachte den Ball schnell zu Gidsel, der den Ball ins verwaiste gegnerische Tor setzte - die Torlinientechnologie zeigte aber, dass die Linie erst nach Ablauf der regulären Spielzeit überquert worden war, sodass es beim 17:15 für Dänemark blieb.
Zu Beginn der zweiten Hälfte begann Dänemark mit einer offensiveren Deckung und Landin parierte den ersten Wurf von Frade, während Pytlick auf der anderen Seite netzte. Nach einem Ballgewinn erhöhte der eingewechselte Rasmus Lauge Schmidt. Dänemark schien die Partie in den Griff zu bekommen.
Pedro Portela schaffte es dann aber schließlich, den ersten Siebenmeter für Portugal zu versenken. Und Capdeville konnte einen Wurf von Saugstrup parieren, doch der dänische Express rollte nun über Portugal hinweg: Lindberg per Strafwurf und Emil Jakobsen stellten in der 37. Minute auf 22:17.
Als Niclas Kirkelokke wenig später einen Tempogegenstoß erfolgreich nutzte, drückte Pereira auf den Timeout-Buzzer. Mit Wiederanpfiff brachte er den siebten Feldspieler, doch das brachte nicht die erhoffte Lücke, sodass Francisco Costa aus spitzem Winkel am überragenden Landin scheiterte. Dänemark gab nun den Ton an.
Erst Portela gelang es in der 44. Minute die rund achtminütige Durststreck zu durchbringen. Doch eine erneute Unterzahlsituation für Portugal konnte Dänemark durch Tore von Lindberg und Gidsel nutzen und auf 25:18 davonziehen. Wieder in Gleichzahl übernahm nun Miguel Martins mit dem siebten Feldspieler die Verantwortung und erzielte die nächsten zwei portugiesischen Tore. Wirklich näher kamen die Südeuropäer aber nicht, da Gidsel viermal (!) in Folge in ihr leeres Tor traf.
Als Gidsel mit seinem elften Treffer das 33:23 in der 54. Minute erzielte, war der Partie endgültig entschieden. Wenig später nahm Jakobsen nochmal eine Auszeit, in dessen Anschluss Lukas Jörgensen zweimal in Folge ins gegnerische Gehäuse traf. Nach einer letzten Auszeit von Portela wollte Joaquim Nazare per Kempa den Schlusspunkt setzten, blieb aber nach einem Kontakt in der Luft liegen. So war es Portela, der per Siebenmeter den 37:27-Endstand herstellte.
Dänemark: N. Landin (16 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Nielsen (2 Paraden, davon 2 Siebenmeter) - Gidsel 11, Pytlick 7, Hansen 5, Lindberg 3, Jörgensen 3, Jakobsen 3, M. Landin 2, Saugstrup 1, Lauge Schmidt 1, Kirkelokke 1, Mollgaard, Mensah Larsen, Damgaard, Mensing
Portugal: Rema Marques (2 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Capdeville (3 Paraden, davon 1 Siebenmeter) - M. Costa 9, F. Costa 5, Portela 4, Martins 3, Frade 2, Duarte 1, Salvador 1, F. Silva 1, Vieira 1, Fernandes, Cavalcanti, Areia, Oliveira, Nazare
Zuschauer: 12.128 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Arthur Brunner/Morad Salah (Schweiz)
Strafminuten: 2 / 10